Mein Name: Krause!
Von Egon H. Straßburger
Ich schleuderte über den Karlsplah und freute mich des schwung-
vollen Handels, den die Zeitgenossen mit Bananen, Schnürsenkeln
und Literatur treiben.
Da verstellte mir ein korpulenter Herr den Weg: »Halt! Stehen-
geblieben! Richtung Likörstube !" Ich war sprachlos. Ein Kriminal-
beamter war der Herr nicht — denn Kriminale verschleppen ihre
Mitbürger höchstens in die Gegend der Ettstraße. Aber das Ge-
sicht war mir äußerst bekannt, nur hatte ich keine Ahnung, wem es
gehörte.
Um mich nicht zu blamieren, fragte ich an der „porta licoerica":
»Na, Freundchen, was macht Ihr Bein?" Ich sah, daß mein Freund-
chen hinkte. »Es geht," sagte er, »man schleppt es eben mit sich."
Herr Unbekannt wußte genau, wer ich war, im Gegensatz zu mir
meinte er: »Möchten Sie mir sagen, ob Sie lieber Schriftsteller
sind oder lieber Morgan wären?"
„prost!" erwiderteich. „Natürlich freier Schriftsteller." Um aber
zu erfahren, mit wem ich die Ehre hatte, fragte ich, so von hinten
herum: „Was macht Ihr Radioapparat und Ihre Frau Gemahlin?"
„Der Apparat ohne Posterlaubnis funktioniert glänzend, sonst
aber bin ich immer noch Junggeselle, lieber Doktor!" „O weh!
Wieder nichts!" dachte ich.
Gut, von der anderen Seite:
„Hören Sie mal, lieber Meier . . ."
„Immer noch Krause!" verbesserte er.
»Also, Krause, ich denke immer noch an Den Abend, wo Ihre
Nachbarin Sie Kamel schimpfte."
Es klappte. Sein Gesicht war auch mit dem Kopf des Wüften-
tieres identisch. Hell lachte er auf.
Da ich ins Blinde hineingeratcn und richtig das Schwarze ge-
troffen hatte, phantasierte ich weiter:
»Haben Sie die Dame nicht verklagt?"
Er lachte vergnügt:
„Meine Zukünftige, Sie Schäker, Sie!" Er gab mir einen liebens-
würdigen Stoß. Nun hatte ich gar keine Ahnung mehr von Krause.
Aber ich tat so, als sei ich ganz im Bilde, und ich fragte weiter:
O/6
Fliegenden Blätter
werden auf unferer
Gummidruckpreffe
ROLAND
gedruckt
Faber 8r Schleicher A.G.
Offenbach am Main
99,
mzmm
DIE BESTEN BLEISTIFTE, K0PIEB8TIPTB11. PABBSTIPTB
ffraft u. Gesundheit jedermann
zugängl.durch
die neue Gym-
nastik,System
Wehrheim;
streng wissen-
schädliche
anatom.-phns.
Grundl.Tägl.
loMin., keine
Appar., leicht
ausführbar.
Lebensnötig nicht nur f.Schwäch-
liche u. für Personen mit sitzend.
Lebensweise, sondern Grundlage
jed. Körperkultur u. jed. Sports,
den es voll ersetzt. Zunahme des
Brustumfanges in Z OIton. lobis
20 cm der Länge nach Spezial-
methode io bis 12 cm. Illustr.
Ginführungsschrift kostenlos d.
Karl Weber, Innsbruck 30,
M.-Theresien-Straße 49.
1= HA PAG
RIM ANS
HAMBURG-AMERIKA LINIE
UNITED AMERICAN LINES
(HARRIMAN LINE)
REQELMÄSSIOE ABFAHRTEN DER
ERSTKLASSIGEN
PASSAGIER DAMPFER
ALBERT BALLIN, DEUTSCHLAND,
RESOLUTE, REL/ANCE
HAMBURG
NEW YORK
Ausgehend und rüdtkehrend über Southampton und
Cherbourg
ALLE BEQUEMLICHKEITEN
für anspruchsv. Reisende 1. u. 2. Kl. wie für Fahrgäste
3. Kl. vorzügl. Reisegelegenh. b. ausgezeichn. Verpfleg.
WEITER REGELM. ABFAHRTEN
n. Südamerika, Cuba /Mexico, Westindien, Afrika,
Ostasien u. s.w.
Fahrkarten, Auskünfte, Drucksachen durch'.
HAMBURG-AMERIKA LINIE
Hamburg, Alsterdamm 25
Ber lln W 8, Unter d. Linden 8,
Potsdamer PI.3 u.Leipziger
Straße <Kaufhaus Tietz),
Baden-Baden, a. Leopoldspl.
Breslau, SchweidnilzerStadt-
graben 13,
Dre»den, Pragerstraße 41,
Frankfurt &.M., amKaiserpl.
Köln, Hohe Straße <Kauf*
haus Hetz),
Königsberg I. Pr., Vordere
Vorstadt 35,
Leipzig, Augustusplatz 2,
Kainz, Reiche Klarastraße 10
u. Im Kaufhaus Tietz,
MUnohen, Theatinerstr. 38 u.
Bahnhofspl.7<Kaufh.Tietz>
Stuttgart, Schloßstr. 6,
Wiesbaden, Taunusstraße 11
und Kranzplatz 5,
Luzern, Alpenstraße 2,
Wien, 1. Kärntnerstraße 38,
ZUrloh, Bahnhofstraße 90
482
Von Egon H. Straßburger
Ich schleuderte über den Karlsplah und freute mich des schwung-
vollen Handels, den die Zeitgenossen mit Bananen, Schnürsenkeln
und Literatur treiben.
