Weisfagungen, Gefichte und Brfcheinungen desFrl.UrfulaSchweck vom Jofephfpital,
ein bevorstehendes freudiges Ereignis betreffend, übermittelt durch. Paul Neu
--- Freuet Euch! — — Eine frohe Botschaft habe ich Tuch zu
verkündigen I-- — Ich sehe einen lichten Bebel um die Zeit
des ersten Oktober eintauseudneunhundertundfünfundzwanzkg
zwischen dem Planeten Mars und der Bavaria ■-Darinnen
sehe ich eine Stadt — eine gar prächtige Stadt aus Dachlatten
und Segeltuch — — fünftausend Kilometer Daxenguirlanden,
fünfzigtausend bayerische Fahnen prangen im Scheine von fünf-
malhunderttausend Bogenlampen — — Fünfhundert Musik-
kapellen spielen gleichzeitig und unausgesetzt— — — Freuet Euch!
Es kracht — es blitzt — es donnert — es dampft — es braust —
es pfeift — es tutet ■-Ich rieche Brathähndel und Steckerl-
fisch --- O freuet Euch: Dieses ist das Oktoberfest, welches
stattfindet im Jahre eintausendneunhundertundfünfundzwanzig,
vorausgesetzt natürlich, daß bis dahin die Aktien der landwirt-
schaftlichen Maschinenfabriken entsprechend gestiegen sind, und
es dem Landmann gelungen ist, die Preise für seine Produkte
wieder angemessen zu erhöhen. - Freuet Euch 1 — --— —
Stkrnlocken gebrannt, die Schwänze onduliert, gelenkt von dem
Zwoarazwanzgliterbeni im neuen Samtgiletwestenleibl! Nichts
ist der Brauerei zu teuer für das Fest! Aber die Maß Bier
kostet einen Vkerteldollarl Trotzdem sehe ich Männer, die, selig
lächelnd, mit kornblumenblauem Gesicht von Sanitätern zur
Unfallstation getragen
Freuet Euch, Jünglinge I Von weit her strömen die Mädchen
herbei/ von Freising, von plattling, ja sogar von Regensburg.
Flackernden Blickes opfern sie das letzte Zehnerl der Stufen-
bahn — Was dann? — — Mädchenbeine sehe ich wirbeln,
Volksmassen wiehern — Was?
Auch du, Elvira? Und
stehst schon wiederKopf!
Gehweg vomTobogan,
wenn du's nicht ver-
stehst, geh zur Schiff-
schaukel, auch da sind
' Möglichkeiten I -Freuet
Euch! Ich sehe den Tri-
umphwagen des heili-
gen Gambrinus unter
dem Geläute aller Glok-
ken einziehen, bespannt
mit acht Elefanten — oha — vier Eberlbräuhengsten in Ge-
schirren von Gold und Silber, mit Edelsteinen übersät, die
Ha l Was sehe ich! ??-Ein König zieht aufl-Halt!
Um Gottes willen! Zurück, Ihr roten Männer! Laßt die Hand-
granate in der Kommodschublade, das Maschinengewehr im
Spritzenhaus ! Tut ihm nichts. Es ist ja der Schützenkönig:
Realitätenbesiher Quirin
Mettenleitner, Adlzretter-
straße fechsasiewazg, von
der Feuerstuhenfchützenge-
fellschaft »Sichere Hand"!
Laßt ihn leben I Hoch soll
er leben! Hoch! Und mit
gedämpfter Stimme Hoch!
— Freuet Euch! Überall
Friede, Freude und Ein-
tracht — Am Glückshafen
versucht der Bürger das
Schicksal. Aber gib acht,
Papa, daß dir nicht wieder,
während du oben den Re-
gulator gewinnst, unten die
goldene Taschenuhr abhan-
den kommt, wie Anno drei-
zehn! Herrlich ist die Welt
— —bis zur Polizeistunde. — --Die Erscheinung verblaßt
— es wird finster.-Man hört nur noch einzelne Stimmen,
das Lallen der Trunkenen, das Stammeln der Liebe» Kellnerin
Hupp -noa Maß! Wos? .Hupp - koa Bier mehr - hupp
— um neune! Os könnts mi gern ham! Hupp ""Oha! "
» Mek Bua 1 — — ' » Gschmacherl, no a Bußl 1~"~
p A *j l N K. KJ
522
ein bevorstehendes freudiges Ereignis betreffend, übermittelt durch. Paul Neu
--- Freuet Euch! — — Eine frohe Botschaft habe ich Tuch zu
verkündigen I-- — Ich sehe einen lichten Bebel um die Zeit
des ersten Oktober eintauseudneunhundertundfünfundzwanzkg
zwischen dem Planeten Mars und der Bavaria ■-Darinnen
sehe ich eine Stadt — eine gar prächtige Stadt aus Dachlatten
und Segeltuch — — fünftausend Kilometer Daxenguirlanden,
fünfzigtausend bayerische Fahnen prangen im Scheine von fünf-
malhunderttausend Bogenlampen — — Fünfhundert Musik-
kapellen spielen gleichzeitig und unausgesetzt— — — Freuet Euch!
Es kracht — es blitzt — es donnert — es dampft — es braust —
es pfeift — es tutet ■-Ich rieche Brathähndel und Steckerl-
fisch --- O freuet Euch: Dieses ist das Oktoberfest, welches
stattfindet im Jahre eintausendneunhundertundfünfundzwanzig,
vorausgesetzt natürlich, daß bis dahin die Aktien der landwirt-
schaftlichen Maschinenfabriken entsprechend gestiegen sind, und
es dem Landmann gelungen ist, die Preise für seine Produkte
wieder angemessen zu erhöhen. - Freuet Euch 1 — --— —
Stkrnlocken gebrannt, die Schwänze onduliert, gelenkt von dem
Zwoarazwanzgliterbeni im neuen Samtgiletwestenleibl! Nichts
ist der Brauerei zu teuer für das Fest! Aber die Maß Bier
kostet einen Vkerteldollarl Trotzdem sehe ich Männer, die, selig
lächelnd, mit kornblumenblauem Gesicht von Sanitätern zur
Unfallstation getragen
Freuet Euch, Jünglinge I Von weit her strömen die Mädchen
herbei/ von Freising, von plattling, ja sogar von Regensburg.
Flackernden Blickes opfern sie das letzte Zehnerl der Stufen-
bahn — Was dann? — — Mädchenbeine sehe ich wirbeln,
Volksmassen wiehern — Was?
Auch du, Elvira? Und
stehst schon wiederKopf!
Gehweg vomTobogan,
wenn du's nicht ver-
stehst, geh zur Schiff-
schaukel, auch da sind
' Möglichkeiten I -Freuet
Euch! Ich sehe den Tri-
umphwagen des heili-
gen Gambrinus unter
dem Geläute aller Glok-
ken einziehen, bespannt
mit acht Elefanten — oha — vier Eberlbräuhengsten in Ge-
schirren von Gold und Silber, mit Edelsteinen übersät, die
Ha l Was sehe ich! ??-Ein König zieht aufl-Halt!
Um Gottes willen! Zurück, Ihr roten Männer! Laßt die Hand-
granate in der Kommodschublade, das Maschinengewehr im
Spritzenhaus ! Tut ihm nichts. Es ist ja der Schützenkönig:
Realitätenbesiher Quirin
Mettenleitner, Adlzretter-
straße fechsasiewazg, von
der Feuerstuhenfchützenge-
fellschaft »Sichere Hand"!
Laßt ihn leben I Hoch soll
er leben! Hoch! Und mit
gedämpfter Stimme Hoch!
— Freuet Euch! Überall
Friede, Freude und Ein-
tracht — Am Glückshafen
versucht der Bürger das
Schicksal. Aber gib acht,
Papa, daß dir nicht wieder,
während du oben den Re-
gulator gewinnst, unten die
goldene Taschenuhr abhan-
den kommt, wie Anno drei-
zehn! Herrlich ist die Welt
— —bis zur Polizeistunde. — --Die Erscheinung verblaßt
— es wird finster.-Man hört nur noch einzelne Stimmen,
das Lallen der Trunkenen, das Stammeln der Liebe» Kellnerin
Hupp -noa Maß! Wos? .Hupp - koa Bier mehr - hupp
— um neune! Os könnts mi gern ham! Hupp ""Oha! "
» Mek Bua 1 — — ' » Gschmacherl, no a Bußl 1~"~
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Weissagungen, Gesichte und Erscheinungen des Frl. Ursula Schweck vom Josephspital, ein bevorstehendes freudiges Ereignis
betreffend, übermittelt von Paul Neu"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1924
Entstehungsdatum (normiert)
1919 - 1929
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)