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Das Gastspiel

Eine Geschichte aus den Welknachtstagen von R ichaed Rieß

Als der Papa ihr Zimmer verlassen hatte, itahm Else die illustrierte Zei-
tung aufs neue vor. Das also war sein Bild. So sah er aus, Martin, der
als Filmregisseur soeben einen Triumph gefeiert, Martin, des berühmten
Komikers Hellfer Sohn? Und nun Papas sonderbare Mitteilung? Der junge
Hellfer habe ihr Bild gesehen und ihre seelenvollen Augen . . . (Eigentlich
ein reizender Kerl, dieser Martin!) Und er habe den dringenden Wunsch, sie
für seinen nächsten Film zu gewinnen. Und der Papa habe nichts dagegen.

„Woher er nur mein Bild kannte ?"

„Ja, Mädel, da muß ich dir nun 'ti Geständnis machen: Ich hab's meinem
alten Spezi, dem alten Hellfer, geschickt. Er wollt' gern mal meine Tochter
kennen lernen. 71a ja, ist doch kein Malheur. Und nun läßt er dich durch mich
einladen. Bach Schneedorf. In die Winterfrische. Für den ersten Feiertag,
und du sollst über Silvester dort bleiben. Es soll sehr fidel werden. Nur eines:
der alte Hellfer hat manchmal ausgefallene Einfälle. Er schreibt da von /beson-
deren Überraschungen'. Da kannst du dich auf was Lustiges gefaßt machen!"

Der Papa halte so eigentümlich gelächelt, als er nun fortgegangen war.
Ob er was wußte von den „besonderen Überraschungen" ? Bielleicht sollte
mit dem Film gleich begonnen werden? Der junge Hellfer übrigens — ein
durchaus passabler Kerl ... ein rei —zen—der Kerl! Ob ich fahr'?

Das „An-den-Knöpfen-Abzählen" hat bei jungen Damen einige Schwierig-
keit. So zog Else es vor, ihre Sachen zu packen, ohne zuvor das Orakel be-
fragt zu haben. Und so stand sie denn als alleinreisendcs junges Mädchen am
Frühnachmittag des 25. Dezembers auf dem Bahnhof der Haupt- und Resi-
denz-Winterfrische Schneedorf. Es schneite mit ortsüblicher Heftigkeit. Müh-
sam stampfte Else vorwärts. Hellfers Villa war das dritte Haus der oberen
Straße,- doch als sie nun in diese Avenue einbog, wußte sie nicht, ob das dritte
Haus von links oder von rechts. Und die Türschilder konnte man bei der vor-
zeitigen Dunkelheit nicht erkennen. Ach was! Sie wollte einfach probieren.
Sie stampfte durch einen manierlich zugebundenen Borgarten und klingelte.

Eine wohlgenährte Hausfrau öffnete. „Mein Name ist Else — "

„Gott sei Dank!" fiel die Dame ihr ins Wort. „Wir haben Sie schon
gestern erwartet. Es pressiert sehr mit der Aushilfe",- und, nach hinten rufend :
„Dina, zeigen Sie Else ihr Zimmcrchen."

Dtna kam, benahm sich sehr vertraulich und führte Else von daimen.

Merkwürdig! Else warwie benommen. Das waren Sitten im Hellferschen
Hause! Man hätte ihr doch schreiben können, wenn die Sache mit dem Film
gar so dringend war. Wahrscheiitlich hatte die Dina plötzlich abgesagt. Derlei
Damen haben ja bekanntlich Launen. Aber — sie wollte nicht Spielverder-
berin sein.

Indessen hatte die Hausfrau sich ins Eßzimmer begeben, wo die Gäste
der Feiertage ihren schwarzen Kaffee tranken. Es drängte die Dame des
Hauses, ihre Eindrücke loszuwerden: „Also unsere Aushilfe — ihr hättet
sehen sollen, wie diese Person ankam. In einer Maulwurfsjacke, wie meine
Töchter sie sich nicht leisten könnten, wenn ich welche hätte. Dazu Pelzmütze.
Und nach Parfüm natürlich geradezu gestunken! Ich bin sehr gespannt,
wie die arbeiten wird."

Sie klingelte. Dina kam, das alte Mädchen. „Zeigen Sie der Aushilfe
alles Nötige. Wenn sie sich zurechtgemacht hat, soll sie Obst servieren."

Else hatte sich inzwischen in dem Kämmerchen umgeschaut. Hm, recht pri-
mitiv, dachte sie. Wohnen Filmschauspielerinnen so? Da sah man's wieder,
wie arg selbst von illustrierten Zeitschriften gemogelt wird.

Es klopfte.. . nein,' Dinas schwielige Faust „klopfte" nicht. Es donnerte
an ihrer Tür. Ein energisch muskulöser Arm steckte ein schwarzes Servier-
kleidchen und das dazugehörige Weißzeug herein: „Schnell aber — der
Gnädigen pressiert es!" - Aha, das war also die Garderobe, und man wollte
mit der Aufnahme beginnen. Else kleidete sich um. Sie sah entzückend aus,
als sie nun ganz in Schwarz sich vor dem kleinen Spiegel präsentierte. Das
reiche blonde Haar quoll üppig unter dem Servierhäubchen hervor.

Schüchtern ging sie die Treppe herunter. Sie betrat das Eßzimmer, in dem
der Lüster noch nicht brannte. Die Hausfrau öffnete die Salontür, durch die
ein breiter Streifen Lichtes fiel: „Es ist gut, Else. Dort steht das Obst,-rechts
Glasteller." Sie trat selber näher und richtete das Servierbrett. — Gewiß
die Probe, dachte Else, und da sie sich Vaters Anspielung von der „beson-
deren Überraschung" besann, verzichtete sie, im Wunsche, sich anstellig zu zeigen,
auf lange Erklärungen und tat, was man von ihr forderte.

Und sie machte ihre Sache gut. Standhaft hielt sie die Lorgnettenblicke der
Damen aus, und sie fühlte sich geschmeichelt, daß alle Herren deutlich ein
„Ah" und ein „Oh" unterdrückten. Nur über eines wunderte sie sich: Der
Aufnahmeapparat war nirgends zu sehen.

Ratarrhe und To-.

(Erkrankungen -er sttmungsorgane).

Ohne Lust kein Leben! Wenn die AtmungSorgane ihre Tätigkeit
einstellen und der Lunge keinen Sauerstoff zurWeitervermittlung mehr
zufübren,ist eS aus mit dem Leben. Sind die AtmungSorgane erkrankt,
so können ste natürlich nicht intensiv genug arbeiten, und der ganze
Körper leidet darunter. Nun leiden viele Menschen fchon jahrelang an
solchen Krankheiten, ohne eS zu wissen. Sie kennen wohl die Namen,
wie Bronchialkatarrh, Lungenspitzenkatarrh, Luftrohrenkatarrk, Kehl-
kopf-, Nasen-, Rachenkatarrh, Schnupfen, Erkältungen, Asthma usw.,
wissen aber nicht, woran man diese sich so furchtbar rächenden Krank-
heiten erkennt. Wir wollen Sie aufklären und fragen Sie deshalb:

1. haben Sie oft Hüften k

2. Zählen Sie oft Trockenheit im hälfe?

3. Sin- Sie oft heiser?

4. Sin- Sie oft erkältet?

5. Sin- Ihre Luftröhren oft verschleimt?

b. Vefon-ers -es Morgens?

7. Ist Ihre Nafe oft verstopft?

S. haben Sie Vefchwer-en beim Atmen?

9. öefon-ers beim Treppensteigen?

10. Ist -ie Nafenfchletmabfon-erung oft stark?

11. Müssen Sie zeitweise anhalten- niesen?

12. hören Sie zeitweise schwer?

Beantworten Sic diese fragen selbst! Es sind dies alles An-
zeichen von vorhandenen Entzündungen der Schleimhäute (Katar-He),
und diese sind gefährlicher, als man allgemein anntmmt. Im Inter-
esse der Allgemeinheit senden wir kostenlos eine belehrende Schrist
über die Selbstbehandlung der Schleimhäute mit dem Wiesbadener
Doppel-Inhalator an jedermann. Wan schreibe sofort, denn jeder Tag
bedeutet eine Gefahr und Qual, oder bestelle gleich einen .Wiesbade-
ner Doppel-Inhalator". Der Apparat ist eine neue Erfindung, welche
von ersten Spezialärzten als hervorragend gut befunden wurde. Auf
kaltem Wege überführt er medikamentöse Flüssigkeit in einen gas-
artigen .instand. Dieser gaSartkge Medizinnebel wird genau wie Lust

eingeatmet und vermag bis in die verstecktesten Telle der AtmungS-
organe und Lungen zu dringen. Die Wirkung ist verblüffend. Des-
halb verordnen ihn Spezial-
ärzte, Lungenheilstätten usw.

Der Preis ist so gestellt,
dass ihn jeder kaufen kann.
Er kostet, sofort gebrauchs-
fähig für Mund und Nase,
mit InhalationSflüssigkelt
(Eucal. Präp. od. Spezial-
Asthma-Präp.) mit Extra-
Doppelgummigebläse 11.90
Mk., in ReiseauSfükrung u.
verschlieffbarem Etui 15.50
Mk. porto- u. zollfrei inner-
halb Deutschland. Für sichere
Ankunst wird garantiert.
Keine weiteren Unkosten.
Etwa 2000 Anerkennungen
von Ärzten und Patienten
erhielten wir in einem halben Jahre. Ein noch nie dagewesener Erfolg!
Nachstehend nur einige:

I3jähriges ststhma geheilt.

Berg -Gladbach, den 19. 9. 21. Seit 13 Jahren litt ich an schwerem
Asthma. Nack Gebrauch Ihres Doppelknkalators bin ich wieder voll-
ständig gesund. Heinrich Keller jr.

Schwerer Luströhrenkatarrh geheilt.

Hannover, den 27. 10. 2-1, Holbeinstraffe 13- Mein ältester Sohn
litt seit dem Frühjahr an einem schweren Luströhrenkatarrh. Dom
10. bis 30. 9- haben wir den Doppelinhalator gebraucht. Der Katarrh
ist verschwunden und biS Keule nicht wiedergekommen. Ein glänzender
Erfolg. L. Wolf,

von Stirnhöhlenkatarrh vollftänüig befreit.

Bergkamen, 13. 4. 22. Nach 14 tägigem Gebrauch Ihres Apparates
bin ich von meinem Stirnhöhlenkatarrh gänzlich befreit. K. Kitzig.
von quallvollem husten befreit.

Mannheim-Neckerau, den 15. August 1920, Adlerstr. 10. Hiermit
übermittle ich Ihnen den Dank meiner Frau für die Wirkung Ihres
Doppel-Inbalators. Sie ist von ihrem qualvollen Husten ganz befreit.

Jos. Strohmaier, Schuhmacher.

da» vollkommenste bei Heiserkeit.

Idar a. Nahe, den 29.10. 24, Blücherstraffe 70. Der Wielbadener
Doppelinhalator ist daS Vollkommenste und Beste, das ich von allen
Mitteln angewandt habe. Meine Heiserkeit, an der ich schon seit meiner
Kindheit litt, ist gänzlich behoben. Frau Emma Lorenz.

Sehr gute Wirkung.

BraunfelS, den 27.10.24- Der Wiesbadener Doppelinhalator wirkt
sehr gut. Ich habe ihn persönlich immer im Gebrauch. SanitätSrat Dr. K.

3-fähr. Nasen- un- Nachenkatarrh geheilt.

Hamburg, Hufnerstraffe 28, 9. 4. 22. Vor vier Wochen habe ich
Ihren Doppel-Inhalator bekommen, er ist ein Wunder für die Mensch-
heit: ich bin bald von meinem 30jährigen Nasen- und Rachcnkatarrh
geheilt. Stephan Mklitschewitsch.

vronchialkatarrh, Asthma un- husten geheilt.

Lübz i. Mecklbg., Garte»,straffe, den 1. 8. 1924. Hätte eS nicht für
möglich gehalten, durch Ihren Apparat von meinem Husten, Bronchial-
katarrh und Asthma geheilt werden zu können. Der Doppelinhalator hat
wirklich Wunder gewirkt. Herzlichen Dank. Wtlh. Rother.

Im Interesse der Leidenden selbst.

Zur Aufklärung un - Warnung.

Es gibt minderwertige Nachahmungen. Achten Sie
deshalb genau aufunsere Firma, um den wirklich echten, vieltausend-
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Probesendungen sind auS sanitären Gründen unzulässig: eS wäre
unverantwortlich, unsere Mitmenschen der Infektionsgefahr auSzu-
setzen durch einen Apparat, der eventuell schon von anderen Kranken
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