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Nur für Zinnowitz

Die Familie befindet sich in Zinnowitz am
schönen Ostseestrande. Der kleine Günter, ein
Knirps von vier Jahren, macht seinen Eltern
viel Arger durch Eigensinn und störrisches
Wesen, so daß der Vater oft strafend eingreisen
muß. Schließlich wird die schlechte Laune des
Knaben den Eltern zuviel, und der Vater
greift zu einem neuen Mittel. Er tritt abends
an das Bett des Kleinen und sagt:

«Wir sind hierhergekommen, um uns zu
erholen, aber nicht, um uns über dich zu ärgern.
Du versprichst mir jetzt in die Hand, nie wie-
der ungezogen zu sein, und du weißt, was du
in die Hand versprichst, das mußt du halten.
Also versprichst du es mir?"

Der Kleine schlägt etwas zögernd in die
Hand des Vaters ein. Dann ruft er den
Vater, der bereits an der Tür ist, zurück:
«Vati, ich habe dir die Hand aber nur für
Z t n n o w i h gegeben." M.

Ihr Trost

Immer schon hatte sich Zapferl bei seiner
Gattin über das allzu glatte Parkett beschwert.
„Wenn ich der Todesgefahr der Autos auf
den Straßen entronnen bin, ist es nötig, daß

Kurzes Märchen
Es war einmal eine Froschprinzesfin, die
war sehr traurig und jammerte mit Recht:
,, Was nützt mir heutzutage die schönste Krone,-
ach, wenn ich doch eine Bubifrisur hätte I"
Da kam eine Spinne in ihre Nähe gekrochen,
und derprinzesstn ging ein erleuchtender Ge-
danke auf: sie nahm die Spinne, setzte sie sich
aufs Haupt und betrachtete sich im Wasser.
Da fand sie, daß alle ihre Wünsche erfüllt
waren und lebte seitdem froh und glücklich.

ich dann zu Haus wie auf dem Rücken eines
Aales wandeln muß?" pflegte er zu sagen
und ließ ganze Kolonnen von Jugendfreunden
und Bekannten gesprächsweise aufmarschie-
ren, die alle auf dem Parkett verblichen waren.
Aber «Ordnung muß sein," antwortete seine
Gattin, «wenn du so ängstlich bist, kauf' dich
in eine Lebensversicherung ein." Zapferls Ein-
wände zerschellten also auf dem glatten Par-
kett von Frau Zapferls Zungenfertigkeit. Er
kaufte sich in eine Lebensversicherung ein, und
es blieb beim alten.

Da Zapferl nicht fiel, sondern lediglich
allsonnabendlich aus die M ö g l i ch k e i t hin-
wies, fallen zu können, wurde das Par-
kett allmählich für Frau Zapserl und ihre
Freundinnen eine Hauptgaudi beim Kaffee?
kränzchen.

Eines Tages aber fiel Zapferl wirklich.
Fiel so, wie nur Zapferl fallen kann: kein
Knochen blieb heil, von den Fingerspitzen bis
zum kleinen Zehen war er in Schmerzen ge-
wickelt.

Und was meint ihr, was Frau Zapferl sagte,
als sie das Häufchen Unglück im Bett liegen
sah? Sic sagte mit der ganzen Entrüstung
einer schmählich Hintergangenen Seele: «Der
Lump, der elendige! Er hat nur recht behal-
ten wollen!" -8.

Silberne Hochzeitsreise

„Ach, Gottfried, jetzt muß bald die Stelle kommen, wo du mir damals jeküßt hast!" — „Ja, ja - aber wer weeß, ob se noch da is?"

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Kurzes Märchen" "Silberne Hochzeitsreise"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Storch, Carl
Hesse, Rudolf
Entstehungsdatum
um 1925
Entstehungsdatum (normiert)
1920 - 1930
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 163.1925, Nr. 4173, S. 38

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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