DOI Heft:
Nr. 4176
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.4034#0107
FLIEGENDER BERICHTERSTATTER
AUCH EINE WELTMEISTERSCHAFT
3n Ungarn ist ein neuer Apostel des .Hungers auferftanden. Er garan-
tiert ein langes Leben für alle Hungerer. Wenn Menschen schon so abnorm
seien, gelegentlich mal essen zu wollen, so sollen sie wenigstens jeweils siebzig
Tage zwischen die Mahlzeiten legen. Und dann gibt's immer nur Gemüse
und Kohl. Der Fleischgenuß aber sei eine Tierquälerei dessen, dem man ihn
Zumute.
Dieser Hungerianer ist eine Idealerscheinung für alle Hotels, bei denen
der Zimmerpreis die „feste Pension" in sich schließt. Auch dürften seine An-
hänger um so billiger leben, als sie ja den ihnen verschriebenen „Kohl" von
dem Häuptling gratis beziehen.
Notabene: Hunger als Mittel zur Lebensverlängerung hat mancherlei für
sich. Der Magen wird geschont und nicht so arg strapaziert wie bei den Leuten,
die reaktionär genug sind, täglich dreimal sich vollzuschlagen. Auch stellt die
Bedürfnislosigkeit geringere Anforderungen an die die Lebenskraft scheußlich
verbrauchende Arbeitsleistung. Die Rechnung stimmt also: Hungern und
nicht verzweifeln. Alle siebzig Tage etwas Hungerkohl mit grünem Salat
und - du wirst Methusalem hinsichtlich des Erdenwallens beschämen. (Vor-
ausgesetzt immer, daß du nicht inzwischen - verhungert bist-) Ri-rn
AVIATIK
^ Von Bukarest aus wurden mit dem Flugzeug zwei Kaiseradler zum
Tierpark nach Schönbrunn befördert.
Wie singt Schiller so schön:
„Wie im Reich der Lüste
König ist der Weih ..."
Weih geschrie'n! Der Weih unserer Tage ist dle Rumplertaube und der Fokker, ist
der Ein- und Zweidecker mit Klubsesseln, Warmwasserheizung undFunkapparat.
Und sogar die Adler haben jetzt resigniert und haben sich ~ das Flugzeug
besteigend, auf den Boden der Tatsachen gestellt. Sie haben das Reich der
Lüfte dem Flugzeug überlassen und die Adlerin Meier sagt zum Adler Schulze:
„Wissen Sie, diese Chose ist doch einfach fabelhaft. Ich lasse mir jetzt meine
Flügel a la Bubikopf schneiden,- denn wozu noch die langen Federn, wenn
man im Flugzeug so schnell, sicher und bequem fliegen kann!"
Und der Adler Schulze sagt: „Sie haben recht, gnädige Frau, so wie
unsereins fliegt, ist es doch nur Stümperei gegen diesen Apparat hier. Ich
werde in Wien sofort dem Aeroklub beitreten und sobald es mir meine Ver-
hältnisse erlauben, mir einen hübschen Aeroplan zulegen.
Man kommt sich ja geradezu lächerlich vor . . .
Ich habe auch schon einen hübschen Namen für mein Flugzeug: Adler !' Kr.
KURIOSUM
Ein Zahn Napoleons ist auf einer Londoner Auktion unter den Hammer
gekommen und hat 120 Pfund erbracht.
Das ist einmal ein Zahn, an dem sich der Zahn der Zeit gründlich abge-
wetzt hat. Nach mehr als hundert Jahren unter den Hammer zu kommen
und heil zu bleiben — das hält unter Tausenden nur einer aus. Es sind
Zweifel laut geworden, ob der Zahn wirklich ein Zahn des Korsen ist, unseres
Erachtens sind diese Zweifel unberechtigt: der Zahn ward gewogen, und ist
nicht zu leicht befunden worden,-die 120 Pfund beweisen, daß er von
einem „Großen" stammt. Wer wird den Zahn erstanden haben? Shake-
speare läßt mit Cäsars Erde ein Weinfaß verdichtet werden — für ähnliche
Zwecke ist solch ein Zahn zu kostbar. Vielleicht steht Mussolini oder poincare
hinter dem Käufer? Sie suchen ja immer nach Dingen, die sie Napoleon
ähnlicher machen. Sicher ist jedenfalls: für poincares eigenen Weisheits-
zahn wird man in hundert Jahren keinen Schilling geben. Oder ob nicht
doch — wie immer hinter solchen Manövern — die Industrie im Spiel
ist? Vielleicht setzt in einiger Zeit die Groß-Reklame einer Zahnpasta-
fabrik ein: „Erhalte deine Zähne ein Jahrhundert wertbeständig mit Scham-
podenti! — Napoleon putzte diesen Zahn mit Schampodenti. — Der Zahn
lacht!" 7.
ME MOUSON
In Tuben
«, 60 und 80 V
In Dosen
75 und 130 4
Seife 70 4
Millionen und Abermillionen ist die
Creme Mouson- Hautpflege zum täglichen
Bedürfnis geworden. / Creme Mouson
wirkt unfehlbar gegen trockene, rauhe
Haut, macht sie sammetweich und ver-
leiht dem Teint ein zartes, jugendfrisches
Aussehen.
auchth-
Abmdt
gleichzeitige Gebrauch
der milden Creme MousonsSeife
ergänzt die Creme Mouson- Hautpflege
in der günstigsten Weise.
\e\ Ue»n Oummrlan,
Lern' S\wai\\en
Essen Sie „Paustians Lustige Sprachzeltschrist", daS ideale
Mittel zur Vervollkommnung Ihrer Sprachkenntnisse. Aus-
gaben in Englisch, Französisch, Spanisch,Italienisch, Esperanto.
Bestellen Sie probeweise ein Vierteljahr für nur Mark 1.50,
Nachnahme Mark 1.70 (gewünschte Sprache angeben). Probe-
seiten kostenlos. Gebrüder pauftlan, Verlag, Hamburg 7S,
Alsterdamm 7. Postscheck 189, Hamburg.
Apparate gratis
JAN OS BARTL
HAMBURG 36.
Überleben Sie nicht, bei
BefiellungenBezugaufdie
Fliegenden Blätter
zu nehmen
Browning (deutsche)
Hl.7,6511.17.' H1.6.35M.I7.-
Mauser H. 30.-. Jagdwallen.
Radioapp.viel. Stat. hörb.M .35.
BenekendorfT, Berlin-Friederau.
Soyai
Photo^Papiere,
lieferbar in den verschiedenen Abftufungen,
geben alle Feinheiten der Aufnahme wieder
81
AUCH EINE WELTMEISTERSCHAFT
3n Ungarn ist ein neuer Apostel des .Hungers auferftanden. Er garan-
tiert ein langes Leben für alle Hungerer. Wenn Menschen schon so abnorm
seien, gelegentlich mal essen zu wollen, so sollen sie wenigstens jeweils siebzig
Tage zwischen die Mahlzeiten legen. Und dann gibt's immer nur Gemüse
und Kohl. Der Fleischgenuß aber sei eine Tierquälerei dessen, dem man ihn
Zumute.
Dieser Hungerianer ist eine Idealerscheinung für alle Hotels, bei denen
der Zimmerpreis die „feste Pension" in sich schließt. Auch dürften seine An-
hänger um so billiger leben, als sie ja den ihnen verschriebenen „Kohl" von
dem Häuptling gratis beziehen.
Notabene: Hunger als Mittel zur Lebensverlängerung hat mancherlei für
sich. Der Magen wird geschont und nicht so arg strapaziert wie bei den Leuten,
die reaktionär genug sind, täglich dreimal sich vollzuschlagen. Auch stellt die
Bedürfnislosigkeit geringere Anforderungen an die die Lebenskraft scheußlich
verbrauchende Arbeitsleistung. Die Rechnung stimmt also: Hungern und
nicht verzweifeln. Alle siebzig Tage etwas Hungerkohl mit grünem Salat
und - du wirst Methusalem hinsichtlich des Erdenwallens beschämen. (Vor-
ausgesetzt immer, daß du nicht inzwischen - verhungert bist-) Ri-rn
AVIATIK
^ Von Bukarest aus wurden mit dem Flugzeug zwei Kaiseradler zum
Tierpark nach Schönbrunn befördert.
Wie singt Schiller so schön:
„Wie im Reich der Lüste
König ist der Weih ..."
Weih geschrie'n! Der Weih unserer Tage ist dle Rumplertaube und der Fokker, ist
der Ein- und Zweidecker mit Klubsesseln, Warmwasserheizung undFunkapparat.
Und sogar die Adler haben jetzt resigniert und haben sich ~ das Flugzeug
besteigend, auf den Boden der Tatsachen gestellt. Sie haben das Reich der
Lüfte dem Flugzeug überlassen und die Adlerin Meier sagt zum Adler Schulze:
„Wissen Sie, diese Chose ist doch einfach fabelhaft. Ich lasse mir jetzt meine
Flügel a la Bubikopf schneiden,- denn wozu noch die langen Federn, wenn
man im Flugzeug so schnell, sicher und bequem fliegen kann!"
Und der Adler Schulze sagt: „Sie haben recht, gnädige Frau, so wie
unsereins fliegt, ist es doch nur Stümperei gegen diesen Apparat hier. Ich
werde in Wien sofort dem Aeroklub beitreten und sobald es mir meine Ver-
hältnisse erlauben, mir einen hübschen Aeroplan zulegen.
Man kommt sich ja geradezu lächerlich vor . . .
Ich habe auch schon einen hübschen Namen für mein Flugzeug: Adler !' Kr.
KURIOSUM
Ein Zahn Napoleons ist auf einer Londoner Auktion unter den Hammer
gekommen und hat 120 Pfund erbracht.
Das ist einmal ein Zahn, an dem sich der Zahn der Zeit gründlich abge-
wetzt hat. Nach mehr als hundert Jahren unter den Hammer zu kommen
und heil zu bleiben — das hält unter Tausenden nur einer aus. Es sind
Zweifel laut geworden, ob der Zahn wirklich ein Zahn des Korsen ist, unseres
Erachtens sind diese Zweifel unberechtigt: der Zahn ward gewogen, und ist
nicht zu leicht befunden worden,-die 120 Pfund beweisen, daß er von
einem „Großen" stammt. Wer wird den Zahn erstanden haben? Shake-
speare läßt mit Cäsars Erde ein Weinfaß verdichtet werden — für ähnliche
Zwecke ist solch ein Zahn zu kostbar. Vielleicht steht Mussolini oder poincare
hinter dem Käufer? Sie suchen ja immer nach Dingen, die sie Napoleon
ähnlicher machen. Sicher ist jedenfalls: für poincares eigenen Weisheits-
zahn wird man in hundert Jahren keinen Schilling geben. Oder ob nicht
doch — wie immer hinter solchen Manövern — die Industrie im Spiel
ist? Vielleicht setzt in einiger Zeit die Groß-Reklame einer Zahnpasta-
fabrik ein: „Erhalte deine Zähne ein Jahrhundert wertbeständig mit Scham-
podenti! — Napoleon putzte diesen Zahn mit Schampodenti. — Der Zahn
lacht!" 7.
ME MOUSON
In Tuben
«, 60 und 80 V
In Dosen
75 und 130 4
Seife 70 4
Millionen und Abermillionen ist die
Creme Mouson- Hautpflege zum täglichen
Bedürfnis geworden. / Creme Mouson
wirkt unfehlbar gegen trockene, rauhe
Haut, macht sie sammetweich und ver-
leiht dem Teint ein zartes, jugendfrisches
Aussehen.
auchth-
Abmdt
gleichzeitige Gebrauch
der milden Creme MousonsSeife
ergänzt die Creme Mouson- Hautpflege
in der günstigsten Weise.
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Essen Sie „Paustians Lustige Sprachzeltschrist", daS ideale
Mittel zur Vervollkommnung Ihrer Sprachkenntnisse. Aus-
gaben in Englisch, Französisch, Spanisch,Italienisch, Esperanto.
Bestellen Sie probeweise ein Vierteljahr für nur Mark 1.50,
Nachnahme Mark 1.70 (gewünschte Sprache angeben). Probe-
seiten kostenlos. Gebrüder pauftlan, Verlag, Hamburg 7S,
Alsterdamm 7. Postscheck 189, Hamburg.
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JAN OS BARTL
HAMBURG 36.
Überleben Sie nicht, bei
BefiellungenBezugaufdie
Fliegenden Blätter
zu nehmen
Browning (deutsche)
Hl.7,6511.17.' H1.6.35M.I7.-
Mauser H. 30.-. Jagdwallen.
Radioapp.viel. Stat. hörb.M .35.
BenekendorfT, Berlin-Friederau.
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lieferbar in den verschiedenen Abftufungen,
geben alle Feinheiten der Aufnahme wieder
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