3n die Enge getrieben
„Der Staatsanwalt hatte mich bereits gewaltig
in die Enge getrieben-" gipfelte Luckis span-
nende Erzählung im Bouillonkeller. Er wollte fort-
fahren, da sprach eine sonore Stimme : „ — - aber
auch diese nahm nach vierzehn Monaten ein Ende/
Beim Schopf gefaßt
„Wie kannst du dich unterstehen, dich von Herrn
Müller küssen zu lassen?" — „Wir haben uns so-
eben verlobt, Mama! Es ist Ihnen doch recht, Herr
Müller?"
Aus einer modernen Kritik
„Man möchte sagen, die einzige Bekleidung der
Künstlerin sei der riesige Beifall gewesen, mit
dem man sie geradezu überschüttete."
Der verschuldete Freier
„Auf deine Treue kann ich doch Häuser bauen ?"
fragte Egon seine Braut, die reiche Erbin. „Ge-
wiß!" antwortete sie, „aber ich möchte dir empfeh-
len, auf diese Häuser keine Hypotheken aufzu-
nehmen!"
Der fürsorgliche Vater
„Woher haben denn die Kinder plötzlich alle den Schnupfen?" -
„Vom Vater! Der hat ihn von der Reise mitgebracht!" - „Er denkt
doch immer an die Kinder!"
Vergeblich
„Sie müssen bei Ihrer Nervosität mehr Grünes essen." — „Wenn
das bei mir nur etwas nützte! Ich bin doch farbenblind."
Ehrende Behandlung
„pflegen Sie auch die fleischfressende Pflanze gut, die ich Ihnen
geschenkt habe?" — „Aber selbstverständlich! Die speist sogar mit uns
am Tisch!"
G enaue Auskunft
„War es ein großer Scheck, den Sie verloren haben?" fragte der
Beamte. „Nun ja, so sehr groß nicht/ etwa Postkartenformat."
Schwer zu befriedigen
„Ich bedaure aufrichtig," sagte der Verleger zum Dichter, „aber
ich kann Ihre Wieder eines Verrückten' nicht drucken,- sie sind zu ver-
rückt!" — „Halt, — ichhab's," unterbrach ihn der Dichter, „wie wär's
mit dem Titel .Lieder eines Zeitgenossen'?" — „Ach nein, - dazu
sind sie dock nicht verrückt genug!"
Die unvollendete Warnungstafel
„He, das Baden im Fluß ist an dieser Stelle verboten!" stürzte
sich der Gendarm Hupflnger auf den armen Badenden, „sehen Sie
denn nicht die neucrrichtete Warnungstafel?" — „Da steht aber doch
gar nichts drauf?" — „Nichts drauf? Na, hören Sie mal, die Auf-
schrift kommt selbstverständlich noch nach, aber die können Sie sich doch
schon denken!"
Stoßseufzer des verkannten Genies
— Ich fühle mich wie eine ertrinkende Fliege in diesem Meer von
Bier, aber ich tröste mich mit^ Goethe: .Ach, was sind wir Großen
auf der Woge der Menschheit!'
„Und der heilige Florian draußen im Hausflur, wollen Sic den nicht auch gegen Brand
versichern? Ich glaube, es ist eine recht wertvolle Statue." — „Naa, naa, Herr Agent,
der könnt' am End' beleidigt sein."
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„Der Staatsanwalt hatte mich bereits gewaltig
in die Enge getrieben-" gipfelte Luckis span-
nende Erzählung im Bouillonkeller. Er wollte fort-
fahren, da sprach eine sonore Stimme : „ — - aber
auch diese nahm nach vierzehn Monaten ein Ende/
Beim Schopf gefaßt
„Wie kannst du dich unterstehen, dich von Herrn
Müller küssen zu lassen?" — „Wir haben uns so-
eben verlobt, Mama! Es ist Ihnen doch recht, Herr
Müller?"
Aus einer modernen Kritik
„Man möchte sagen, die einzige Bekleidung der
Künstlerin sei der riesige Beifall gewesen, mit
dem man sie geradezu überschüttete."
Der verschuldete Freier
„Auf deine Treue kann ich doch Häuser bauen ?"
fragte Egon seine Braut, die reiche Erbin. „Ge-
wiß!" antwortete sie, „aber ich möchte dir empfeh-
len, auf diese Häuser keine Hypotheken aufzu-
nehmen!"
Der fürsorgliche Vater
„Woher haben denn die Kinder plötzlich alle den Schnupfen?" -
„Vom Vater! Der hat ihn von der Reise mitgebracht!" - „Er denkt
doch immer an die Kinder!"
Vergeblich
„Sie müssen bei Ihrer Nervosität mehr Grünes essen." — „Wenn
das bei mir nur etwas nützte! Ich bin doch farbenblind."
Ehrende Behandlung
„pflegen Sie auch die fleischfressende Pflanze gut, die ich Ihnen
geschenkt habe?" — „Aber selbstverständlich! Die speist sogar mit uns
am Tisch!"
G enaue Auskunft
„War es ein großer Scheck, den Sie verloren haben?" fragte der
Beamte. „Nun ja, so sehr groß nicht/ etwa Postkartenformat."
Schwer zu befriedigen
„Ich bedaure aufrichtig," sagte der Verleger zum Dichter, „aber
ich kann Ihre Wieder eines Verrückten' nicht drucken,- sie sind zu ver-
rückt!" — „Halt, — ichhab's," unterbrach ihn der Dichter, „wie wär's
mit dem Titel .Lieder eines Zeitgenossen'?" — „Ach nein, - dazu
sind sie dock nicht verrückt genug!"
Die unvollendete Warnungstafel
„He, das Baden im Fluß ist an dieser Stelle verboten!" stürzte
sich der Gendarm Hupflnger auf den armen Badenden, „sehen Sie
denn nicht die neucrrichtete Warnungstafel?" — „Da steht aber doch
gar nichts drauf?" — „Nichts drauf? Na, hören Sie mal, die Auf-
schrift kommt selbstverständlich noch nach, aber die können Sie sich doch
schon denken!"
Stoßseufzer des verkannten Genies
— Ich fühle mich wie eine ertrinkende Fliege in diesem Meer von
Bier, aber ich tröste mich mit^ Goethe: .Ach, was sind wir Großen
auf der Woge der Menschheit!'
„Und der heilige Florian draußen im Hausflur, wollen Sic den nicht auch gegen Brand
versichern? Ich glaube, es ist eine recht wertvolle Statue." — „Naa, naa, Herr Agent,
der könnt' am End' beleidigt sein."
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Und der heilige Florian draußen im Hausflur" "Stoßseufzer des verkannten Genies"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1925
Entstehungsdatum (normiert)
1920 - 1930
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 163.1925, Nr. 4170, S. 8
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg