Eheliche Szene,
• i fl c it 11 i ri).
„Über Dich könnte ich mir die Haare ansrauscn!" — „Alte, das wäre ei» Geschäft!
Für Frauenhaar gibt's jetzt zwei Milliarden Mart pro Kilo."
Tie Zerfahrenheit und Ohnmacht der
gegenwärtigen Lage wird eigentlich am
besten dadurch gekennzeichnet, daß inan
eigentlich kam» einen Sah über die Zeit
Verhältnisse bilden kann,in dem da-S Wort
„eigentlich" nicht mindestens einmal vor-
kommt :
Eine Milliarde für ein Stück Käse ist
eigentlich horrend, aber eine Milliarde
ist eigentlich keine Milliarde, darum ist
der Käse jetzt eigentlich sehr billig.
Obwohl die Bcamtengchältcr im
Reichshaushalt im Vergleich z» den Ein-
nahmen eigentlich viel zu hoch sind, sind
die meisten Beamten eigentlich zu schlecht
bezahlt.
Ter Friedensvertrag ist eigentlich
gar kein Fricdensvcrtrag, Er sollte
eigentlich revidiert werden. Aber in der
Politik hat eigentlich nur der etwas zu
sagen, der seine Behauptungen mit dein
Revolver beweisen kan»,
Was die Bauern verlangen, ist eigent-
lich unverschämt. Aber der Bauer ist
eigentlich säst der einzige, der von früh
bis spät körperlich arbeitet. Darum hat
er ans guten Verdienst eigentlich ein An-
recht.
Aber andere Artikel des Marktes sind
eigentlich wirklich zu teuer. Zwar eigent-
lich sind die Käufer schuld, die solche
Preise bezahlen,
Tie Ausländer, die sich's hier wohl
sein lassen, sollte man eigentlich davon-
jagen. Aber eigentlich muß man froh sei»,
daß sic gutes Geld ins Land bringen,
Tenn unser Geld ist ja eigentlich wertlos.
Wer sich Devisen verschafft, hat eigen!
lich recht. Aber wenn eine neue Währung
kommen soll, muß er sic eigentlich ab
liefern.
Es ist eigentlich kein Vergnügen
mehr, zu leben. Aber das Jammern hat
eigentlich keinen Zweck, Es wäre eigen!
lich besser, zu handeln, statt immer zu
rede», , , ,
wenn ich einmal beselllgkeit genieße
Und harmlos und vergnügt ein llaantnm Lager-
biers mir gieße
vermittelst Schlund und Speiseröhre in den stlagen,
Sann maßte eigentlich doch dies Ürgan für sich die
folgen tragen,
Stofifcufjcr
Es hat doch den benuß davon so ganj allein,
das fälll ihm aber, wie ich -gefunden ga> nicht ela
Es gibt seltfamermeise dem bebten was ab,
das ich znm Erunk doch gar nicht kiagkladen Hab',
Es macht die sonst so klage bringe so verdöst
daß sie andauernd stch am harten boomen stößt,
W den braven fuß, daß er den vlenst orr<
ivelgerh
. »> ach'nul diesen Unsinn derart steigert,
-d°! " von- , stch vollsaugt und mit Vicht,
wie ist * : Mknsch doch ti.» ,il komisch eingericht t!
Langhinrichs.
flu unsere Abonnenten in deutfcblanb unü Österreich. Wir bitten höflich um monatliche Crnet rung ' 'Jibonntirn;:tl.
B ezugspreis: für Monat November in Deutschland M.l.— xBuchhandlerschlüsielzahl «Postscheckkonto: München 6292); Österreich Sr (^oft(purfa|if;2fonlo UBirtr 14A 774
für da- Ausland bet postfreier Zusendung vierteljährlich. Argentinien Pap^Peso 2.— : Vrafllien Milk. 3A0; Bulgarien Leva 70.—; Chile Peso .'UW; tw.nemarf Ür 4.?. >.
