Nlte Stadt.
Ts weht das kiveläuten
Den Dergeshang herauf.
Oa unten geht das Leben
Gemächlich seinen Lauf.
Eie stehen unbeweglich
Und leuchten weiß und rein,
Sie breiten ihre klrme
Zm kibendsonnenschein.
klm tiefen Dimmel malen
Eich Turm und Giebeldach,
Dahinter stehn die Molken
lind spiegeln sich im Dach.
kln allen DrKern spiegelt
Eich noch ein letztes Licht,
Das in den runden Scheiben
Sich hundertfältig bricht.
Dier lieg' ich schon feit Stunden
lind schaue auf die Stai",
lim die die kibendfonne
Ihr Detz gesponnen hat.
Hj,r
k
Oie Mauer liegt im Schatten
Dom Lpheu überdeckt,
Oarin sieht, Kaum zu sehen,
Lin LhristusKreuz versieckt.
Ls wölbt ein runder Dogen
Eich überm dunklen Tor,
Oer Oämmerfchein sieht träumend
Lin Linden bäum davor.
kim alten Dathaus murmelt
Oer Drunnen in die Dacht,
Lr hat aus feiner Tiefe
Lin lDärchen mitgebracht.
Oas schwebt nun durch die Dasien
D>erauf in meine Duh',
Ls Küßt mit leisen lDorten
Mir beide klugen zu.
Ls reden mir die Menschen:
Ou hasi den Tag verträumt!
ffch selber aber fühle:
Zch habe nichts versäumt.
Lrich v. Vectreralh
Der vernünftige Man».
Settegast erzählte mir: „Ja, das war ein schlimmer Fall mit
iiieincm Schwager Hassendeibel. Sie wissen doch: plötzliche Geistes-
störung -ein halbes Jahr ist es her. Auf's Rathaus war er
gelaufen, mit einer Keule, und hatte alle Magistratsbcamten tot-
schlagen wollen. Leider — — oder nein: glücklicherweise hat man
ihn noch vorher zu packen gekriegt und in die Psychiatrische Klinik
gebracht. Da haben sie ihn bis gestern behalten. Aber nun ist er
entlassen worden, als vollkommen geheilt. Ich kann Ihnen sagen:
wir haben ausgcatmet". — „Das ist ja sehr erfreulich. Aber ' n
Sie, Herr Scttegast: ist die Sache nicht doch ein bißchen gefä ch'?
Da kann doch am Ende mal ein Rückfall eintreten." — „Ans
schlossen. Der Mann ist jetzt total vernünftig — vernünftiger
er je gewesen ist. Ich Hab' mich selber überzeugt. Ich he ihn
doch gestern ans der Klinik abgcholt. Run, was ist seine erste Frage
gewesen? Er hat mich gefragt: Mensch, sage mir um Himmels--
willen, — hat meine Frau sich inzwischen für den Winter auch
gründlich mit Kohlen und Kartoffeln cingedeckt?"
L c b c r r c i m.
Die Leber ist von einem Hecht Gar trostlos stimmt die Leere mich
lind nicht von einer Wachtel: In der Zigarrcnschachtcl.
Beim Arzt.
„Sie haben eine stark belegte Junge." „Komisch, ich bub'
doch den ganzen Tag noch nichts gegessen."
Ts weht das kiveläuten
Den Dergeshang herauf.
Oa unten geht das Leben
Gemächlich seinen Lauf.
Eie stehen unbeweglich
Und leuchten weiß und rein,
Sie breiten ihre klrme
Zm kibendsonnenschein.
klm tiefen Dimmel malen
Eich Turm und Giebeldach,
Dahinter stehn die Molken
lind spiegeln sich im Dach.
kln allen DrKern spiegelt
Eich noch ein letztes Licht,
Das in den runden Scheiben
Sich hundertfältig bricht.
Dier lieg' ich schon feit Stunden
lind schaue auf die Stai",
lim die die kibendfonne
Ihr Detz gesponnen hat.
Hj,r
k
Oie Mauer liegt im Schatten
Dom Lpheu überdeckt,
Oarin sieht, Kaum zu sehen,
Lin LhristusKreuz versieckt.
Ls wölbt ein runder Dogen
Eich überm dunklen Tor,
Oer Oämmerfchein sieht träumend
Lin Linden bäum davor.
kim alten Dathaus murmelt
Oer Drunnen in die Dacht,
Lr hat aus feiner Tiefe
Lin lDärchen mitgebracht.
Oas schwebt nun durch die Dasien
D>erauf in meine Duh',
Ls Küßt mit leisen lDorten
Mir beide klugen zu.
Ls reden mir die Menschen:
Ou hasi den Tag verträumt!
ffch selber aber fühle:
Zch habe nichts versäumt.
Lrich v. Vectreralh
Der vernünftige Man».
Settegast erzählte mir: „Ja, das war ein schlimmer Fall mit
iiieincm Schwager Hassendeibel. Sie wissen doch: plötzliche Geistes-
störung -ein halbes Jahr ist es her. Auf's Rathaus war er
gelaufen, mit einer Keule, und hatte alle Magistratsbcamten tot-
schlagen wollen. Leider — — oder nein: glücklicherweise hat man
ihn noch vorher zu packen gekriegt und in die Psychiatrische Klinik
gebracht. Da haben sie ihn bis gestern behalten. Aber nun ist er
entlassen worden, als vollkommen geheilt. Ich kann Ihnen sagen:
wir haben ausgcatmet". — „Das ist ja sehr erfreulich. Aber ' n
Sie, Herr Scttegast: ist die Sache nicht doch ein bißchen gefä ch'?
Da kann doch am Ende mal ein Rückfall eintreten." — „Ans
schlossen. Der Mann ist jetzt total vernünftig — vernünftiger
er je gewesen ist. Ich Hab' mich selber überzeugt. Ich he ihn
doch gestern ans der Klinik abgcholt. Run, was ist seine erste Frage
gewesen? Er hat mich gefragt: Mensch, sage mir um Himmels--
willen, — hat meine Frau sich inzwischen für den Winter auch
gründlich mit Kohlen und Kartoffeln cingedeckt?"
L c b c r r c i m.
Die Leber ist von einem Hecht Gar trostlos stimmt die Leere mich
lind nicht von einer Wachtel: In der Zigarrcnschachtcl.
Beim Arzt.
„Sie haben eine stark belegte Junge." „Komisch, ich bub'
doch den ganzen Tag noch nichts gegessen."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Alte Stadt"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1923 - 1923
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 159.1923, Nr. 4089, S. 190
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg