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Ofingstrn.

Aun will die Wkit urrpnhrn in rinm Nosrnlranm,

Bar lauter ißliilj'n unü ßlinhrn sieht man dir Lrüe Kaum,
Die Klanen Lergr stehen in niärchrngolvner Luft,

Ala wallten sie vergehen in lauter Glanz unü Duft.

Das ist ein Liiitenschnrien, rin Jauchzen für nnk für,

Jlnn schmückt mit jungen Maien auch eures Herzens Tür!
Laßt ak von Gram unü Trauern, ürr Frrnür Frst zog rin,
Lieht ans üen Kumpfen Mauern ins lichte Lank hinein!

Den Walk, den frllhiingsjuugen, ünrchrinnt's mit leisem Schall,
Mit huukerttanfrnü Lungen flüstern s üie Mättlein all',

Anü hell üie Glocken klingen üurchs leise Wiuürswrh'n —
Dir Laifchaft, üie sie dringen, mufz jedes Herz vrrsteh'n.

Ist Pfingsten! — wonnetrunken friert dich üie jflatur,

Schenk' einen einz'gen Funken von ürinrm Geist uns nur!
Wall' uns, zu deinem Ruhme auch nufer Herz rrnrn'n,

Daß wir wir La um unü Llumr, still uns des Daseins frru'n!

«, «rsa.

Tapfer.

„Also angefallen hat man Sie gestern abend ans der Straße?" „Jawohl, Uhr, Börse, Brieftasche, alles
abgenommen," — „Aber cs heißt doch, Sie hätten immer einen geladenen Revolver in der Tasche," — „Ja, den haben
die Kerle zum Glück nicht gefunden."

E u t h n s i a st c n.

Bei Lämmchens war Abendgesellschaft, Auch Fräulein Lya
Torrana vom Lustspieltheater war da, „Liebes Fräulein Lyachen,"
bat nach Tisch der Hausherr, „sagen Sie uns ein Gedicht auf! Ja,
bitte, bitte!" — „Gern, Herr Lämmchen, aber ich kann nur eins —
und noch dazu in einer fremden Sprache," — „Macht nichts," riefen
die Gäste, „anfangen, anfangen!" — Und wirklich, das liebe Fräu-
lein Lya stellte sich hin und sprach ein längeres Gedicht in einer
Sprache, die keiner der Anwesenden verstand,

„Göttlich," sagte Frau Schlächtereibesitzer Schnlzenkümmel, —
„Ich habe selten so gelacht," meinte Herr Wandersmann, Stiefel
nur en gras; — und: „Papa, Mama, dagegen ist die Durieux
ein Waisenkind," rief Fräulein Elfi Futterkorn aus, die Tochter
aus der bekannten Mehl- und Getreidehandlung, „Tagore! —

Und in der Ursprache, indisch," fügte der gebildete junge Herr
Mayer hinzu, der zwei Möbelspeicher besitzt, — „Nichts geht über
Tagore! — Aber auf indisch natürlich!"

Als das Händeklatschen und das Fußgetrampel sich gelegt hatte,
gingen Fräulein Futterkorn und der junge Herr Mayer gemeinsam
zu der Künstlerin, um ihr noch extra die Hand zu schütteln, „Herr-
lich ! Welches Gedicht des großen östlichen Dichters haben Sie vorge-
tragen? Bitte, bitte, sagen Sie es uns!" — Fräulein Lya lächelte,
„Aber nichts verraten," flüsterte sie, „ich kenne nämlich gar keinen
indischen Dichter und kann noch weniger indisch. Ich habe bloß
von eins bis sechzig ans spanisch gezählt! , , ,"

Die beiden Enthusiasten sprachen an diesem Abend nicht mehr
miteinander.


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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Ersatz"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Schendel, Otto
Entstehungsdatum
um 1921
Entstehungsdatum (normiert)
1916 - 1926
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 154.1921, Nr. 3955, S. 154
 
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