Ein Falsifikatenfabrikant wurde nach lan-
ger Verhandlung zu drei Jahren Zuchthaus
verurteilt.
Der Richter fragte am Schluffe: „Haben
Sie nun noch etwas vorzubringen? Ich er-
teile Ihnen noch einmal das Wort.."
Der Verurteilte erwiderte: „Ach, Herr Richter, dann bat' ich drum: man
soll mich wenigstens während der Verbüßung meiner Strafe auf dem laufen-
den über die neuen Geldsorten halten."
„Solche wissenschaftlichen Interessen dürfen nicht berücksichtigt werden",
sagte der Richter ironisch.
„Ach, nee, Herr Richter, cs is man bloß, daß ich mir nach drei Jahren
nicht wieder einen neuen Beruf wählen muß", lautete die vernünftige Ant-
wort des Delinquenten. *
Der Dichter Lkliencron befand sich in
Mannheim, wo er sein« Gedichte vortra-
gen sollte. Eine mehr als begeisterte und
aufdringliche Verehrerin mit einem Vor-
leben kam zu ihm ins Künstlerzimmer und
sagte:
„Meister, vor meinem Tode werde ich noch einmal Ihre,Adjukanten-
rltter^ lesen."
Liliencron lächelte: „Aber wenn es einmal zu schnell und unvorbereitet
käme, meine Gnädigste?"
„Dann wird sie mir mein Mann in den Himmel nachsenden", erklärte die
Dame, und sie setzte verschmitzt hinzu: „Ebenso Ihr Bild."
Liliencron aber meinte: „Jedenfalls lassen Sie auch ein Exemplar zur
Vorsorge in die Hölle adressieren." e. h. Str.
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ger Verhandlung zu drei Jahren Zuchthaus
verurteilt.
Der Richter fragte am Schluffe: „Haben
Sie nun noch etwas vorzubringen? Ich er-
teile Ihnen noch einmal das Wort.."
Der Verurteilte erwiderte: „Ach, Herr Richter, dann bat' ich drum: man
soll mich wenigstens während der Verbüßung meiner Strafe auf dem laufen-
den über die neuen Geldsorten halten."
„Solche wissenschaftlichen Interessen dürfen nicht berücksichtigt werden",
sagte der Richter ironisch.
„Ach, nee, Herr Richter, cs is man bloß, daß ich mir nach drei Jahren
nicht wieder einen neuen Beruf wählen muß", lautete die vernünftige Ant-
wort des Delinquenten. *
Der Dichter Lkliencron befand sich in
Mannheim, wo er sein« Gedichte vortra-
gen sollte. Eine mehr als begeisterte und
aufdringliche Verehrerin mit einem Vor-
leben kam zu ihm ins Künstlerzimmer und
sagte:
„Meister, vor meinem Tode werde ich noch einmal Ihre,Adjukanten-
rltter^ lesen."
Liliencron lächelte: „Aber wenn es einmal zu schnell und unvorbereitet
käme, meine Gnädigste?"
„Dann wird sie mir mein Mann in den Himmel nachsenden", erklärte die
Dame, und sie setzte verschmitzt hinzu: „Ebenso Ihr Bild."
Liliencron aber meinte: „Jedenfalls lassen Sie auch ein Exemplar zur
Vorsorge in die Hölle adressieren." e. h. Str.
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