Blick vom Leuchtturm der Verkehrsausftellung auf das Deutsche Mufeum
Da unten liegt's — ein kleiner grauer Kalten,
Von Kälten dicht umwürfelt und umftellt.
Drüben die Berge, hier die Radio-Mafien
Und tief das Grün und Ebene und — Welt!
Da unten liegt's — poffierlich anzufehen,
Ein Puppenhäuschen, daß man meint.
Man könnt' in fünf Minuten es durchgehen
Und die Erinnerung wie Traum erscheint:
In diesem Puppenhäuschen könnt' ich Wochen
Als Weltenbummler geh n, der Studien macht,
Und könnt' auf befie Konnexionen pochen,
Denn wo ich kam — die Tür war aufgemacht:
Der Bank von England ftählerne Trefore
Dürft' ich betrachten und den Negerkral,
Im Kalifchacht des Diamants Gebohre,
Die Trangewinnung aus dem Fett des Wal,
Auf Mozarts Flügel Papageno spielen
Und fchreckensvoll im Unterfeeboot fteh'n.
Mich zehn Minuten lang als Bergmann fühlen,
Die Brücken Brooklyns und des Urwalds feh'n,
Mit Doktor Fauft und mit Profefior Miethe
Befdhau'n Retortenglut der Alchimie,
Der tanzenden Atome Sprüng' und Niete,
Der Steine und der Leiber Was und Wie,
Und endlich dann, zu oberfi und zuletzt
Die Sternenfchar wild in Galopp verletzt — —
Da unten liegt s — die Welt wird feltfam klein,
Und wie ein Kind fügt man sich klein hinein.
Possierlich ifi des Menschen ganzes Spiel —
Er bleibt ein Kind bis an der Tage Ziel.
Debes-Baldamus
Durch die Blume
Bach einer längeren Un-
terhaltung über die gegen-
wärtige Wirtschaftslage
sagt Schulze zum Fabri-
kanten Meier: „Sie sind
ja über die laufenden Vieh-
preise von der Henne bis
zum Ochsen so erstaunlich
unterrichtet, Herr Meier,
wie kommt denn das?"
„Ja, wissen Sie," ant-
wortet Meier zögernd, „ich
bin Autofahrer," L.
Aus einem modernen
Reise-Tagebuch
, . Daitn stürzte sich un-
sere Reisegesellschaft in das
tobendeStraßengewühl der
Großstadt. Verabredungs-
gemäß trafen sich abends
die Überlebenden im
Hotel Metropol. Maro.
NICHT ZU SEHEN BEKOMMT
Der Frachtbrief
Ich gebe Unterricht an
einer Handelsschule fürDa-
men. Die Antworten, die
ich dort bekomme, treffen
zwar nicht immer das Zen-
trum der Fragen, aber um
so häufiger dasjenige des
Zwerchfells.
Vor einiger Zeit fragte
ich: „Was schreibt man denn
auf einen Frachtbrief, wenn
die Sendung nicht frei
gemacht worden ist?" Die
verblüffende Antwort war,
„Besetzt." F.
Schlechte Aussichten
„Warum weinst du denn,
Fritzchen, wo es doch in
Ferien geht?"
„Ach, Papa sagte gestern,
er hätte sich die Reiserute
schon zurechtgelegt." Tr
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Da unten liegt's — ein kleiner grauer Kalten,
Von Kälten dicht umwürfelt und umftellt.
Drüben die Berge, hier die Radio-Mafien
Und tief das Grün und Ebene und — Welt!
Da unten liegt's — poffierlich anzufehen,
Ein Puppenhäuschen, daß man meint.
Man könnt' in fünf Minuten es durchgehen
Und die Erinnerung wie Traum erscheint:
In diesem Puppenhäuschen könnt' ich Wochen
Als Weltenbummler geh n, der Studien macht,
Und könnt' auf befie Konnexionen pochen,
Denn wo ich kam — die Tür war aufgemacht:
Der Bank von England ftählerne Trefore
Dürft' ich betrachten und den Negerkral,
Im Kalifchacht des Diamants Gebohre,
Die Trangewinnung aus dem Fett des Wal,
Auf Mozarts Flügel Papageno spielen
Und fchreckensvoll im Unterfeeboot fteh'n.
Mich zehn Minuten lang als Bergmann fühlen,
Die Brücken Brooklyns und des Urwalds feh'n,
Mit Doktor Fauft und mit Profefior Miethe
Befdhau'n Retortenglut der Alchimie,
Der tanzenden Atome Sprüng' und Niete,
Der Steine und der Leiber Was und Wie,
Und endlich dann, zu oberfi und zuletzt
Die Sternenfchar wild in Galopp verletzt — —
Da unten liegt s — die Welt wird feltfam klein,
Und wie ein Kind fügt man sich klein hinein.
Possierlich ifi des Menschen ganzes Spiel —
Er bleibt ein Kind bis an der Tage Ziel.
Debes-Baldamus
Durch die Blume
Bach einer längeren Un-
terhaltung über die gegen-
wärtige Wirtschaftslage
sagt Schulze zum Fabri-
kanten Meier: „Sie sind
ja über die laufenden Vieh-
preise von der Henne bis
zum Ochsen so erstaunlich
unterrichtet, Herr Meier,
wie kommt denn das?"
„Ja, wissen Sie," ant-
wortet Meier zögernd, „ich
bin Autofahrer," L.
Aus einem modernen
Reise-Tagebuch
, . Daitn stürzte sich un-
sere Reisegesellschaft in das
tobendeStraßengewühl der
Großstadt. Verabredungs-
gemäß trafen sich abends
die Überlebenden im
Hotel Metropol. Maro.
NICHT ZU SEHEN BEKOMMT
Der Frachtbrief
Ich gebe Unterricht an
einer Handelsschule fürDa-
men. Die Antworten, die
ich dort bekomme, treffen
zwar nicht immer das Zen-
trum der Fragen, aber um
so häufiger dasjenige des
Zwerchfells.
Vor einiger Zeit fragte
ich: „Was schreibt man denn
auf einen Frachtbrief, wenn
die Sendung nicht frei
gemacht worden ist?" Die
verblüffende Antwort war,
„Besetzt." F.
Schlechte Aussichten
„Warum weinst du denn,
Fritzchen, wo es doch in
Ferien geht?"
„Ach, Papa sagte gestern,
er hätte sich die Reiserute
schon zurechtgelegt." Tr
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Was man auf der Verkehrsausstellung nicht zu sehen bekommt"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsdatum
um 1925
Entstehungsdatum (normiert)
1920 - 1930
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 163.1925, Nr. 4174, S. 52
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg