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Der Pfifferling.

Die Lwergenmuatta bringt ihr Rind
kln jeden Tag zum psiffev geschwind,
Weil sie Koa Wieg» Kaffa Ko'

Und bitt' halt schö' den liaben Wo':
„Geh' zua, pap auf mein' Rloana auf,
3' leg' der n auf dein' puat do 'nauf.

Denu wenn i' di' — g'wip wahr — net hätt',
3’ wisset gor net, was i' tat."

Do hat der alte pffffer g'lacht,

Ilnd hat zu seine' Freind'ln g'sagt:

„In dera Leit — ihr Leit' — habt's g'hert,

3s aa' a Pfifferling was wert!"

Hechler.

Ein für allemal beglichen.

Lin Glas Bier hat seinen bestimmten Preis, wenn man es
aber in einem feinen, eleganten, besonders prunkvoll ausgestatteten,
kurz in einem erstklassigen Lokal trinkt, dann darf der Wirt über
diesen bestimmten Preis hinausgehen — wegen der größeren Spesen,
die er, und der größeren Annehmlichkeiten, die der Gast hat. So
haben die Gerichte bereits entschieden und dagegen ist nichts zu sagen.

Neulich war Mnkel Paul aus seinem kleinen Städtchen zu uns
zu Besuch gekommen. Nur solide Großstadtgenüsse erstrebend machte
er fleißig Spaziergänge durch die Hauptstraßen. Dabei ging er ein-
mal um ein Glas zu trinken in das „Restaurant zum alten Schloß"-
das zu der oben erwähnten Gattung gehört. Große Pracht ist dort
Zusehen: Marmor und Mahagoni, Spiegel, Ledersessel, Kristallüster
und viele schöne Bilder an den wänden. Auf diese Bilder ist der
Besitzer besonders stolz; er hat sie als Mäzen von jungen Künstlern
erworben.

Mnkel Paul aber war die Pracht ziemlich gleichgültig. Lr trank
ein Glas Bier und war erquickt, ließ ein zweites folgen und hatte

genug. Als er zahlen wollte, verlangte man nun aber dreißig Pro-
zent mehr, als er erwartet hatte. Mnkel Paul war empört und
der Wirt mußte gerufen werden. Der sprach ein bißchen von oben
herab: „Aber ich bitte, mein Herr — glauben Sic denn, die Aus-
stattung hier hat kein Geld gekostet? Sehen Sie doch nur alle diese
Bilder, Werke ausgezeichneter Künstler! So etwas finden Sic so-
bald nicht wieder und in Anbetracht dieses Umstandes sind meine
Preise noch sehr niedrig."

Mnkel Paul war nicht unzugänglich. Lr trank jetzt sogar noch
ein Glas Bier und sah sich dabei die Bilder an; niit dem Glase
in der Band ging er von einem zum andern. Ganz zufrieden ver-
ließ er dann das Lokal.

Am nächsten Tage kehrte er wieder im „Restaurant zum alten
Schloß" ei». Aber diesmal legte er dem Kellner gleich abgczähltes
Geld hin, um dreißig Prozent weniger, als jetzt der Kellner er-
wartet hatte. „So!" sagte er. „,>jür die Bilder dürfen Sic mir
heute nichts berechnen; die Hab' ich mir gestern schon angesehen."

Tie Leber ist von einem Hecht
Und nicht von einer Nachtschwalbe
Ter angcschossene Treiber hält
'nen Dollar für 'ne Prachtsalbe.

Leber-Schüttelreime.

Tic Leber ist von cincni Hecht
Und nicht von einem Baumläufer.
Geh', Broni, mach' den Maßknig voll,
Ich bin nicht bloß ei» Schaumsäufer!

Tic Leber ist von einem Hecht
Und nicht von einer Blindschleiche.
Man kann versteh'», wünscht der Papa,
Daß etwas ihm sein Kind gleiche.

Bernhard Schäscr.

IL-t
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der Pfifferling"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Storch, Carl
Entstehungsdatum
um 1923
Entstehungsdatum (normiert)
1918 - 1928
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

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Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 159.1923, Nr. 4081, S. 124

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