Da verstellte mir ein korpulenter Herr den Weg: »Halt! Stehen-
geblieben! Richtung Likörstube !" Ich war sprachlos. Ein Kriminal-
beamter war der Herr nicht — denn Kriminale verschleppen ihre
Mitbürger höchstens in die Gegend der Ettstraße. Aber das Ge-
sicht war mir äußerst bekannt, nur hatte ich keine Ahnung, wem es
gehörte.
Um mich nicht zu blamieren, fragte ich an der „porta licoerica":
»Na, Freundchen, was macht Ihr Bein?" Ich sah, daß mein Freund-
chen hinkte. »Es geht," sagte er, »man schleppt es eben mit sich."
Herr Unbekannt wußte genau, wer ich war, im Gegensatz zu mir
meinte er: »Möchten Sie mir sagen, ob Sie lieber Schriftsteller
sind oder lieber Morgan wären?"
„prost!" erwiderteich. „Natürlich freier Schriftsteller." Um aber
zu erfahren, mit wem ich die Ehre hatte, fragte ich, so von hinten
herum: „Was macht Ihr Radioapparat und Ihre Frau Gemahlin?"
„Der Apparat ohne Posterlaubnis funktioniert glänzend, sonst
aber bin ich immer noch Junggeselle, lieber Doktor!" „O weh!
Wieder nichts!" dachte ich.
Gut, von der anderen Seite:
„Hören Sie mal, lieber Meier . . ."
„Immer noch Krause!" verbesserte er.
»Also, Krause, ich denke immer noch an Den Abend, wo Ihre
Nachbarin Sie Kamel schimpfte."
Es klappte. Sein Gesicht war auch mit dem Kopf des Wüften-
tieres identisch. Hell lachte er auf.
Da ich ins Blinde hineingeratcn und richtig das Schwarze ge-
troffen hatte, phantasierte ich weiter:
»Haben Sie die Dame nicht verklagt?"
Er lachte vergnügt:
„Meine Zukünftige, Sie Schäker, Sie!" Er gab mir einen liebens-
würdigen Stoß. Nun hatte ich gar keine Ahnung mehr von Krause.
Aber ich tat so, als sei ich ganz im Bilde, und ich fragte weiter:
O/6
Fliegenden Blätter
werden auf unferer
Gummidruckpreffe
ROLAND
gedruckt
Faber 8r Schleicher A.G.
Offenbach am Main
99,
mzmm
DIE BESTEN BLEISTIFTE, K0PIEB8TIPTB11. PABBSTIPTB
ffraft u. Gesundheit jedermann
zugängl.durch
die neue Gym-
nastik,System
Wehrheim;
streng wissen-
schädliche
anatom.-phns.
Grundl.Tägl.
loMin., keine
Appar., leicht
ausführbar.
Lebensnötig nicht nur f.Schwäch-
liche u. für Personen mit sitzend.
Lebensweise, sondern Grundlage
jed. Körperkultur u. jed. Sports,
den es voll ersetzt. Zunahme des
Brustumfanges in Z OIton. lobis
20 cm der Länge nach Spezial-
methode io bis 12 cm. Illustr.
Ginführungsschrift kostenlos d.
Karl Weber, Innsbruck 30,
M.-Theresien-Straße 49.
1= HA PAG
RIM ANS
HAMBURG-AMERIKA LINIE
UNITED AMERICAN LINES
(HARRIMAN LINE)
REQELMÄSSIOE ABFAHRTEN DER
ERSTKLASSIGEN
PASSAGIER DAMPFER
ALBERT BALLIN, DEUTSCHLAND,
RESOLUTE, REL/ANCE
HAMBURG
NEW YORK
Ausgehend und rüdtkehrend über Southampton und
Cherbourg
ALLE BEQUEMLICHKEITEN
für anspruchsv. Reisende 1. u. 2. Kl. wie für Fahrgäste
3. Kl. vorzügl. Reisegelegenh. b. ausgezeichn. Verpfleg.
WEITER REGELM. ABFAHRTEN
n. Südamerika, Cuba /Mexico, Westindien, Afrika,
Ostasien u. s.w.
Fahrkarten, Auskünfte, Drucksachen durch'.
HAMBURG-AMERIKA LINIE
Hamburg, Alsterdamm 25
Ber lln W 8, Unter d. Linden 8,
Potsdamer PI.3 u.Leipziger
Straße <Kaufhaus Tietz),
Baden-Baden, a. Leopoldspl.
Breslau, SchweidnilzerStadt-
graben 13,
Dre»den, Pragerstraße 41,
Frankfurt &.M., amKaiserpl.
Köln, Hohe Straße <Kauf*
haus Hetz),
Königsberg I. Pr., Vordere
Vorstadt 35,
Leipzig, Augustusplatz 2,
Kainz, Reiche Klarastraße 10
u. Im Kaufhaus Tietz,
MUnohen, Theatinerstr. 38 u.
Bahnhofspl.7<Kaufh.Tietz>
Stuttgart, Schloßstr. 6,
Wiesbaden, Taunusstraße 11
und Kranzplatz 5,
Luzern, Alpenstraße 2,
Wien, 1. Kärntnerstraße 38,
ZUrloh, Bahnhofstraße 90
482