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Heiß liegt die Sonne auf dem gelben Sand
Oer schmalen Wege. Süß und müde weht
Ein Ruch von roten Rosen, und der Ahorn
steht

Glutübergossen und verträumt im grellen Ärand.

Ein pfeifcnwöltchen spinnt sacht aus dem Grün
Oer Laube, und der Pfarrer dämmert ein.

Im Haus rumort die Magd, das Immvolk summt
im Wein

llnd um das Dorf die breiten Felder blüh'u.

Ein Stundenschlag, nachzitterndes Geläut,
Verschlafen raunt der Sommerwind
llnd irgendwo singt fromm ein Kind:

„Geh aus, mein Herz, und suche Freud!"

Ludwig Bäte.

„Weiden Sic cs lieber Ihrer Urgroß-
mutter !" ries mir der Bauchredner Iupp
höhnisch nach, als wir die baufällige
Treppe hinabklon,men.

Ich wollte wieder hinaus, um dem
unverschämten Lümmel eine runterzu-
langen. Lmil hielt mich aber zurück
und sagte: „Geschieht Dir schon recht,
Anton, warum läßt Du auch die Geister
Deiner Ahnen nicht ruhen und trachtest
nach blinkenden Dollars. Sei zufrieden
mit dem, was Du hast, und baue weiter
Deinen Kohl!"

Diesmal hatte der Lmil recht, und
in gedrückter Stimmung verbleibe ich
niit freundlichem Gruß

Dein geknickter

Tüimes.

M r t li o d k - III d k.

(Der jorni nach keine marode Mode.)

€in Jüngling Iah am Kattegatte,

Um was zu sichten nolens volens
Zum Jcftc (einer Donna ITlonna,

Im Glauben, (ehr fiir Ucr(c war’ [e.

Der Jüngling, (on(t ein Wallerhatler,
erhoffte von der Kimmung Stimmung:
„Wo alles mit dem Rhythmus mit muh,
fit sicher auch der Reim daheim da ..“

Das willen leibst die Hottentotten:

Kein Lied entsteht Io mir nichts, dir
nichts;

Braucht man auch keinen Dichtertrichter -
Man infpiriert sich; wenn Ichon, denn
schon!

Tier gern ’ne Zigarette hätte,

Soll ruhig dann das Rauchen brauchen!
Wird HaO nur fchlürlen dürfen,

Wem nur, wo Alkohol ist, wohl ist?

Dem Jüngling an dem Kattegatte
Ward nun bei dem Gegrübel übel.

€r fühlte sich nicht kühner, grüner!

Und dichtete nur Hokuspokus.

0 Jüngling an dem Kattegatte!
Gntflöhlt du zum Hotel doch. Schnell doch I
Dir fehlt die inn're feuchte Leuchte,

Gin gut gemilchter Schorlc-fDorlc!

Bald wärst du von Apoll Ichon voll,
Sohn;

So muht du iiber'n Mage» klagen,

Und 's Mischen, kommt ein frecher Brecher,
Uor ungeheurem Schnupfen lupfen.

vielleicht auch wird die Lyrik schwierig.
Schwärmt sie für Poesie denn? Wie den»?
Kannst du ihr schon mit Blu[en schmusen
So war's um die Ballade schade.

Bcrnl). $d)äfcr.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Pfarrgarten"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Stockmann, Hermann
Entstehungsdatum
um 1923
Entstehungsdatum (normiert)
1918 - 1928
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 159.1923, Nr. 4068, S. 22

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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