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5. Nur Herr Adolf Neureich blieb Pessimist: »Ihr könnt machen, was Ihr
wollt, llff micke könnt Ihr nich rechnen!'

6. Optimisten aber waren Herr und Frau Lustig: »Die »Fliegenden-' ver-
jüngen sich — Alte, wie werden wir da erst !m neuen Iahr lachen!"

Ehre und Wahrheit.

Dem in den letzten Jahren seines Lebens erst bekannt
gewordenen und nunmehr verstorbenen Dichter Alois Klein
wollte seine Heimatgemeinde Hinterreit eine Gedenktafel er-
richten. Der Text hiezu (in gebundener Form) sollte durch
Preisausschreiben im Amtsblatt beigcbracht werden.

Den (. Preis erhielt der Bezirksamtsassistent Tintensinger
von Moos für folgenden Vers:

Zur Ehre und aus Dankbarkeit
Und um den großen Sohn zu feiern
Hat die Gemeinde Hintcrrcit,

Bezirksamts Moos in Niederbaxern,

Errichtet diesen Marmorstcin
Für ihren Dichter Alois Klein.

Der Lehrer Ruekdreschel von Gdbach wurde mit dem
2. Preise ausgezeichnet. Das Preisgedicht lautete:

Beim Sonnen- und beim Lampcnschci»

Hat hier als stiller Afterniieter
Der große Dichter Alois Klein
Geschrieben seine schönste» Lieder.

Die weiter noch eingelaufenen Gedichte des pensionierten
Registrators Tiftelbcrgcr von Reit, beziehungsweise des Guts-
besitzers und (Oberleutnants a. D. von Ztramminsky von
Reitstcin wurden mit Anerkennungen ausgezeichnet. Die
beiden schrieben:

Alois Klein, einfacher und schlichter,
Eharaktcrvollcr Man» und Dichter,
Hat hier seine Werke geschrieben,
war arm und ist ledig geblieben.

Ehrenwort! Alois Klei»
Großer Dichter gewesen.
Todestag ist am Stein
Neben Geburtstag zu lesen.

Nicht ausgezeichnet und mit Entrüstung zurückgewiescn
wurde die vom Förster Blöckmeicr von Hintcrdrarclstcg ein-
gereichte Widmung, obwohl sie die Wahrheit am besten traf.
Dieser Text lautete:

In diesem Haus bei Witwe Ungcr
Da starb in Elend und an Hunger
Der große Dichter Alois Klein.

Zu spät griff die Gemeinde ei».

Hermann Schölt

Zoologie s ch w a ch.

„Welches Tier hat Ihnen int Zoo am besten gefallen,
Frau Neureich?" — „Die gestreifte Hygiene."

Betrachtung.

„Sonderbar, die Nacht ist weiblichen Geschlechts und doch
ist sie schweigsam."

In der neuen Gesellschaft.

„Bitte, Herr Werner, spielen Sie uns doch mal den
Traucrmarsch von Schopenhauer vor!"

Wandlung. „Sapristi! Jetzt bin ich beinahe auch schon für die Fcucrbcstattnng, denn einmal möcht'
ich's doch lioch recht warm haben auf der Welt!"

Zeitglosse.

„Und wenn die Welt voll Teufel war!"
Ruft mancher heut' noch immer:

Und doch ist sie voll Menschen bloß
Und das ist oft viel schlimmer.

Der Nörgler.

Er schwärmt von Tagen der Wonne
Und sehnt sich stets nach der Sonne,

Und kommt sie mit ihrer Hitze,

Dann stöhnt er: „Ach, wie ich schwitze!"

Tyrannen.

Nicht der Geschichte große Tyrannen —
So will es mir scheinen —

Nein, die allergrößten Tyrannen
Sind im banale» Leben die kleinen.

D s. W.

195

L5'
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Einige heitere Ergebnisse unseres Fragebogens"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
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Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Storch, Carl
Entstehungsdatum
um 1923
Entstehungsdatum (normiert)
1918 - 1928
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 159.1923, Nr. 4090, S. 195

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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