Der Teufelsfang
Von Franz Handbreit
Der Waftlbauer war mit seiner Bäuerin und seinen Kindern eben vom
Feld heimgekommen und alle hatten sich um den großen viereckigen Tisch in
der Küche gesetzt, um sich bei Bier und Brot etwas von der Arbeit auszu-
ruhen. Da rumorte cs plötzlich im Kamin und die Bäuerin ließ das Brok
aus der einen, das Messer aus der anderen Hand fallen und sperrte vor
Schrecken den Mund auf. Die Kinder wurden käsebleich und verkrochen sich
halb unter den Tisch. Doch auch der Bauer machte ein sehr verdutztes Gesicht
und stellte den Krug, aus dem er getrunken hatte, lautlos auf die Tischplatte.
„Er ist es", flüsterte die Bäuerin, indem es ihr eiskalt über den Rücken
lief. „Nun ist er auch bei uns eingckehrt."
Denn es war seit einiger Zeit in ganz Fuchshofen bekannt, daß der Leib-
haftige öfters aus der Hölle heraufkam, um sich bald bei dem einen, bald bei
dem andern Bauern den schönsten Schinken für seine unterirdischen Feste
aus dem Kamine zu holen. Stets hatte er ein Zeichen hinterlaffen, so oft er
da gewesen war, eine Klaue, einen Pelzbüschel und sogar einmal eine Horn-
spitze. Auch hatte man ihn erst vor kurzem in der Dämmerung durch das
Dorf huschen sehen, ganz schwarz und über und über mit Haaren bedeckt.
Wer hätte es da gewagt, hinauszugehen und die in den schwarzen Kamin
führende große Blechtüre zu öffnen,- die Bäuerin und die Kinder schon gar
nicht und auch der Bauer schien dem Teufel nicht gern begegnen zu wollen.
Aber weil man dem ungebetenen Gast der Unterwelt auch nicht unge-
hindert den Schinken mitnehmen lassen wollte, sann man auf ein Mittel,
wie man ihn schleunigst aus dem Kamin vertreiben könnte. Die Bäuerin
nahm ein Büschel geweihter Kräuter aus dem Schrank und legte sie in den
Küchenherd, auch etwas Dreikönigsrauch gab sie bei und zündete rasch ein
Feuer an. Um den Rauch, der sich daraus bildete, schnell in den Kamin zu
treiben, legte sie sogenannte Schneitlinge ins Feuer, das sind aus der Wald-
ftreu ausgehauene Aste und Zweige, die sich durch eine ganz besondere
Rauchbildung auszeichnen. Es dauerte nicht lange, da brannte ein reges
Feuer im Herd, und gleich darauf hörte man ein noch viel deutlicheres Ru-
moren im Kamin als vorher.
Reglos stand der Bauer mit der Bäuerin und den Kindern in der Küche
und alle warteten gespannt, was nun geschehen werde. Gerade aber, als man
das Rumoren immer höher vom Kamin her zu vernehmen glaubte und
meinte, der Teufel würde nun gleich fluchend oben zum Rauchfang hinaus-
flicgen, da trieb es mit einem Male den Rauch zu den Kochringen und zur
Ofentüre hinaus.
„Mein Gott!" jammerte die Bäuerin „er ist stärker als der Rauch und
treibt uns nun alles in die Küche." Und voll Schrecken setzt sie hinzu: „Er
wird doch nicht gar selbst zum Ofenloch herauskommen."
Da stellte man sich auch schon vor, wie er aussehen und mit zornig
rollenden Augen und zum Stoß gesenkten Hörnern auf sie zufahren werde.
O, der arme Waftlbauer und seine noch viel ärmeren Angehörigen! Wie
konnten sie auch so etwas machen und dem Teufel einen Schinken miß-
gönnen ! — Der Schweiß stand ihnen derart stark auf den Stirnen, als ob es
schon monatelang nicht mehr geregnet hätte, als müßtensie nun selbst das Wasser
für die eigene Suppe ausschwitzen, und — hilferufend rannten sie ins Freie.
Während sich nun draußen vor dem Haus immer mehr Leute ansammelten,
brannte drinnen im Herd das angefachke Feuer unaufhörlich weiter, und es
trieb den Rauch schon zum Küchenfenster heraus, indes oben am Kamin
kaum ein Wölkchen zu sehen war. Aber da hörte man plötzlich ein heftiges
Husten, als könnte der Teufel den Rauch nicht vertragen, und das war doch
sonderbar. Nicht lang, da machten sich mehrere Beherzte auf, drangen in das
Haus ein und rissen die große Blechtüre auf, die zum Kamin führte. Einer
leuchtete und siehe da, oberhalb der Schinken sah man zwei Füße baumeln,-
aber sie waren zum Erstaunen aller mit richtigen Lederstiefeln versehen, und
man mußte wahrlich fest anziehen, um den Teufel herunterzubringen. Ach
der arme Teufel! Er hatte sich nämlich bei dem Bersuch, vor dem Rauch
nach oben zu entweichen, zwischen den engen Mauern eingeklemmt und so
den ganzen Rauchfang verstopft. Es war der rothaarige Heinrich, einer, Vel-
den lieben langen Tag mit dem Buckel an die Hauswand angelehnt dastand,
als müßte er alle Katzen belauschen. Allerdings ein großes Fell hatte er um
die Schultern gebunden,- aber das war von einer toten Ziege, und es
wurde ihm wahrlich so derb abgezogen, wie es kaum einem anderen Teufel
noch passiert sein dürfte.
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IN einer!angen^te>he eic^enerSsothc^e,
r&w/e fo,ooo Liter fassen und mtt elpfetr.
1 angetriebenen Jtührwerken versehen
„ . sind, entsteht der fertige Weinbrand.
Hierwerden die ausgereiften Destillate aus
den verschiedenen Provenienzen auf Grund
lanyi'ahriger Erfahrungen zusammengee
stellt und ergehen in ihrer gegenseitigere
Ergänzung so den angenehmen vollmun«
C* digen Geschmack, wie er derpflartte ^
WrnkelttausenMteResewe'
eigen ist Mehrfache Filtration durch-arosie
Fitterapparate bürgt für eine goidktare
Veschche'nheit:
^Oeunche, bevorzugtdas deutfche
^ ■Erzeugnis’
I
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Von Franz Handbreit
Der Waftlbauer war mit seiner Bäuerin und seinen Kindern eben vom
Feld heimgekommen und alle hatten sich um den großen viereckigen Tisch in
der Küche gesetzt, um sich bei Bier und Brot etwas von der Arbeit auszu-
ruhen. Da rumorte cs plötzlich im Kamin und die Bäuerin ließ das Brok
aus der einen, das Messer aus der anderen Hand fallen und sperrte vor
Schrecken den Mund auf. Die Kinder wurden käsebleich und verkrochen sich
halb unter den Tisch. Doch auch der Bauer machte ein sehr verdutztes Gesicht
und stellte den Krug, aus dem er getrunken hatte, lautlos auf die Tischplatte.
„Er ist es", flüsterte die Bäuerin, indem es ihr eiskalt über den Rücken
lief. „Nun ist er auch bei uns eingckehrt."
Denn es war seit einiger Zeit in ganz Fuchshofen bekannt, daß der Leib-
haftige öfters aus der Hölle heraufkam, um sich bald bei dem einen, bald bei
dem andern Bauern den schönsten Schinken für seine unterirdischen Feste
aus dem Kamine zu holen. Stets hatte er ein Zeichen hinterlaffen, so oft er
da gewesen war, eine Klaue, einen Pelzbüschel und sogar einmal eine Horn-
spitze. Auch hatte man ihn erst vor kurzem in der Dämmerung durch das
Dorf huschen sehen, ganz schwarz und über und über mit Haaren bedeckt.
Wer hätte es da gewagt, hinauszugehen und die in den schwarzen Kamin
führende große Blechtüre zu öffnen,- die Bäuerin und die Kinder schon gar
nicht und auch der Bauer schien dem Teufel nicht gern begegnen zu wollen.
