DIE MODERNE SUSANNE
Es wurde fchon manche Sufanne
- Das hat felbft die Bibel bezeugt! -
Beim Bad in der See oder Wanne
Von einem neugierigen Manne
Clam=heimlich bekiekt und beäugt.
Aufschluß
Sie: ,, Du, Alois, was bedeut't denn
dös, wenn auf dene Sektslasch'n ,trocken'
drob'n steht?"
Er: „Dös is doch a alte G'schicht' —
die g'hör'n für 'n Export nach Amerika !"
Er fchlich/ ihrem Blick zu entgehen,
Behütfam geduckt und gedeckt.
Ganz leihe auf taktenden Zehen,
Halb kriechend heran, lie zu heben,
Und hielt fich im Dunkel verhteckt.
Er braucht hie nicht h eim lich umftreichen,
Wie ’s früher gewöhnlich der Fa ll,
Nicht kriechend, auf Zehn mehr beldileichen.
Das Ziel, das er bucht, zu erreichen,
Heut’ geht er ganz einfach zum-Ball!
Kiki
So ging es - vor Zeiten dem Manne!
Heu t’ hat er es weniger fchwer:
Er braucht die moderne Sufanne
Nicht lang in der See oder Wanne
Beim Bad zu umfchwirr’n wie bisher;
Auf der Sekundärbahn
Reisender (ungeduldig): „ Herr Schaff-
ner, sagen Sie mir doch endlich, wie lange
fahren wir denn noch?"
Schaffner: „Nur ein wenig Geduld
noch, gleich werden wir wieder halten."
Wahres Geschichtchen ImDienstbotenbüro
Der kleine Hans, der einen Regenwurm noch nicht kennt, kommt Vermittlerin: „Hier haben Sie unser Bewerberinnenverzeichnis
im Garten aufgeregt zu seinem Vater gelaufen und erzählt: „Vati, mit Anhang."
ich Hab' einen langen Draht gesehen, der gebt." Gnädige: «Danke — ich nehme nur Mädchen ohne Anhang."
Sixtas, fo bin i!
Nadi Heiligdreikini,
Wo der Tag wieda wachft,
Da kannft fag'n, was d' magft,
Da gfpür' i an Schwung
Und wer' wieda jung,
Weil ma' liecht, dö Natur
Krax'lt aufwärts retour
Und laßt halt net aus
Und reißt li' wieda 'raus.
Und fo oft ma' drauf g'linft hat,
Daß ft' d' Welt ganz verfinftat
Und kalt werd und ftumm werd,
— Der Tag is wieda umkehrt!
Z'erfcht freili', da fpinnt ft'
Dös Wachstum kloawinzi'
In d' Hoch nachanand'.
Daß ma's fchier oft net fpannt
Und daß ma mit Recht
A wengl nachifchiab'n mödht'.
Sixtas, drum bin i
Nach Heiligdreikini,
Wo der Karneval kimmt.
So fchiaberifch g'ftimmt,
Daß i arbat und tua
Und bis in da Fruah
Jede Stund' von der N ach t
Zum Tag z'macha tracht',
— Net vielleicht bloß allawei'
Zweg'n der Gaudi und Lumperei,
Sondern oanzig und pur
Zweg'n dem Trieb der Natur!
Jetz' woaßt as, jetz' laß d' as
Schö' g'fagt fei'!
D. A. Haftas
„Heute ist's nun schon das viertemal, daß ich Sie
schlafend treffe, Müller!"
„In der Zwischenzeit war ich aber immer wach, Herr
Rat!"
Stimmt allerdings
A: „Donnerwetter, bin ich hereingefallen. Da lese ich
gestern ein Inserat:
.Gegen Einsendung von zehn Mark erhält
jedermann eine Schrift, in der alle Weis-
heit der Welt enthalten ist.'"
B: „Und was haben Sie für die zehn Mark er-
halten?"
A: „Ein gedrucktes Alphabet!"
SkihaferlsHeimkehr
(Melodie: „Rofenltodc, Holderblüh")
Hofenrode, Loch im Knie,
Wenn i mei' Deanderl lieh,
Wia fa li' hoamzua reibt,
Tuat's ma fchier leid.
La la la . . .
's O'licht g'fallt ma gar net guat,
Well s aus der Naf'n bluat'
Und ihra Schneuztuach g'rad'
Heut' nirgends hat.
Links gfpürt's an Hex'nlchuß,
Rechts Reißmathifemus,
Außerdem fan die Ohr'n
Veigerlblau g'fror'n.
D' EJIbog'n fan aa net g'fund,
Weil's as verftaudit hat, und
Jed's von die Pratzerln is
Ganz voller Rift'.
D' Haxeln fan eh fcho' schwach,
I trag' ihr d' Brettln nach —
„Deandl, o mei, o mei,
Soll dös was fei' ?"
Gottlob, jetz' famma z' Häuf'!
Schau', da taut's langfam auf.
Lacht wieda frisch und hell:
,,Lufti' war's! — Gel??"
La la la ...
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Es wurde fchon manche Sufanne
- Das hat felbft die Bibel bezeugt! -
Beim Bad in der See oder Wanne
Von einem neugierigen Manne
Clam=heimlich bekiekt und beäugt.
Aufschluß
Sie: ,, Du, Alois, was bedeut't denn
dös, wenn auf dene Sektslasch'n ,trocken'
drob'n steht?"
Er: „Dös is doch a alte G'schicht' —
die g'hör'n für 'n Export nach Amerika !"
Er fchlich/ ihrem Blick zu entgehen,
Behütfam geduckt und gedeckt.
Ganz leihe auf taktenden Zehen,
Halb kriechend heran, lie zu heben,
Und hielt fich im Dunkel verhteckt.
Er braucht hie nicht h eim lich umftreichen,
Wie ’s früher gewöhnlich der Fa ll,
Nicht kriechend, auf Zehn mehr beldileichen.
Das Ziel, das er bucht, zu erreichen,
Heut’ geht er ganz einfach zum-Ball!
Kiki
So ging es - vor Zeiten dem Manne!
Heu t’ hat er es weniger fchwer:
Er braucht die moderne Sufanne
Nicht lang in der See oder Wanne
Beim Bad zu umfchwirr’n wie bisher;
Auf der Sekundärbahn
Reisender (ungeduldig): „ Herr Schaff-
ner, sagen Sie mir doch endlich, wie lange
fahren wir denn noch?"
Schaffner: „Nur ein wenig Geduld
noch, gleich werden wir wieder halten."
Wahres Geschichtchen ImDienstbotenbüro
Der kleine Hans, der einen Regenwurm noch nicht kennt, kommt Vermittlerin: „Hier haben Sie unser Bewerberinnenverzeichnis
im Garten aufgeregt zu seinem Vater gelaufen und erzählt: „Vati, mit Anhang."
ich Hab' einen langen Draht gesehen, der gebt." Gnädige: «Danke — ich nehme nur Mädchen ohne Anhang."
Sixtas, fo bin i!
Nadi Heiligdreikini,
Wo der Tag wieda wachft,
Da kannft fag'n, was d' magft,
Da gfpür' i an Schwung
Und wer' wieda jung,
Weil ma' liecht, dö Natur
Krax'lt aufwärts retour
Und laßt halt net aus
Und reißt li' wieda 'raus.
Und fo oft ma' drauf g'linft hat,
Daß ft' d' Welt ganz verfinftat
Und kalt werd und ftumm werd,
— Der Tag is wieda umkehrt!
Z'erfcht freili', da fpinnt ft'
Dös Wachstum kloawinzi'
In d' Hoch nachanand'.
Daß ma's fchier oft net fpannt
Und daß ma mit Recht
A wengl nachifchiab'n mödht'.
Sixtas, drum bin i
Nach Heiligdreikini,
Wo der Karneval kimmt.
So fchiaberifch g'ftimmt,
Daß i arbat und tua
Und bis in da Fruah
Jede Stund' von der N ach t
Zum Tag z'macha tracht',
— Net vielleicht bloß allawei'
Zweg'n der Gaudi und Lumperei,
Sondern oanzig und pur
Zweg'n dem Trieb der Natur!
Jetz' woaßt as, jetz' laß d' as
Schö' g'fagt fei'!
D. A. Haftas
„Heute ist's nun schon das viertemal, daß ich Sie
schlafend treffe, Müller!"
„In der Zwischenzeit war ich aber immer wach, Herr
Rat!"
Stimmt allerdings
A: „Donnerwetter, bin ich hereingefallen. Da lese ich
gestern ein Inserat:
.Gegen Einsendung von zehn Mark erhält
jedermann eine Schrift, in der alle Weis-
heit der Welt enthalten ist.'"
B: „Und was haben Sie für die zehn Mark er-
halten?"
A: „Ein gedrucktes Alphabet!"
SkihaferlsHeimkehr
(Melodie: „Rofenltodc, Holderblüh")
Hofenrode, Loch im Knie,
Wenn i mei' Deanderl lieh,
Wia fa li' hoamzua reibt,
Tuat's ma fchier leid.
La la la . . .
's O'licht g'fallt ma gar net guat,
Well s aus der Naf'n bluat'
Und ihra Schneuztuach g'rad'
Heut' nirgends hat.
Links gfpürt's an Hex'nlchuß,
Rechts Reißmathifemus,
Außerdem fan die Ohr'n
Veigerlblau g'fror'n.
D' EJIbog'n fan aa net g'fund,
Weil's as verftaudit hat, und
Jed's von die Pratzerln is
Ganz voller Rift'.
D' Haxeln fan eh fcho' schwach,
I trag' ihr d' Brettln nach —
„Deandl, o mei, o mei,
Soll dös was fei' ?"
Gottlob, jetz' famma z' Häuf'!
Schau', da taut's langfam auf.
Lacht wieda frisch und hell:
,,Lufti' war's! — Gel??"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Heute ist's nun schon das viertemal, daß ich Sie schlafend treffe, Müller!"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1926
Entstehungsdatum (normiert)
1921 - 1931
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 164.1926, Nr. 4200, S. 56
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg