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FLIEGENDER BERICHTERSTATTER

FÜRSORGEWESEN

3n New TJork ist kürzlich der vielfache Millionär Andrew Freedman ge-
storben, der sich aus ganz einfachen Verhältnissen emporgearbeitet hatte. In
seinen letzten Jahren aber hat ihn immer die Sorge gequält, er könnte wieder
arm werden, und nun hat er ein Testament hinterlassen, das die Tragik des
Lebens verarmter Reicher wenigstens zu einem kleinen Teil mildern soll.
Sein ganzes Vermögen soll nämlich zu einem in New 7)ork cinzurichtcnden
Asyl für ehemalige ganz und gar verarmte Millionäre verwendet werden.
Die Anstalt soll für zwanzig Insassen berechnet sein.

Da das Stiftungsvermögen eine ganze Anzahl Millionen Dollars beträgt,
kann für nur zwanzig Pensionäre Beträchtliches geleistet werden, und das ist
ja auch ganz im Sinne des edlen Stifters. Denn der Zweck des Asyls ist
ja eben der, daß seine Insassen sich darin ganz wie Millionäre fühlen sollen,-
sie sollen vergessen, daß sie ihre eigenen Millionen nicht mehr besitzen.

Jeder Pensionär wird also seine eigene, mit allem Raffinement amerika-
nischen Komforts eingerichtete Wohnung bekommen, auch Diener und Auto-
mobil. Es würde ja schließlich auch genügen, das Asyl nur mit etwa zehn
Automobilen auszurüsten, aber dann könnte es vielleicht doch einmal Vor-
kommen, daß ein Pensionär, der g'rade spazierenfahrcn möchte, warten oder
ein Mietauto für ihn geholt werden müßte, und das würde doch zu peinlich
für ihn sein.

Logen in den besseren Theatern New7)orks werden von der Asylverwaltung
in genügender Zahl abonniert werden,- in den Sommermonaten wird wahr-
scheinlich ein Hotel in einem der nobleren Seebäder bezogen werden.

Die Hauptmahlzeiten im Asyl werden der Geselligkeit wegen gemein-
schaftlich angehalten werden,- im Interesse der Gesundheit der Asylinsasscn
sollen sie aber nicht zu üppig werden, — das Dinner z. B. dürste nicht mehr
als fünf Gänge haben. Nur am Geburtstag des Stifters der Anstalt wird
es ein Festessen geben. Wein wird, solange das prohibitionsgesch in den
Vereinigten Staaten besteht, nicht gereicht werden.

In Krankheitsfällen werden die Asylinsassen von den ersten medizinischen
Kapazitäten behandelt,- für ein Begräbnis kommt nur die teuerste Klasse in
Frage.-

Ja, das wird ein Asyl sein, in dem sich wird leben lassen. Da wird mancher
gern hineinwollen, nur ist eben die Voraussetzung nicht leicht zu erfüllen:
erst muß man mindestens eine Million gehabt und auch wieder verloren
haben. Aber solange noch Plätze iin Asyl frei sind, braucht sich auch manch
strammer Spekulant nicht so große Sorge vor dem Verkrachen zu machen.

Im übrigen ist das Institut wieder einmal eine recht amerikanische Gründung.
Bei uns in Deutschland z. B. wäre solch ein Asyl für ehemalige Millionäre
doch gar nicht möglich, - schon die geringe Anzahl von nur zwanzig Plätzen
würde es von vornherein doch gar zu unvollkommen machen. p. R

REKLAME

Im „Berl. Tageblatt" stand ein Inserat: „Vermiete meinen Hinterkopf
als Reklamefläche. Kein Scherz, sondern Ernst. Zuschriften erbeten..

Der Mann (oder die Frau?) scheint einen außerordentlich gut entwickelten
Hinterkopf zu haben. Jedenfalls hat die Findigkeit darin einen umfangreichen
Platz. Jetzt fragt sich nur, wofür auf diesem Hinterhaupt Reklame gemacht
werden soll. - Es muß natürlich ein Kahlkopf sein, der Fläche wegen. Da
macht sich eine Reklame „Ich war kahl" für ein Haarwuchsmittel nicht gut.

Dagegen könnten Kunstdüngcrfabriken sinnfällig Reklame machen: „Kar-
toffel, so groß wie dieser Kopf, erzielen Sie mit Mistol."

Parkettwachs-Firmen bringen unter der Hinterhauptsglahe des Reklamc-
kopfs ein Schild an: „So blank wird Ihr Boden mit Wixin."

Warum der Mann (oder die Frau?) von allen Körperteilen ausgerechnet
das Hinterhaupt zur Verfügung stellt, ist nicht ganz einleuchtend. Es gäbe
doch am Menschen viel größere Reklameflächen.

Und davon abgesehen: Das Brett, das mancher vor dein Hirn trägt, wäre
eine Idealplakatwand für großzügige Reklame. J. k.

Z. Rfirtfifiirr.ht ""d Menschenscheu

22T HWUW1UI Will glnd Hemmnisse, die schon so

manchen tüchtigen Menschen lm
beruflichen und gesellschaftlichen Leben an der Erreichung
seines Zieles dauernd behindert haben. Wer aus Mangel an

Redegewandtheit

überall schwelgen muß, fühlt sich unbedeutend und über-
flüssig. Wie aber erhebt es dagegen, wie macht es groß
und erfüllt jeden mit dem reinen Gefühle seines persönlichen
Wertes, der seiner Meinung durch eine schöne, schwungvolle
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dürfnis, Ihnen den Erfolg -des Studiums in
einem kurzen Satz zum Ausdruck zu bringen:
Mit dem Fort sch reiten der Durcharbeit von
Band zu Band fühlte Idi ein Wachsen meiner
ganzen Persönlichkeit und bin ich in der
Tal das geworden was Sie versprechen: ein
Mensch, der sich durch Ihr grollartiges Werk bis
in die letzte geistige Faser hat kennen gelernt!

Herr Schriftsteller M.: Seitdem ich mich
mit dem Studium Ihrer Redekunst beschäftige,
habe ich Wunder an mir erlebt. Die Be-
fangenheit und Furcht, die mich früher
befielen, sobald Ich öffentlich reden sollte,
sind wie weggeweht und ohne Vorbereitung
spreche ich klar, frei und ohne Furcht. Ia. das
Reden vor einem recht großen Publikum
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