Rechnungen! nichts als Rechnungen!
Zum Glück!
„Heut' bin i schon ein-
mal erschrocken/ denken
S'Ihnen i mir fällt ein
Blumenstock auf die
Straße und grad einem
Herrn auf'« Kopf! Zun)
Glück war's mein
Mann!"
Beruhigung
Schulze kommt mit einem Kunden in
Wortwechsel. Im Verlauf des Gesprächs
schreit der Kunde, um die Unterredung zu
beenden: „ Sie können mir im Mondschein
begegnen!" Daraufhin große Erregung.
Schulze springt dem forteilcnden Kunden
entrüstet nach, rennt aber vor der Ladentüre
mit seinem Nachbar zusammen.
„Na, Herr Schulze, weshalb so eilig?"
„Denken Sie sich, Herr Nachbar, sagt
der Kerl da, ich sollt' ihm im Mondschein begegnen!"
„Aber 's ist doch eben erst drei, dann hat's doch keine solche
Eile!"
Beim Rechtsanwalt
„Unmöglich, Herr Doktor! Hundert Mark - solch eine Rechnung kann ja niemand bezahlen!"
„Erlauben Sie, mein Herr, glauben Sie. es war eine Kleinigkeit, zu beweisen. Sie seien
geisteskrank?"
„Na also! Hundert Mark! Ich bin doch nicht geisteskrank!"
Kindergrammatik
Bubi sieht die Mutter an einem Blumenstrauß riechen. „Hast Du mal ge riecht, Mutti?"
fragt er.
„Aber Bubi, das heißt doch gerochen!"
Wenige Minuten später kommt Bubi mit einer Blume zur Mutter und sagt: „Roch
mal, Mutti!"
Vetter Frihchen
Es gibt hierorts einen verbotenen Durchgang, der ungemein
kürzt. Er ist w ir k l i ch verboten, und die Tafel, die dies besagt,
hat man neu angestrichen.
Vetter Frlhchen geht hinein.
Aus demFenster ruft etire gereizte Stimme: „Dieser Durch-
gang ist verboten."
Frihchen geht weiter.
„Dieser Durchgang ist verboten. Kehren Sie um!" schreit
zornig dieselbe Stimme.
Frihchen geht weiter.
Am Ausgang stellt sich ihm eine wut-
bebende Gestalt entgegen und schüttelt die
Fäuste: „Herr, wie können Sie wagen?"
Freundlich sagt Frihchen: „Was wün-
schen Sie? Ich bin nämlich taub."
Verdutzt gibt der Mann den Weg frei.
—-Genau so macht es Vetter Fritz-
chen im Leben....
Dalles! nichts als Dalles!
V
Kein Geld! kein Umsatz! kein Kredit!
^v-
Was tun? Geschästsaufsicht?
Das Wort
Sobald Huber auf seinen Geschäftsreisen die Mainlinie
überquert und das preußische Idiom an sein Ohr schlägt, fühlt
er sich peinlich berührt. Er klagt, schimpft, wettert, füicht darüber,
daß den Preußen und besonders den preußischen Bahnbeamten
so ganz die wohltuende süddeutsche Gemütlichkeit fehlt. In Bebra
wurde es ihm einmal gar zu bunt. Fast hätte er es nicht mehr
auSgehalten,- da fing er in der Unterhaltung das richtige Wort
auf:
„Dies Bebra ist doch ein Knotenpunkt ersten Ranges!"
„Da haben S' recht", schrie Huber. Seitdem fühlt er sich in Preußen viel wohler - er
hat ein Ventil gefunden.
Bei der M e h e l s u p p e
„So, Sie haben heute Mehelsuppe?" sagt ein Gast zum Adlerwirt, „dann bringen Sie
mir ein Stückchen Kesselfleisch mit dem Schwänzchen!"
„Bitte, mir auch, Herr Adlerwirt!" ruft ein zweiter Gast.
„Und mir bitte auch!" ein dritter.
„Nu —," sagt der Adlerwirt, „wieviel Schwänz' meinen denn die Herrn, daß bei uns
a Sau bat!?"
Nee! -
Schiebitzkis besichtigen die Wartburg und
hören durch den Mund
des Führers, daß die
Schwindschen Gemälde
durch den bekannten
R e st a u r a t o r vor
Verfall geschützt wer-
den. Da flüstert Frau
Schicbitzki ihrem Gat-
ten zu:
„N e e, w a t so'n
Budiker alle ns zu-
weje bringt." d8i
Heiraten I Erschießen!
288
Zum Glück!
„Heut' bin i schon ein-
mal erschrocken/ denken
S'Ihnen i mir fällt ein
Blumenstock auf die
Straße und grad einem
Herrn auf'« Kopf! Zun)
Glück war's mein
Mann!"
Beruhigung
Schulze kommt mit einem Kunden in
Wortwechsel. Im Verlauf des Gesprächs
schreit der Kunde, um die Unterredung zu
beenden: „ Sie können mir im Mondschein
begegnen!" Daraufhin große Erregung.
Schulze springt dem forteilcnden Kunden
entrüstet nach, rennt aber vor der Ladentüre
mit seinem Nachbar zusammen.
„Na, Herr Schulze, weshalb so eilig?"
„Denken Sie sich, Herr Nachbar, sagt
der Kerl da, ich sollt' ihm im Mondschein begegnen!"
„Aber 's ist doch eben erst drei, dann hat's doch keine solche
Eile!"
Beim Rechtsanwalt
„Unmöglich, Herr Doktor! Hundert Mark - solch eine Rechnung kann ja niemand bezahlen!"
„Erlauben Sie, mein Herr, glauben Sie. es war eine Kleinigkeit, zu beweisen. Sie seien
geisteskrank?"
„Na also! Hundert Mark! Ich bin doch nicht geisteskrank!"
Kindergrammatik
Bubi sieht die Mutter an einem Blumenstrauß riechen. „Hast Du mal ge riecht, Mutti?"
fragt er.
„Aber Bubi, das heißt doch gerochen!"
Wenige Minuten später kommt Bubi mit einer Blume zur Mutter und sagt: „Roch
mal, Mutti!"
Vetter Frihchen
Es gibt hierorts einen verbotenen Durchgang, der ungemein
kürzt. Er ist w ir k l i ch verboten, und die Tafel, die dies besagt,
hat man neu angestrichen.
Vetter Frlhchen geht hinein.
Aus demFenster ruft etire gereizte Stimme: „Dieser Durch-
gang ist verboten."
Frihchen geht weiter.
„Dieser Durchgang ist verboten. Kehren Sie um!" schreit
zornig dieselbe Stimme.
Frihchen geht weiter.
Am Ausgang stellt sich ihm eine wut-
bebende Gestalt entgegen und schüttelt die
Fäuste: „Herr, wie können Sie wagen?"
Freundlich sagt Frihchen: „Was wün-
schen Sie? Ich bin nämlich taub."
Verdutzt gibt der Mann den Weg frei.
—-Genau so macht es Vetter Fritz-
chen im Leben....
Dalles! nichts als Dalles!
V
Kein Geld! kein Umsatz! kein Kredit!
^v-
Was tun? Geschästsaufsicht?
Das Wort
Sobald Huber auf seinen Geschäftsreisen die Mainlinie
überquert und das preußische Idiom an sein Ohr schlägt, fühlt
er sich peinlich berührt. Er klagt, schimpft, wettert, füicht darüber,
daß den Preußen und besonders den preußischen Bahnbeamten
so ganz die wohltuende süddeutsche Gemütlichkeit fehlt. In Bebra
wurde es ihm einmal gar zu bunt. Fast hätte er es nicht mehr
auSgehalten,- da fing er in der Unterhaltung das richtige Wort
auf:
„Dies Bebra ist doch ein Knotenpunkt ersten Ranges!"
„Da haben S' recht", schrie Huber. Seitdem fühlt er sich in Preußen viel wohler - er
hat ein Ventil gefunden.
Bei der M e h e l s u p p e
„So, Sie haben heute Mehelsuppe?" sagt ein Gast zum Adlerwirt, „dann bringen Sie
mir ein Stückchen Kesselfleisch mit dem Schwänzchen!"
„Bitte, mir auch, Herr Adlerwirt!" ruft ein zweiter Gast.
„Und mir bitte auch!" ein dritter.
„Nu —," sagt der Adlerwirt, „wieviel Schwänz' meinen denn die Herrn, daß bei uns
a Sau bat!?"
Nee! -
Schiebitzkis besichtigen die Wartburg und
hören durch den Mund
des Führers, daß die
Schwindschen Gemälde
durch den bekannten
R e st a u r a t o r vor
Verfall geschützt wer-
den. Da flüstert Frau
Schicbitzki ihrem Gat-
ten zu:
„N e e, w a t so'n
Budiker alle ns zu-
weje bringt." d8i
Heiraten I Erschießen!
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Rechnungen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsdatum
um 1924
Entstehungsdatum (normiert)
1919 - 1929
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 161.1924, Nr. 4118, S. 288
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg