Lustige Wel 1 chronik
Ein rätselhafter, nein, man muß schon sagen ein kreuzworträtsel-
haster Fall beschäftigt Polizei und Ärzteschaft. Es hat sich näinlich ein
Kellner ins bessere
Jenseits geschwun-
gen, der wohl in
bezug auf Kreuz-
worträtsel eine nie
zu übertreffende
Erscheinung sein
dürfte. Der Mann
schrieb die Rech-
nungen für die
Gäste in Kreuz-
worträtseln auf,- er
versuchte, Wein-
und Speisekarten
inKreuzworträtsel-
sormzu entwerfen,-
sein Trinkgeld gab
er zum großen Teil
für Kreuzworträt-
selliteratur aus.
Schließlich machte
er mit einigen Kol-
legen eine Wette,
daß er ein beson-
ders schwieriges
Kreuzworträtsel,
das niemand her-
ausbrachte, lösen
würde. Er verlor
aberdieWette,und
aus Gram darüber
entfloh er diesem
Dasein, das ihm
— ein Kreuzwort-
rätsel geworden
war. Sein Testa-
ment aber — man
staune! - bestand,
als man es öffnete,
ebenfalls aus ei-
nem Kreuzwort-
rätsel !
Aus vergange-
nen Zeiten
„Wie kam man
denn eigentlich,
Herr Geheimrat,
zu einem Orden?"
„Einen Orden
konnte man verdie-
nen, erdienen, er-
dienern und crdk-
ner'n."
In einem Vorstadtkino wurde ein Film vorgeführt, der Zeitlupen-
aufnahmen der verschiedensten Beschäftigungen zeigt: Da waren die
Bewegungeneines
Schneiders, eines
stempelnden Post-
beamten , eines
Schriftstellers, ei-
nes Redners mit
wundervollerLang-
samkeit zu sehen.
Schließlich kam
auch die Vorfüh-
rung eines Mau-
rers bei der Arbeit,-
da hörte man einen
Mann unter den
Zuschauern zu seiner
Frau sagen: „Bo
— dös is net wahr!
so weit ham wir's
no' net g bracht!"
Er hatte die übrigen
Tempi offenbar für
wirklichkeitsgetreu
gehalten.
Schwierige
Sache
Der Lehrer hat
gesagt, jeder aus
der Klasse soll eine
kleine eigene Ge-
schichte schreiben.
SchwterigeSache.
Ottokars Ge-
schichte fängt so an:
„Der Kirchdurm
schlug gerade fünf
Minuten nach 3."
„Erstens," sagt
der Lehrer, „erstens
heißt es der Kirch-
turm und nicht der
Kirchdurm, zwei-
tens meinst du doch
wohl die Uhr und
drittens schlägt eine
Kirchturmuhr nur
volle und halbe
Stunden, nie aber
5 Minuten nach 3.
Hast du mich ver-
standen, Ottokar?"
„Ja, aber mein
Kirchturm ist eben
5 Minuten vorge-
gangen ..."
Aus der guten alten Zeit
Bürgerwehrsoldat: „Beim Marschiere werde mer heut' allerweil ausgelacht. Die Frau Haupt-
mann hat große Wäsch' un da müesse mer de nasse Hemde, Socke un Unterhösle an de Bajonetter
binde, damit sc rascher trockne."
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Ein rätselhafter, nein, man muß schon sagen ein kreuzworträtsel-
haster Fall beschäftigt Polizei und Ärzteschaft. Es hat sich näinlich ein
Kellner ins bessere
Jenseits geschwun-
gen, der wohl in
bezug auf Kreuz-
worträtsel eine nie
zu übertreffende
Erscheinung sein
dürfte. Der Mann
schrieb die Rech-
nungen für die
Gäste in Kreuz-
worträtseln auf,- er
versuchte, Wein-
und Speisekarten
inKreuzworträtsel-
sormzu entwerfen,-
sein Trinkgeld gab
er zum großen Teil
für Kreuzworträt-
selliteratur aus.
Schließlich machte
er mit einigen Kol-
legen eine Wette,
daß er ein beson-
ders schwieriges
Kreuzworträtsel,
das niemand her-
ausbrachte, lösen
würde. Er verlor
aberdieWette,und
aus Gram darüber
entfloh er diesem
Dasein, das ihm
— ein Kreuzwort-
rätsel geworden
war. Sein Testa-
ment aber — man
staune! - bestand,
als man es öffnete,
ebenfalls aus ei-
nem Kreuzwort-
rätsel !
Aus vergange-
nen Zeiten
„Wie kam man
denn eigentlich,
Herr Geheimrat,
zu einem Orden?"
„Einen Orden
konnte man verdie-
nen, erdienen, er-
dienern und crdk-
ner'n."
In einem Vorstadtkino wurde ein Film vorgeführt, der Zeitlupen-
aufnahmen der verschiedensten Beschäftigungen zeigt: Da waren die
Bewegungeneines
Schneiders, eines
stempelnden Post-
beamten , eines
Schriftstellers, ei-
nes Redners mit
wundervollerLang-
samkeit zu sehen.
Schließlich kam
auch die Vorfüh-
rung eines Mau-
rers bei der Arbeit,-
da hörte man einen
Mann unter den
Zuschauern zu seiner
Frau sagen: „Bo
— dös is net wahr!
so weit ham wir's
no' net g bracht!"
Er hatte die übrigen
Tempi offenbar für
wirklichkeitsgetreu
gehalten.
Schwierige
Sache
Der Lehrer hat
gesagt, jeder aus
der Klasse soll eine
kleine eigene Ge-
schichte schreiben.
SchwterigeSache.
Ottokars Ge-
schichte fängt so an:
„Der Kirchdurm
schlug gerade fünf
Minuten nach 3."
„Erstens," sagt
der Lehrer, „erstens
heißt es der Kirch-
turm und nicht der
Kirchdurm, zwei-
tens meinst du doch
wohl die Uhr und
drittens schlägt eine
Kirchturmuhr nur
volle und halbe
Stunden, nie aber
5 Minuten nach 3.
Hast du mich ver-
standen, Ottokar?"
„Ja, aber mein
Kirchturm ist eben
5 Minuten vorge-
gangen ..."
Aus der guten alten Zeit
Bürgerwehrsoldat: „Beim Marschiere werde mer heut' allerweil ausgelacht. Die Frau Haupt-
mann hat große Wäsch' un da müesse mer de nasse Hemde, Socke un Unterhösle an de Bajonetter
binde, damit sc rascher trockne."
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Lustige Weltchronik" "Aus der guten alten Zeit"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1926 - 1926
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 164.1926, Nr. 4217, S. 258
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg