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Der Lebens »> ü d c.

„Kann ein Mensch so tief sinken!" sagte der alte Herr mit der
goldenen Brille zn dein Betrunkenen, der die einsame Hafenstraße
entlangtorkelte. „Wo wollen Sic denn hin?" — „La-la-la-
lasscn Sie mich!" lallte jener. „Mein Weg führt zum Flusse." —
Der alte Herr erschrak. Ein Lebensmüder? „Was führt Sic dort-
hin?" forschte er vorsichtig. — „Sorgen." — Also doch. „Aber
Ihr Zustand paßt schlecht zu diesem verzweifelten Entschlüsse!" -
„Ich bin betrunken, Herr, ich weiß cs," schluchzte der Lebensmüde.
„Aber wie sollte ich sonst den Mut finden - - ach, cs ist so schwer,
so schwer!"

Tiefes Mitleid ergriff den alten Herrn. Er faßte den Betrunkenen

Merkwürdig.

Wie ich mal bin, ich sag' es öreist:

Ich übersetz' es doch zumeist,

Wenn man mein Herrenzimmer sachte
Mal wieder schön in Drdnung brachte.

Wie seltsam I Mir entgeht doch nimmer
Lin aufgeräumtes Frauenzimmer.

Bernhard Schäfer.

unter dem Arm und führte ihn in eine Seitenstraße. Dann schenkte
er ihm hundert Mark und sprach ernste und eindringliche Worte.
Zum Schluß hielt er dem noch immer Schluchzenden die Hand hin:
„Und nun versprechen Sic mir, daß Sic sich nie wieder betrinken
wollen. Sie könnten sonst in der Betäubung Ihrer Sinne eines
Tages den verzweifelten Schritt tatsächlich tun, vor dem ich Sic jetzt
bewahre." — „Machen Sic sich deshalb keine Sorgen," beruhigte
der Gerettete. „Soweit reicht der Mut nicht, den der Alkohol gibt.
Wenn ich unten an der Qnaimancr stand, hat er mich noch jedesmal
verlassen!" —• „Wie oft standen Sie denn schon dort?" fragte der
alte Herr bestürzt. — „Es wäre heute das sechzehnte Mal gewesen!"

fl. ©eitemutier

Spruch.

Und ob man dir auch Trost verheißt.
Der große Schmer; will seine Frist:
Denn was an deinem Herzen reißt,

Das ist der seltsam bitt're Zwist,

Daß du Las ganze Glück noch weißt —
Das dir doch ganz entschwunden ist.

Bernhard Schäfer.

Klassisch.

Ls schiebt der Lde und der Mucki,

Ls schiebt der Franz, der Fritz, der Lucki —
Und keinen könnt' bisher man fassen.

Da sann der Äarle her und hin
Und dachte still in seinem Sinn:

„Wo alles schiebt, kann Karl allein nicht passen!

©. «. W.

n »begreiflich.

„O, ich hatte die Wahl unter vielen, liebes Kind! " — „Ach, Tante — und da hast Du die Qual vorgezogen?"

189
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Unbegreiflich"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

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Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Graetz, Theodor
Entstehungsdatum (normiert)
1921 - 1921
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 154.1921, Nr. 3959, S. 189

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