FLIEGENDER BERICHTERSTATTER
ZOOLOGISCHES
3n einem Urteilsspruch eines schweizerischen Gerichts in einer Klage gegen
einen Autolenker steht folgender Satz: „. . . denn es ist eine Erfahrungs-
tatsache und jedem Autofahrer bekannt, daß es bei Frauenspersonen, beim
Rindvieh und bei Hühnern unberechenbar ist, nach welcher Seite sie vor einem
Auto plötzlich ausweichen ..."
Wer soll sich jetzt bei dem schweizerischen Gericht verwahren: Frauen,
Rindvieh oder Hühner? Der Richter dort scheint eine leise Animosität gegen
das schöne, aber — ach — so schwache Geschlecht zu haben. Nach dem Urteils-
spruch dürfte er Junggeselle sein,- denn als Ehemann brächte er unmöglich
die Schneid auf, Frauen so zu rubrizieren. Man stelle sich vor: Die Gattin
läse in der Zeitung die juristisch-menschlichen Erkenntnisse ihres Mannes und
Richters. Da wäre das Ausweichen wohl an ihm. Und vielleicht wäre er
- trotzdem er Mann ist — in Verlegenheit, wohin er sich flüchten solle.
Eins steht fest: Anlagen zum Minnesänger hat dieser Schweizer Richter
nicht und nun fragt sich nur: Schöpft er seine Menschenkenntnis aus Brehm
oder schöpft er seine Tterkenntnis aus dem Umgang mit „Frauenspersonen"
Er scheint damit auch als Nichtautler schlechte Erfahrungen gemacht zu haben.
Kr.
EHRUNGEN
An der Liverpooler Börse wurde zu Ehren des preisgekrönten Hundes
penkhonvllle ein Empfang veranstaltet. Auf einem Tablett wurde dem aus-
gezeichneten Hund ein Riesenknochen und einige Kuchen dargeboten. Die
Geschäfte an der Börse ruhten während des Akts.
Endlich in unserer Zeit der Ehrfurchtslosigkeit ein Lichtstrahl! In Liver-
pool hat man noch Sinn für wahre Größe. Was wird sich wohl der Hund
penthonville bei dem Empfang gedacht haben? Der Herr Hund wird in
Verlegenheit gewesen sein: Was erwidert man als Hund auf eine ehrende
Ansprache? Ein herzliches, gerührt-ergriffenes Wauwau und dann gibt der
Ehrengast dem Komitee wohl reihum die Pfote. Ob die Börsianer bei der
Ehrentafel auch an einem Knochen knabberten? Es geht wohl nicht gut
anders, wenn man dem Ehrengast schon so einen Gang vorsetzt. Kr.
ACHTSTUNDENTAG
Achtstundentag ln der Tierwelt. - Zwei englische Abgeordnete
tragen sich mit dem Gedanken, für Arbeitspferde die Einführung des Acht-
stundentages zu fordern. Schließlich ist ja auch ein Pferd nur ein Mensch
und man soll nichts Unpferdliches von ihm verlängert. Man kann ein noch
so großes Roß sein und doch das Verlangen haben, ein paar Stunden des
Tages nach eigener Fa^on selig zu werden. Man will tanzen lernen, Sprach-
studien treiben und ein bißchen zum Rennen gehen. Wenn man krank ist, soll
man Zeit zu einer Roßkur haben, und wer mit Humor begabt, mag seiner
Lust frönen, andere zu — veräppeln.
Gefährlich ist nur — so der Antrag durchgeht — die Rückwirkung auf die
anderen Geschöpfe der Zoologie. Schon regt sich's in der Tielwelt. Der
„Zentralverband der Haushunde" hat sich im Wirtshaus „Hundebude" zu-
sammengefunden, um Mindestforderungen aufzustellen. An der Spitze steht
die Forderung nach Kommunisterung der Wurstläden. Gefordert wird: Re-
duktion der „hündischen Treue" auf acht Stunden pro Tag. Wer Wachhund
ist, will in Zukunft nur stundenweise wachsam sein,- Hundstage sollen als
Nationalfeiertage dienstfrei sein, und die Hundekälte ist von Staats wegen
abzuschaffen. Die Katzen fordern den Achtstunden-Spinntag,- die Vögel be-
schlossen, für die Arbeit beim Nesterbau neue Tarife zu fordern, und die Löwen
sollen, wie verlautet, ihren Könkgstttel verlieren und fürderhin „Wüsten-
Oberprästdenten" heißen. Ihr Gehalt ist von der Film-Industrie zu bestreiten.
Nur im Reiche Rindvieh ist man mit den Neuerungen nicht einverstanden.
Einmal ist man hier grundsätzlich gegen jede Reform, und dann fürchtet man
von dem Beschlüsse eines nur achtstündigen Wiederkäuens die schwersten
„inneren" Konflikte. Der Ober-Ochse hat auf das Menschenvolk hingewiesen :
Klatschbasen z. B. würden sich dort auch nicht das Recht der Wiederkäuung
auf nur acht Stunden beschränken lassen... m-Ri
PÜR ÜBERSEEREISEN
Werden die Dampfer »Albert Ballin«, »Deutßjh*
land«, »Resolute« und »Reliance« vorzugsweife
benutzt. Größte Wohnlichkeit und künftlerifch vor-
nehme Ausgeltaltung der Paffagierräume, verbunden
wir höchster Sicherheit und dem bekannt ruhigen
Oang dieser Dampfer, verbürgen eine Reihe sorgloser
Tage- / Ausgezeichnete Verpflegung und sorgfältige (Speisesaal 1. Klasse D. Deutschland)
Bedienung der Reifenden in allen Klaffen haben diese Dampfer beim Publikum außerordentlich beliebt
gemacht. / Den Reifenden aller Klaffen steht eine ausgewählte Bibliothek zur Verfügung, ebenso ist
far Unterhaltung und Zerstreuung aufs beste gesorgt. / Alles Nähere aus den reich illustrierten Pro-
spekten ersichtlich. / Abfahrten ca. alle 5 Tage. / Auskünfte und Druckfachen durch
HAMBURG-AMERIKA LINIE (Hapag)
HAMBURG, Alfterdamm 25
und deren Vertreter an allen größeren Plätzen des In- und Auslandes.
Gern ein farn er Dienst mit
UNITED AMERICAN LINES <Harriman>
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deckt eleg. nur mein mech.
ohne Polster oder Kisten.
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41
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RICHARD RIESS / DER TUGENDPREIS
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ZOOLOGISCHES
3n einem Urteilsspruch eines schweizerischen Gerichts in einer Klage gegen
einen Autolenker steht folgender Satz: „. . . denn es ist eine Erfahrungs-
tatsache und jedem Autofahrer bekannt, daß es bei Frauenspersonen, beim
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