Er weiß sich zu helfen.
Des Lamsters Klage.
Der Lamster hockt in seinein Bau,
Ihn trösten weder Kind, noch Frau,
Ihm schmeckt kein Fraß, was es auch sei,
Lind mit dem Schlafe ist's vorbei!
Er meidet jede Kamstcrfahrt
Lind murmelt Worte in den Bart.
Ganz melancholisch ist sein Sinn,
Oft stiert und starrt er vor sich hin.
Was ist's, an das er täglich denkt?
Er ist ganz einfach tief gekränkt!
Die Frage ihn beständig quält,
Warum sein Superlativus fehlt?
So lang er selbst noch Positiv,
Nahm er die Sache gar nicht schief.
Sein Ehrgeiz aber ward entbrannt.
Seit ihm sein Komperativ entstand.
Man weiß, der Komperativ erschien,
Seit Lamsterer das Land durchzieh'n.
Es machte stolz ihn offenbar.
Daß er noch stcigerungsfähig war.
So sehr der Komperativ ihn freut,
Sehnt er sich nach Vollkommenheit,
Denn Kanister, Kamsterer allein.
Das geht ihm absolut nicht ein!
Wenn er den Kamstersteu entbehrt,
Kat seine Steigerung keine» Wert.
Drum memoriert er dumpf und schwer
Jetzt Kanister, Kamsterer, Kamsterstcr!
R. Vandcnboeiiicn.
„Wenn aber die alte Dame bei dem Einbruch wach wird, Edc?" — Er meint'S gut
„I, dann machen wir ihr schnell einen Heiratsantrag - nimm für alle Falle 'n
Bukett mit, Fritze!"
Aus der Zeit.
„Ihr Hofhund ist wohl sehr bissig, weil Sic ihn an eine so
starke Kette gelegt haben?" — „Bewahre, das tat ich nur, damit er
mir nicht so leicht gestohlen werde."
Der verbotene Weg.
Herr Würstclbcrgcr macht wieder einmal einen Ausflug nach
Oberhachclbach und benützt dazu, wie immer, einen gewissen Feld
iveg. Kein Mensch hat sich bisher darum gekümmert, aber diesmal
kommt der Gemcindediener und will ihm zwanzig Mark als Strafe
für das Betreten dieses verbotenen Weges abknüpfcn. „Der Weg
war doch bisher auch nicht verboten", sagt Würstelberger. — „Er
ist es aber seit vierzehn Tagen", belehrt ihn der Gemeindediener,
— „Wer kann das wissen", sagt Würstelberger, „da gehört dann
wenigstens eine Tafel her mit der Aufschrift „Verbotener Weg"." —
„Die kommt auch noch", antwortet der Gemcindediener überlegen,
„aber so eine Tafel kostet bei den heutigen Arbcits- und Matcrial-
prcisen viel Geld. Das kann sich die Gemeinde erst leisten, wenn durch
das Betreten des Weges genügend Strafgelder eingegangcn sind."
„ Und da habe ich mir nun das Rauchen abgewöhnt, damit Du
Klavierstundeu kriegen kannst!" — „Vater, rooch wieder!"
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Des Lamsters Klage.
Der Lamster hockt in seinein Bau,
Ihn trösten weder Kind, noch Frau,
Ihm schmeckt kein Fraß, was es auch sei,
Lind mit dem Schlafe ist's vorbei!
Er meidet jede Kamstcrfahrt
Lind murmelt Worte in den Bart.
Ganz melancholisch ist sein Sinn,
Oft stiert und starrt er vor sich hin.
Was ist's, an das er täglich denkt?
Er ist ganz einfach tief gekränkt!
Die Frage ihn beständig quält,
Warum sein Superlativus fehlt?
So lang er selbst noch Positiv,
Nahm er die Sache gar nicht schief.
Sein Ehrgeiz aber ward entbrannt.
Seit ihm sein Komperativ entstand.
Man weiß, der Komperativ erschien,
Seit Lamsterer das Land durchzieh'n.
Es machte stolz ihn offenbar.
Daß er noch stcigerungsfähig war.
So sehr der Komperativ ihn freut,
Sehnt er sich nach Vollkommenheit,
Denn Kanister, Kamsterer allein.
Das geht ihm absolut nicht ein!
Wenn er den Kamstersteu entbehrt,
Kat seine Steigerung keine» Wert.
Drum memoriert er dumpf und schwer
Jetzt Kanister, Kamsterer, Kamsterstcr!
R. Vandcnboeiiicn.
„Wenn aber die alte Dame bei dem Einbruch wach wird, Edc?" — Er meint'S gut
„I, dann machen wir ihr schnell einen Heiratsantrag - nimm für alle Falle 'n
Bukett mit, Fritze!"
Aus der Zeit.
„Ihr Hofhund ist wohl sehr bissig, weil Sic ihn an eine so
starke Kette gelegt haben?" — „Bewahre, das tat ich nur, damit er
mir nicht so leicht gestohlen werde."
Der verbotene Weg.
Herr Würstclbcrgcr macht wieder einmal einen Ausflug nach
Oberhachclbach und benützt dazu, wie immer, einen gewissen Feld
iveg. Kein Mensch hat sich bisher darum gekümmert, aber diesmal
kommt der Gemcindediener und will ihm zwanzig Mark als Strafe
für das Betreten dieses verbotenen Weges abknüpfcn. „Der Weg
war doch bisher auch nicht verboten", sagt Würstelberger. — „Er
ist es aber seit vierzehn Tagen", belehrt ihn der Gemeindediener,
— „Wer kann das wissen", sagt Würstelberger, „da gehört dann
wenigstens eine Tafel her mit der Aufschrift „Verbotener Weg"." —
„Die kommt auch noch", antwortet der Gemcindediener überlegen,
„aber so eine Tafel kostet bei den heutigen Arbcits- und Matcrial-
prcisen viel Geld. Das kann sich die Gemeinde erst leisten, wenn durch
das Betreten des Weges genügend Strafgelder eingegangcn sind."
„ Und da habe ich mir nun das Rauchen abgewöhnt, damit Du
Klavierstundeu kriegen kannst!" — „Vater, rooch wieder!"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Er weiß sich zu helfen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsdatum
um 1923
Entstehungsdatum (normiert)
1918 - 1928
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 159.1923, Nr. 4087, S. 174
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg