Unsere Frauen
Sportliche Sprachbereicherung
„Ja, können Sie denn net Obacht geb'n mit Ihrem Spirituskocher, Sie Landstraßen-
schreck?" — „Ja, freili', aus Sie werd' i aufpaffen, Sie zwoazylindriger Hinteng'steuerter,
Sie windiger!"
Die junge Frau ist beim Gardinenaufstecken.
Die benötigten Stecknadeln, ein gutes Dutzend,
hält sie der Bequemlichkeit halber zwischen den
Lippen, plötzlich wendet sie sich lebhaft an ihren
Mann, der geruhig in seiner Zeitung liest:
„Rchmm schrf!"
„Wie sagtest du, Liebling?" forschte der
junge Gatte.
Da nimmt Frauchen die Stecknadeln aus
dem Mund und ruft entrüstet: „Ihr Männer
seid aber auch alle schwerfällig wie ein Holz-
klotz. Hab' ich dir nicht deutlich gesagt, du sollst
mir mal die Schere herauflangcn?" o.-s.
Wahres Geschichtchen
Meine Frau besorgte in Begleitung unsers
kleinen Hans einigeEinkäufe, wobei dem Kleinen
der übliche Kinderballon überreicht wurde. Da,
kurz vor Verlassen des Hauses, ein Mißgeschick:
der Ballon entweicht und steigt bis zur Decke.
Das Gebrüll des Jungen ruft allgemeine Auf-
regung und Teilnahme hervor. Der dienstfertig
herbeieilende Abteklungsches bewahrt allein die
Ruhe. Er stellt eigenhändig die Trittleiter zurecht
und holt den Ausreißer herunter. Mit einem
stolzen Blick auf die Mutter übergibt er, vom
Nimbus seiner direktorialen Würde getragen,
das verhängnisvolle Objekt dem Besitzer: „So,
Junge, nun sei still, hier hast du deinen Ballong
wieder!"
„Aber während noch Freude und Rührung
die Gesichter der Umstehenden verklären, erhebt
sich der „Ballong" neuerdings in die Lüste,
,und Hans rust vergnügt: „Nochmal runter-
holen!" h.w
Der nervöse Prinzipal
Bankier Meier liest ln seinem Privatkontor die Zeitung
und raucht seine Havanna, plötzlich kommt sein erster
Prokurist hereingestürzt und ruft: „Denken Sie nur, Herr
Meier, unsere erste Kassiererin, Fräulein Krause, hat sich
das Leben genommen."
Herr Meier erbleicht: „Um Himmelswillen - und
die Kasse?" stammelte er.
„Die Kasse stimmt!"
Herr Meier holt tief Atem.
«Nächstens nehmen Sie mehr Rücksicht auf meine
Nerven," stammelt er, „und melden mir zuerst, daß
die Kasse stimmt, und dann den traurigen Vorfall." h.r.
S o ist's
— In der Politik Hab' ich Pech!... Welcher Partei ich
mich auch anschließe - immer behaupten die Gegner, sie sei
miserabel... I
Der gute Rat
(Zu nebenstehendem Bilde)
„Almosen gibt's net hier im Dorf. Aber beim Burger-
moaster gibt's Arbeit." — „Dank' scheen für den Rat. Wie
muß i dann gehn, daß i dem Burgermoaster net begegnen tu ? "
124
Sportliche Sprachbereicherung
„Ja, können Sie denn net Obacht geb'n mit Ihrem Spirituskocher, Sie Landstraßen-
schreck?" — „Ja, freili', aus Sie werd' i aufpaffen, Sie zwoazylindriger Hinteng'steuerter,
Sie windiger!"
Die junge Frau ist beim Gardinenaufstecken.
Die benötigten Stecknadeln, ein gutes Dutzend,
hält sie der Bequemlichkeit halber zwischen den
Lippen, plötzlich wendet sie sich lebhaft an ihren
Mann, der geruhig in seiner Zeitung liest:
„Rchmm schrf!"
„Wie sagtest du, Liebling?" forschte der
junge Gatte.
Da nimmt Frauchen die Stecknadeln aus
dem Mund und ruft entrüstet: „Ihr Männer
seid aber auch alle schwerfällig wie ein Holz-
klotz. Hab' ich dir nicht deutlich gesagt, du sollst
mir mal die Schere herauflangcn?" o.-s.
Wahres Geschichtchen
Meine Frau besorgte in Begleitung unsers
kleinen Hans einigeEinkäufe, wobei dem Kleinen
der übliche Kinderballon überreicht wurde. Da,
kurz vor Verlassen des Hauses, ein Mißgeschick:
der Ballon entweicht und steigt bis zur Decke.
Das Gebrüll des Jungen ruft allgemeine Auf-
regung und Teilnahme hervor. Der dienstfertig
herbeieilende Abteklungsches bewahrt allein die
Ruhe. Er stellt eigenhändig die Trittleiter zurecht
und holt den Ausreißer herunter. Mit einem
stolzen Blick auf die Mutter übergibt er, vom
Nimbus seiner direktorialen Würde getragen,
das verhängnisvolle Objekt dem Besitzer: „So,
Junge, nun sei still, hier hast du deinen Ballong
wieder!"
„Aber während noch Freude und Rührung
die Gesichter der Umstehenden verklären, erhebt
sich der „Ballong" neuerdings in die Lüste,
,und Hans rust vergnügt: „Nochmal runter-
holen!" h.w
Der nervöse Prinzipal
Bankier Meier liest ln seinem Privatkontor die Zeitung
und raucht seine Havanna, plötzlich kommt sein erster
Prokurist hereingestürzt und ruft: „Denken Sie nur, Herr
Meier, unsere erste Kassiererin, Fräulein Krause, hat sich
das Leben genommen."
Herr Meier erbleicht: „Um Himmelswillen - und
die Kasse?" stammelte er.
„Die Kasse stimmt!"
Herr Meier holt tief Atem.
«Nächstens nehmen Sie mehr Rücksicht auf meine
Nerven," stammelt er, „und melden mir zuerst, daß
die Kasse stimmt, und dann den traurigen Vorfall." h.r.
S o ist's
— In der Politik Hab' ich Pech!... Welcher Partei ich
mich auch anschließe - immer behaupten die Gegner, sie sei
miserabel... I
Der gute Rat
(Zu nebenstehendem Bilde)
„Almosen gibt's net hier im Dorf. Aber beim Burger-
moaster gibt's Arbeit." — „Dank' scheen für den Rat. Wie
muß i dann gehn, daß i dem Burgermoaster net begegnen tu ? "
124
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Sportliche Sprachbereicherung" "Der gute Rat"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1925 - 1925
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 163.1925, Nr. 4180, S. 124
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg