Vglutg-IZgllade.
Huf (einer Osler uraltem Sdiloh
Rault ein(am der Rerr von Seehunds-
floh.
Uon fahren grau, den Rücken krumm,
So (chlich er im alten Raus herum
Und war verhaßt in der ganzen
Gegend. —
Gr benahm (ich auch wirklich ärger-
erregend :
Denn Jette, Gelage, mit all ihrem
Glanze,
Die hatten für ihn absolut keinen
Reiz.
Und was war der Grund für das
Ganze?
Sein endloser Geiz.
Gr hatte nicht UJeib und nicht Kind
auf der CUelt;
Gin Ding nur erfreut ihn: Sein
klotziges Geld.
Und doch schuf ihm etwas die grim*
miglte Rot:
Das war seine JTnglt — seine JTngft
vor dem Cod!
Seit uralter Zeit war es Braud) so
im Schloß:
(Denn eines drin sterben sollt', klein
oder groß,
Dem zeigt sich — in schrecklichem
Kufzug zumeist —
Eines längst toten Ahnherrn ge-
spenstischer Geist.
So harrte Rerr Seehundsfloh man-
niges ]abr —
üor Gntsetzen im voraus gesträubt
schon das Raar —
Der Dinge, die da kommen sollten,
Zedoch so lang nicht kommen woll-
ten.
Doch einstmals sehr spät schon in
stürmischer Dacht —
Kein IRondltrabl fiel auf die lei-
der —
Da saß er inmitten verschlissener
Pracht
Und zählte voll Gier [eine Gelder. —
Zwölf Uhr schlug die Glocke tief
unter dem Schloß,
Auf krachte die Cür — und unheim-
lich groß
Stand vor ihm des grausen Geben-
des Gestalt.
8»,
B ■ —-9 -ü.
I r
* —
Gntsetzt wollt’ er fliehen. Da don-
nert es: „RaltI
Ich bin deines Ahnherrn Gufebius
Geist —
Ich bringe den Cod dir, wie du wohl
weißt.
Uon jetzt ab gemessene zwölfein-
halb Stund’
Wird plötzlich auf immer verdum-
men dein Mund I“
Der zitternde Seebundsfloh schnat-
tert voll Beben:
„0 Geist, tu’ mir alles, nur — laß
mich noch leben!"—
„Da deines Geschlechts letzter Spröß-
ling du bist,
So sei cs! Ich gebe ein Jahr dir
noch Trist.
Doch mußt du durch Caten dich
dankbar erzeigen
Und das Liebste mir lassen von dem
was dein Gigen.“
Rerr Seebundsfloh stöhnt: „Ich halt’
nichts auf der Welt
Als nur dieses eine: Rimm alles
mein Geld I" —
„Rast du es in Dollars, erbärmlicher
Wicht?" —
„In Dollars? Beim Bimmel, so bab’
ich cs nicht.
Ich bab’ es, das schwör’ ich bei all’
meiner Creue,
In dreiprozentiger Staatsanleihe!“
Da lachte der Geist, daß es schrill
widerhallt’
Durch das alte Gemäuer hinaus in
den Wald:
„Das mir? Bist du ganz hinterm
Mond geblieben,
Rast du niemals gehört von Ualula-
schieben?
Du Darr! Mit all’ deinen schönen
Papieren
Kannst du dir gemächlich den Sarg
tapezieren I“
Und fürchterlich dräute der Geist
mit der Rand.
Gin Donnern — ein Blitzen und
gäblings verschwand
ln die Liefe das uralte trutzige Schloß
Und riß mit hinab Rcrrn von Sec-
bundsfloh.
Rur traurige Ruinen künden Des Rachts aber hört man ins Dunkel hinein
Uon dem, was einstmals dort zu finden. Gine Stimme voll Angst nach dem Börsenblatt (cbrci'n.
Heinz nteyer.
Nicht abuWeise n.
Hausierer: „Kausen Sie mir ab ein paar Schulhefte!" — Ehefrau: „Wir brauchen keine, wir habe» keine Kinder."
Hausierer: „Nu, bekommt der Herr Gemahl nicht manchmal von Ihnen eine Lektion?"
Huf (einer Osler uraltem Sdiloh
Rault ein(am der Rerr von Seehunds-
floh.
Uon fahren grau, den Rücken krumm,
So (chlich er im alten Raus herum
Und war verhaßt in der ganzen
Gegend. —
Gr benahm (ich auch wirklich ärger-
erregend :
Denn Jette, Gelage, mit all ihrem
Glanze,
Die hatten für ihn absolut keinen
Reiz.
Und was war der Grund für das
Ganze?
Sein endloser Geiz.
Gr hatte nicht UJeib und nicht Kind
auf der CUelt;
Gin Ding nur erfreut ihn: Sein
klotziges Geld.
Und doch schuf ihm etwas die grim*
miglte Rot:
Das war seine JTnglt — seine JTngft
vor dem Cod!
Seit uralter Zeit war es Braud) so
im Schloß:
(Denn eines drin sterben sollt', klein
oder groß,
Dem zeigt sich — in schrecklichem
Kufzug zumeist —
Eines längst toten Ahnherrn ge-
spenstischer Geist.
So harrte Rerr Seehundsfloh man-
niges ]abr —
üor Gntsetzen im voraus gesträubt
schon das Raar —
Der Dinge, die da kommen sollten,
Zedoch so lang nicht kommen woll-
ten.
Doch einstmals sehr spät schon in
stürmischer Dacht —
Kein IRondltrabl fiel auf die lei-
der —
Da saß er inmitten verschlissener
Pracht
Und zählte voll Gier [eine Gelder. —
Zwölf Uhr schlug die Glocke tief
unter dem Schloß,
Auf krachte die Cür — und unheim-
lich groß
Stand vor ihm des grausen Geben-
des Gestalt.
8»,
B ■ —-9 -ü.
I r
* —
Gntsetzt wollt’ er fliehen. Da don-
nert es: „RaltI
Ich bin deines Ahnherrn Gufebius
Geist —
Ich bringe den Cod dir, wie du wohl
weißt.
Uon jetzt ab gemessene zwölfein-
halb Stund’
Wird plötzlich auf immer verdum-
men dein Mund I“
Der zitternde Seebundsfloh schnat-
tert voll Beben:
„0 Geist, tu’ mir alles, nur — laß
mich noch leben!"—
„Da deines Geschlechts letzter Spröß-
ling du bist,
So sei cs! Ich gebe ein Jahr dir
noch Trist.
Doch mußt du durch Caten dich
dankbar erzeigen
Und das Liebste mir lassen von dem
was dein Gigen.“
Rerr Seebundsfloh stöhnt: „Ich halt’
nichts auf der Welt
Als nur dieses eine: Rimm alles
mein Geld I" —
„Rast du es in Dollars, erbärmlicher
Wicht?" —
„In Dollars? Beim Bimmel, so bab’
ich cs nicht.
Ich bab’ es, das schwör’ ich bei all’
meiner Creue,
In dreiprozentiger Staatsanleihe!“
Da lachte der Geist, daß es schrill
widerhallt’
Durch das alte Gemäuer hinaus in
den Wald:
„Das mir? Bist du ganz hinterm
Mond geblieben,
Rast du niemals gehört von Ualula-
schieben?
Du Darr! Mit all’ deinen schönen
Papieren
Kannst du dir gemächlich den Sarg
tapezieren I“
Und fürchterlich dräute der Geist
mit der Rand.
Gin Donnern — ein Blitzen und
gäblings verschwand
ln die Liefe das uralte trutzige Schloß
Und riß mit hinab Rcrrn von Sec-
bundsfloh.
Rur traurige Ruinen künden Des Rachts aber hört man ins Dunkel hinein
Uon dem, was einstmals dort zu finden. Gine Stimme voll Angst nach dem Börsenblatt (cbrci'n.
Heinz nteyer.
Nicht abuWeise n.
Hausierer: „Kausen Sie mir ab ein paar Schulhefte!" — Ehefrau: „Wir brauchen keine, wir habe» keine Kinder."
Hausierer: „Nu, bekommt der Herr Gemahl nicht manchmal von Ihnen eine Lektion?"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Valuta-Ballade"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsdatum
um 1923
Entstehungsdatum (normiert)
1918 - 1928
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 159.1923, Nr. 4082, S. 134
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg