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's Lauteneckert.

Fern wirk» ng.

Der Mieter im Erdgeschoß beschwert sich beim Hausherrn,
daß im zweiten Stock andauernd Klavier gespielt wird. „Aber
da oben," sagt der Hausherr, „spielt man doch seit Jahr und
Tag und Sie haben noch nie etwas dagegen gesagt." — „Ganz
richtig, aber jetzt tanzt die Partei im ersten Stock dazu."

M i ß v e r st ii n d n i 8.

„Und, was ich noch fragen wollte, Frau Kommerzienrat,
haben Sie unseren Ältesten, unseren Otto, schon gesehen?" —
,,'n Otto? Ree, Frau Inspektor, bis jetz' noch »ich. Js er
auch wieder 'mal daheim?" —„Ja, heut' früh ist er gekommen,
und denken Sie nur, mit 'm Henry-Quatrc!" — „Ach? Ja, ja,
die jungen Leut', die jungen Leut'! Ilnscr Fritz hat heut' auch
wieder 'n Whisky-Kater!"

Dcr Sclbstmördcr.

Der Schorsch hat Liebeskummer niid trägt sich mit Selbst-
mordgedanken. Eines Tages springt er auch ivirklich ins Wasser,
schreit aber bald danach jämmerlich um Hilfe und hat das Glück,
von Nachbarn und zwei Freunden gerettet zu werden. Wie er
glücklich wieder festen Boden unter sich hat und fröstelnd in
nassen Kleidern dasteht, erklärt er kategorisch: „Wenn Ihr mi'
diesmal nit noch 'rausgezogen hätt', nacha hätt' i' mit Euch ka
Wort mehr g'schwätzt!"

Da g'wundalichi Hciligi.

(Steirisch.)

Weit, svcit weg von do, durt hinta d' Himalaja-Berg, snll
a ganz a merkwnrdig's Vnlk haus'n, dö net amol d' Spcckknödl
kennan und 'n Türk'nsterz. Und dö hob'n holt a ganz ane
wundalich'n Heilig'». Do is ancr, den d' Flöh fast fress'n und
er kratzt ft' net und an onderer steht sein Leb'n lang auf an'
Fuaß: zu >vos er eppa nocha 'n ziveit'n hot?

Und durt is holt amol a so a rara Heiliga g'wes'n, der iS
ans ait' großmächtig'n Stoantrumm g'sess'n unb hvt sein ganzes
Leb'n lang sunst nix anders 'tan, als sein Rob'l ang'schaut.
Als a junga Bursch Hot er si' scho hing'setzt auf dös sclbigi
Platzerl und hiatzt war er schun a ganz a wcißg'schädclter
Schüppl itnd er Hot ollerwal no nix ondcrs 'tau, als >via sein
Nob'l ang'schaut!

In beit is holt amol a frummcr Pilgcrsmann hin g'wall-
fahrr, der wos vun seina Frnmmigkcit dazöhl'n Hot g'hört, Hot
'n a Weil ang'schaut von vlli Scit'n und um sein' Seg'n bitt't
nild hvt 'n a poar Sechserlei geb'n, wia's holt da Braich is bau
Opfern. Und eudli', >via er schun in Furtgeh'n >var, Hot er 'n
g'srogt, zwcg'n woS er denn iit sein' ganz'n Leb'n nix 'toan hätt'
möcht, als fufz'g Johr lang grad nur immer sein' Nob'l anschaun?

„Waritm i' fufz'g Johr lang grod immer nur mein' Nob'l
onschan?" Hot da Heiligt draus g'sogt, hot oba net amol auf
d' Höh' blinzl't dabei; „dummi Frvg: — wal er mir holt gor
a so guat g'follt!" eegwarth.

D i l c >n m a!

„Was fangen wir an, Frau, die Cousine sitzt im Ziminer
und kann nicht nach Hanse wegen des furchtbaren Regens?
Geben wir ihr unseren Schirm mit, dann kriegen wir ihn nicht
wieder und sagen wir ihr, wir hätten keinen, dann bleibt
sie zum Mittagessen hier!"

Der Weinwirt von der Au.

Fröhlich, heiter.

Georg Winkler.

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i. Der Wein-wirt von der Au, der schmier-te grün und

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blau. Cr streck - te ihn und färb - te ihn und


süß - te o - der herb - te ihn, der schlich-ge-wand-te
G mit

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Wicht — Nur

sel - ber trank er ’n nicht.

2. Er huldigte dem Schnaps
Und starb am Herzkollaps.

Und als er kam zum Himmelstor,
Sankt Peter schob den Riegel vor
Und sprach: „Du bist ein Schwein,
Wir lieben reinen Wein!"

3. Da fuhr er blihcsschnekl
Hinunter in die Höll'.

Der Ober-Ober-Satanas,

Der hatte einen Höklenspaß,

Als er genippt vom Wein —
»Herein, mein Freund, herein!

4. Der Wein ist grade gut
Für meine Höllenbrut.

Ha, die wird heulen, zetern, schrei'n,
Wenn sie muß saufen diesen Wein!
O komm an meine Ärust
Und pansch' nach Herzenslust!"

O. 3egcrt.

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"'s Lauteneckerl"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Stockmann, Hermann
Entstehungsdatum
um 1921
Entstehungsdatum (normiert)
1916 - 1926
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 154.1921, Nr. 3957, S. 175

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