Aber weil man dem ungebetenen Gast der Unterwelt auch nicht unge-
hindert den Schinken mitnehmen lassen wollte, sann man auf ein Mittel,
wie man ihn schleunigst aus dem Kamin vertreiben könnte. Die Bäuerin
nahm ein Büschel geweihter Kräuter aus dem Schrank und legte sie in den
Küchenherd, auch etwas Dreikönigsrauch gab sie bei und zündete rasch ein
Feuer an. Um den Rauch, der sich daraus bildete, schnell in den Kamin zu
treiben, legte sie sogenannte Schneitlinge ins Feuer, das sind aus der Wald-
ftreu ausgehauene Aste und Zweige, die sich durch eine ganz besondere
Rauchbildung auszeichnen. Es dauerte nicht lange, da brannte ein reges
Feuer im Herd, und gleich darauf hörte man ein noch viel deutlicheres Ru-
moren im Kamin als vorher.
Reglos stand der Bauer mit der Bäuerin und den Kindern in der Küche
und alle warteten gespannt, was nun geschehen werde. Gerade aber, als man
das Rumoren immer höher vom Kamin her zu vernehmen glaubte und
meinte, der Teufel würde nun gleich fluchend oben zum Rauchfang hinaus-
flicgen, da trieb es mit einem Male den Rauch zu den Kochringen und zur
Ofentüre hinaus.
„Mein Gott!" jammerte die Bäuerin „er ist stärker als der Rauch und
treibt uns nun alles in die Küche." Und voll Schrecken setzt sie hinzu: „Er
wird doch nicht gar selbst zum Ofenloch herauskommen."
Da stellte man sich auch schon vor, wie er aussehen und mit zornig
rollenden Augen und zum Stoß gesenkten Hörnern auf sie zufahren werde.
O, der arme Waftlbauer und seine noch viel ärmeren Angehörigen! Wie
konnten sie auch so etwas machen und dem Teufel einen Schinken miß-
gönnen ! — Der Schweiß stand ihnen derart stark auf den Stirnen, als ob es
schon monatelang nicht mehr geregnet hätte, als müßtensie nun selbst das Wasser
für die eigene Suppe ausschwitzen, und — hilferufend rannten sie ins Freie.
Während sich nun draußen vor dem Haus immer mehr Leute ansammelten,
brannte drinnen im Herd das angefachke Feuer unaufhörlich weiter, und es
trieb den Rauch schon zum Küchenfenster heraus, indes oben am Kamin
kaum ein Wölkchen zu sehen war. Aber da hörte man plötzlich ein heftiges
Husten, als könnte der Teufel den Rauch nicht vertragen, und das war doch
sonderbar. Nicht lang, da machten sich mehrere Beherzte auf, drangen in das
Haus ein und rissen die große Blechtüre auf, die zum Kamin führte. Einer
leuchtete und siehe da, oberhalb der Schinken sah man zwei Füße baumeln,-
aber sie waren zum Erstaunen aller mit richtigen Lederstiefeln versehen, und
man mußte wahrlich fest anziehen, um den Teufel herunterzubringen. Ach
der arme Teufel! Er hatte sich nämlich bei dem Bersuch, vor dem Rauch
nach oben zu entweichen, zwischen den engen Mauern eingeklemmt und so
den ganzen Rauchfang verstopft. Es war der rothaarige Heinrich, einer, Vel-
den lieben langen Tag mit dem Buckel an die Hauswand angelehnt dastand,
als müßte er alle Katzen belauschen. Allerdings ein großes Fell hatte er um
die Schultern gebunden,- aber das war von einer toten Ziege, und es
wurde ihm wahrlich so derb abgezogen, wie es kaum einem anderen Teufel
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„ . sind, entsteht der fertige Weinbrand.
Hierwerden die ausgereiften Destillate aus
den verschiedenen Provenienzen auf Grund
lanyi'ahriger Erfahrungen zusammengee
stellt und ergehen in ihrer gegenseitigere
Ergänzung so den angenehmen vollmun«
C* digen Geschmack, wie er derpflartte ^
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eigen ist Mehrfache Filtration durch-arosie
Fitterapparate bürgt für eine goidktare
Veschche'nheit:
^Oeunche, bevorzugtdas deutfche
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