Finnland Mka. 15—; Frankreich, Belgien, Lurrmburg FS. 10 —; Griechenland Drachmen 40 -; Großbritannien sh 4Vt; Japan s)en IAO; v iO Fugoslaw,
Dinar 50.—; Niederlande Gulden 2A0 iPostsckeckkonto Haag 112 824: Bertretung: Meulenboff & Co.. Amflerdam. Nokin SS): Norwegen Sr. SSO; . sct , U. umLn ^
Lei 70.—; Schweden Kr. 4.— ; Schweiz Fr. s.— (Postscheckkonto: Zürich VH! 9440); Span.en Peseta» 4. : Tlchechoslo»aket Kr. 15 — tPvstscheckk^,,'. , i otK Un rir»
Kr 3Lt».— j Postscheckkonto: Budapest 87881); U. L. A. DoL. —.90.
Verantwortlicher Schriftleiter: Dr. Sckmei-er. Verlag brass a Sch»eiöer, MKnchea — C. MChtttzaler'» H«ch- an» Kunfl^ru^crr! G.«.b.f» Mü u che»
Klischeeansertigung: fl. Bäßler a €$., München Copyright 1925 Kjr Britin ft Schneider. Mfi
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„eigentlich" nicht mindestens einmal vor-
kommt :
Eine Milliarde für ein Stück Käse ist
eigentlich horrend, aber eine Milliarde
ist eigentlich keine Milliarde, darum ist
der Käse jetzt eigentlich sehr billig.
Obwohl die Bcamtengchältcr im
Reichshaushalt im Vergleich z» den Ein-
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die meisten Beamten eigentlich zu schlecht
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Ter Friedensvertrag ist eigentlich
gar kein Fricdensvcrtrag, Er sollte
eigentlich revidiert werden. Aber in der
Politik hat eigentlich nur der etwas zu
sagen, der seine Behauptungen mit dein
Revolver beweisen kan»,
Was die Bauern verlangen, ist eigent-
lich unverschämt. Aber der Bauer ist
eigentlich säst der einzige, der von früh
bis spät körperlich arbeitet. Darum hat
er ans guten Verdienst eigentlich ein An-
recht.
Aber andere Artikel des Marktes sind
eigentlich wirklich zu teuer. Zwar eigent-
lich sind die Käufer schuld, die solche
Preise bezahlen,
Tie Ausländer, die sich's hier wohl
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jagen. Aber eigentlich muß man froh sei»,
daß sic gutes Geld ins Land bringen,
Tenn unser Geld ist ja eigentlich wertlos.
Wer sich Devisen verschafft, hat eigen!
lich recht. Aber wenn eine neue Währung
kommen soll, muß er sic eigentlich ab
liefern.
Es ist eigentlich kein Vergnügen
mehr, zu leben. Aber das Jammern hat
eigentlich keinen Zweck, Es wäre eigen!
lich besser, zu handeln, statt immer zu
rede», , , ,
wenn ich einmal beselllgkeit genieße
Und harmlos und vergnügt ein llaantnm Lager-
biers mir gieße
vermittelst Schlund und Speiseröhre in den stlagen,
Sann maßte eigentlich doch dies Ürgan für sich die
folgen tragen,
Stofifcufjcr
Es hat doch den benuß davon so ganj allein,
das fälll ihm aber, wie ich -gefunden ga> nicht ela
Es gibt seltfamermeise dem bebten was ab,
das ich znm Erunk doch gar nicht kiagkladen Hab',
Es macht die sonst so klage bringe so verdöst
daß sie andauernd stch am harten boomen stößt,
W den braven fuß, daß er den vlenst orr<
ivelgerh
. »> ach'nul diesen Unsinn derart steigert,
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Klischeeansertigung: fl. Bäßler a €$., München Copyright 1925 Kjr Britin ft Schneider. Mfi
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Eheliche Szene"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsdatum
um 1923
Entstehungsdatum (normiert)
1918 - 1928
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 159.1923, Nr. 4085, S. 160
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg