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FLIEGENDER BERICHTERSTATTER

^USIK

<ge[ *e ^Leoria (Illinois) kürzlich im Alter von 91 Jahren verstorbene Frau

Man kann der alten Dame noch nachträglich gratulieren, das; sie in einem
gesegneten Alter noch eine so hohe Jazz-Freude empfunden hat. Alte Damen
™ für moderne Tanzmusik sonst nicht sehr eingenommen. Frau Tiptow aber
^ gleich eine Viertelmillion dafür übrig.

„ Öie Jazzkapellen der Vereinigten Staaten ziehen jetzt landauf landab
“bcr nicht mehr in die Klubs der Jugend, sondern sie spielen aus,chüeßltch
0lJ?m Häusern alter Damen zwischen 70 und 90.

Mrs. Snubble, eine würdige Matrone aus Philadelphia will dem Del-
J’cl Mrs. Tiptow folgen. Sie sagt, das Saxophon erinnere sie unmer so
Ehrend an das Schnarchen ihres seligen Bob. Mrs. Smith aus Boston
TT protegiert die Jazzmusik deshalb, weil es die einzige Musik ist, die die
T'ahrige Dame mit ihrem schon geschwächten Gehör vernehmen kann
wahrend die 85jährige Mrs. Miller beim Hören der Jazzmusik immer das
angenehme Gefühl hat, nun sei der Jüngste Tag angebrochen und ihre zahk-
^^lchen Feindinnen würden endlich zur Rechenschaft gezogen.

Natürlich haben sich die Matronen über 70 bereits zu einem Jazz-Klub

^"sainm

ungetan uud die rüstigeren unter ihnen haben aus eigenen Reihen

eine kleine Kapelle zusammengestellt. Recht so. Die Jazzband ist so recht die
Musik des geruhigen Lebensabends-in Amerika. Kr.

NEUE STEUERQUELLEN

In einzelnen Provinzen Japans wird das Tragen eines Bartes be-
steuert.

So weit haben es die abendländischen Steuerbehörden noch nicht gebracht,
zumal der Ertrag angesichts der bartlosen Männergesichter nicht sehr üppig
sein dürste. Immerhin: der Fiskus könnte durch ein Votgesetz an Stelle der
Wehrpflicht, die in manchen Staaten abgeschafft ist, die Bartpflicht einführen.
Jedes männliche Individuum ist vom 21. Lebensjahr an gehalten, einen Bart
zu tragen. Eigene Steuerbeamte haben an gewissen Kontrolltagen in den zu
errichtenden Bezirks-Bartkommandos die Bärte nach Länge und Dichte
abzumessen. Männer mit wenig oder keinem Bartwuchs hätten eine Bart-
wuchs-Enthebungssteuer zu entrichten. Für Vollbärtige wäre — analog der
Steuerermäßigung bei Kinderreichen — eine Erleichterung einzuführen, da
sie durch Pflege üppigen Bartwuchses Pioniere für die Steuerbehörde und
zugleich ein moralischer Anreiz für Schwachbärtige wären. Ob man Damen-
bärtchen in die Steuer einbeziehen will, wäre zu erwägen,- natürlich kann von
einer weiblichen Bartdienstpflicht nicht die Rede sein. Wir hätten es hier mit
Unfreiwillig-Freiwilligen zu tun.

Unbedingt aber träfe die Steuer jene vom schwachen Geschlecht, die Haare
auf den Zähnen haben. Kn

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„Photographie iftKunft,

Kunft ift Wertarbeit,

Wertarbeit bedingt beftes Werkzeug,

Alfo nur ,RietzfcheI-Kameras‘!

) ater allen Fortschritts ist der £. w e i
Lehrten uns die alten Griechen fchon,
Wenn er fonlt nicht viel dergleichen wußte
Liefen Satz behielt ein fauler Sohn.

Ein Sophift

„Niemals wirft du deinen Doktor machen,"

Rief fein guter Vater aus in Angft.

„Keinen Fo rtfchritt feit' ich. Sohn, ich zweifle.
Daß du nur das Abitur erlanglt."

Herbert Schildknecht

„Dann ift's gut," fo fprach darauf der Junge
Und wies lächelnd auf den Grundsatz hin,
„Daß du z weif eilt, Alter, das beweilt ja,
Daß ich schließlich fortgeschritten bin."

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