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Einen {Dann, dei> ;u uns spricht,

Oicht aus Dachs und nicht von 2ucKev,
Kein Pagode und kein Ducker,

Einen richl'gen deutschen Dann,
Der uns mächtig einen kann,
Oer uns füfint mit Ziesenkrast,

Den uns Brot und Brieden schasst I
Za, dann wollten gern wir singen.

Bannst du uns den Dann nicht bringen?

0. g.

Der kluge Bumbo.

P app.

„Da braucht man sich nicht zu verwundern, wenn für unsereins das
Futter nicht langt — wenn schon ein Suppengrün Milliarden kostet."

Von E. Holz.

Vor einer Litfaßsäule steht ein Mann. Er reißt und
kratzt die alten Plakate herunter. Ncbeli sich hat er einen
Karren mit neuen, einen Kübel voll Kleister — „Papp" sagt
der Münchner — und einen großen, breiten Pinsel. Sauber
hat er seine Arbeit gemacht. Jetzt pappt er die neuen Pla-
kate auf, eins hübsch genau neben das andere. Da kommt
ein junger Kerl des Wegs, schwer bezecht. Er torkelt auf
den fleißigen Manu los, glotzt ihn und sein Werk mit stieren
Augen au. Daß der arbeitet, ärgert ihn. Er ivill's ihm ab
gewöhnen.

„Je", lallt er, „den schaugt's v', der arbeit'! Schämst Di'
net? Es lebe der Streik!" — Der andere strcist ihn mit
einem Blick, sagt aber liichts, sondern pappt ruhig weiter.
Darüber kommt der junge in Wut. „Aushörst!" brüllt er;
„Schämst Tu Ti' gar net? Arbeit'»?! Dll Schklav'! Aus-
hörst ! sag' i', oder i' hau' Dir a paar 'runter! Es lebe
der Str. . . Str. . . Streik!"

Das ist dem anderen doch zu dumm. Ties taucht er
seinen großen breiten Pinsel in den Papp und klatsch! klatsch!
klatsch! haut er damit dem Störenfried an den Kopf; ein-
mal mitten ins Gesicht, einmal rechts, einmal links. Dann
stellt er seinen Kübel friedlich auf den Karren und zieht da-
mit zur nächsten Säule.

Ter Gepappte steht hilf- und wehrlos da. Er möchte
dem Pinselmann an den Leib, aber er sicht nichts; die
Augen sind ihm verklebt. Er möchte wenigstens fluchen,
kann aber bloß husten; denn ein gehöriger Batzen Kleister
ist ihm in das zu weit aufgerisseue Maul geflogen. Sogar
die Ohren hat er voll Papp. Es geht ihm ähnlich wie
dem Mann bei Wilhelm Busch:

Ohne Hören, ohne Sehen
Steht der Gute sinnend da
Und er fragt, wie das geschehen,

Und warum ihm das geschah!

Vom Streik war keine Siebe mehr.

Boshaft.

„Schau nur, wie der Obersckretär Schmachterl in Wonne
fließt, wenn er mit seiner Braut Arm in Arm geht!" —
„Gönne ihm doch diese Armseligkeit!"

Was für ein Wort i ft Billion?

Auf diese Frage wirst Du, lieber Leser, ganz gewiß ant-
worten, Billion wäre ein Dingwort. Das ist aber nicht der
Fall. Billion ist ein Tätigkeits- oder Zeitwort. Da muß
man auch Zeiten davon bilden können.

Die Gegenwart von Billion heißt Billion,

„ l. Vergangenheit Milliarde,

„ 2. „ — Million,

„ 3. „ — tausend,

„ l. Zukunft — Trillion und

., 2. „ hoffentlich: Wertbeständiges Geld

und gesunde Finanzverhältnisse.

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der kluge Bumbo"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Bromberger, Otto
Entstehungsdatum
um 1923
Entstehungsdatum (normiert)
1918 - 1928
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 159.1923, Nr. 4090, S. 198
 
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