3a so!
„Was Ham S'
denn mit Ihrem
linken Daumen
g'macht? Der is
ja ganz blau
g'schwoll'n!"
„AnNagel Hab'
i in d' Wand eina-
schlag'n woll'nund
Hab' mein'Dauma
troff'n."
„So was kann
mir nie passieren!'
„ Ja, freili', war-
um denn net?'
„Weil i a Link-
ser bin!'
Weitblickend
„Wenn ich mal
einenIungenhabe,
lasse ich ihn,Sieg-
fried' taufen.'
„Gefällt Ihnen
der Nameso sehr?"
„Er ist wenig-
stens zutreffend,-
denn der Junge
wird ja doch ein-
mal heiraten und
muß dann den
Kampf mit dem
Drachen aufneh-
men."
Vor dem
Untersuchungs-
richter
„Ich sehe nicht
ein, wie Sie mich
der Urkundenfäl-
schungbeschuldigen
können, wo ich doch
nicht einmal mei-
nen Namen schrei-
ben kann!"
„Wenn Sie
Ihren Namen
unter das Schrift-
stück gesetzt hätten,
stünden Sie ja
nicht vor mir."
Die Karikatur
Auf dem Ausflchtsturm von p. werden nicht nur Ansichtskarten und Andenken verkauft - es
sitzt auch ein Karikaturist dort oben, um von jedem, der nach 48? Stufen drei Mark zu erlegen
willens ist, eine Karikatur zu entwerfen. Herr Meier, ohnehin erhitzt vom Ausstieg, wird von seines
Gattin bis zur Weißglut echauffiert durch ihr stürmisches Gelüste, sich karikiert zu sehen. Er opfert
drei Mark auf dem Altar des ehelichen Friedens und seiner Ruhe. Frau Meier „sitzt" dem Künstler.
Nach zwei Minuten kommt sie empört zurück: „Männe, stell' diesen Künstler zur Rede! Das soll
eine Karikatur von mir sein?" — „Nein, Lina," antwortet Herr Meier und vergleicht mit Kenner-
miene Bild und Original, „das ist das erste lebenswahre Porträt, das ich von dir kenne."
Unergründlich
Eine Frau will
beim Trödler einen
Regenschirm kau-
fen. Moses zeigt
ihr zwei Schirme,
die sich sehr ähnlich
sehen, aber der eine
soll fünf Mark und
der andere nur
zwei Mark fünfzig
Pfennige kosten.
Die Kundin be-
trachtet die beiden
Schirme kritisch
und fragt: „Ja,
was ist denn der
Unterschied bei den
beiden Schirmen?"
„Zwei Mark
fünfzig Pfennige",
erwidert Moses.
Abfuhr
„3a,meineGnä-
digste, meine Oper
wird aufgeführt
werden, wenn die
Werke von einem
Wagner, Mozart
oder Beethoven
schon längst ver-
gessen sind!"
„3«, aber auch
nicht eher."
peinlicher
Irrtum
Knoll verreist.
Auf ein Jahr. In
diesem Jahr läßt
sich sein Freund
Gimsel scheiden.
Als Knoll wieder-
kommt, spaziert
Gimsel bereits mit
seinerzweitenFrau
am Arm herum.
Knoll betrachtet sie
mitoffenemMund:
„Nein, haben Sie
sich aber verändert,
Frau Gimsel!"
Des Nachts, wenn über den großen Strom
Die langen Lichter geh'n.
Und wenn die Türme vom hohem Dom
In ihm wie Wimpel weh'n.
Nacht und Licht
Wenn schwarz dazwischen die Wasser brau'n
Und gurgeln und drohen vom Grund,
Wenn über die Häuser und Brücken und Au'n
Sich Stunde rollt um Stund',
Wilhelm Kahl
Dünn ahn' ich, wie arm wir Menschen sind
An Wissen und an Macht,
Und stehe wie ein irrend Kind
In lichtdurchzuckter Nacht.
Gehörfehler
„Geh, Vata, bleib n ma no', 'as Preislied werd no' gspuit."
„'s preißenlied? Ausg'fihlossen,- da hast mi' halbet! Jetzt genga
ma erscht recht, verstanden!"
Der gute Freund
„Da schickt mir unser Freund Maier eine Einladung zur Beerdi-
gung seiner dritten Frau. Weißt du, liebe Frau, wir müssen uns doch
auch einmal revanchieren!"
257
„Was Ham S'
denn mit Ihrem
linken Daumen
g'macht? Der is
ja ganz blau
g'schwoll'n!"
„AnNagel Hab'
i in d' Wand eina-
schlag'n woll'nund
Hab' mein'Dauma
troff'n."
„So was kann
mir nie passieren!'
„ Ja, freili', war-
um denn net?'
„Weil i a Link-
ser bin!'
Weitblickend
„Wenn ich mal
einenIungenhabe,
lasse ich ihn,Sieg-
fried' taufen.'
„Gefällt Ihnen
der Nameso sehr?"
„Er ist wenig-
stens zutreffend,-
denn der Junge
wird ja doch ein-
mal heiraten und
muß dann den
Kampf mit dem
Drachen aufneh-
men."
Vor dem
Untersuchungs-
richter
„Ich sehe nicht
ein, wie Sie mich
der Urkundenfäl-
schungbeschuldigen
können, wo ich doch
nicht einmal mei-
nen Namen schrei-
ben kann!"
„Wenn Sie
Ihren Namen
unter das Schrift-
stück gesetzt hätten,
stünden Sie ja
nicht vor mir."
Die Karikatur
Auf dem Ausflchtsturm von p. werden nicht nur Ansichtskarten und Andenken verkauft - es
sitzt auch ein Karikaturist dort oben, um von jedem, der nach 48? Stufen drei Mark zu erlegen
willens ist, eine Karikatur zu entwerfen. Herr Meier, ohnehin erhitzt vom Ausstieg, wird von seines
Gattin bis zur Weißglut echauffiert durch ihr stürmisches Gelüste, sich karikiert zu sehen. Er opfert
drei Mark auf dem Altar des ehelichen Friedens und seiner Ruhe. Frau Meier „sitzt" dem Künstler.
Nach zwei Minuten kommt sie empört zurück: „Männe, stell' diesen Künstler zur Rede! Das soll
eine Karikatur von mir sein?" — „Nein, Lina," antwortet Herr Meier und vergleicht mit Kenner-
miene Bild und Original, „das ist das erste lebenswahre Porträt, das ich von dir kenne."
Unergründlich
Eine Frau will
beim Trödler einen
Regenschirm kau-
fen. Moses zeigt
ihr zwei Schirme,
die sich sehr ähnlich
sehen, aber der eine
soll fünf Mark und
der andere nur
zwei Mark fünfzig
Pfennige kosten.
Die Kundin be-
trachtet die beiden
Schirme kritisch
und fragt: „Ja,
was ist denn der
Unterschied bei den
beiden Schirmen?"
„Zwei Mark
fünfzig Pfennige",
erwidert Moses.
Abfuhr
„3a,meineGnä-
digste, meine Oper
wird aufgeführt
werden, wenn die
Werke von einem
Wagner, Mozart
oder Beethoven
schon längst ver-
gessen sind!"
„3«, aber auch
nicht eher."
peinlicher
Irrtum
Knoll verreist.
Auf ein Jahr. In
diesem Jahr läßt
sich sein Freund
Gimsel scheiden.
Als Knoll wieder-
kommt, spaziert
Gimsel bereits mit
seinerzweitenFrau
am Arm herum.
Knoll betrachtet sie
mitoffenemMund:
„Nein, haben Sie
sich aber verändert,
Frau Gimsel!"
Des Nachts, wenn über den großen Strom
Die langen Lichter geh'n.
Und wenn die Türme vom hohem Dom
In ihm wie Wimpel weh'n.
Nacht und Licht
Wenn schwarz dazwischen die Wasser brau'n
Und gurgeln und drohen vom Grund,
Wenn über die Häuser und Brücken und Au'n
Sich Stunde rollt um Stund',
Wilhelm Kahl
Dünn ahn' ich, wie arm wir Menschen sind
An Wissen und an Macht,
Und stehe wie ein irrend Kind
In lichtdurchzuckter Nacht.
Gehörfehler
„Geh, Vata, bleib n ma no', 'as Preislied werd no' gspuit."
„'s preißenlied? Ausg'fihlossen,- da hast mi' halbet! Jetzt genga
ma erscht recht, verstanden!"
Der gute Freund
„Da schickt mir unser Freund Maier eine Einladung zur Beerdi-
gung seiner dritten Frau. Weißt du, liebe Frau, wir müssen uns doch
auch einmal revanchieren!"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die Karikatur"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1926
Entstehungsdatum (normiert)
1921 - 1931
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 164.1926, Nr. 4217, S. 257
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg