DOI issue:
Nr. 4217
DOI Page / Citation link:https://doi.org/10.11588/diglit.6330#0344
Erdbeeren in Blech
Fritz läßt sein Leben für Erdbeeren. Wenn er an Erdbeeren denkt, schnalzt er
selig mit der Zunge. So beschließt Fritz eines Abends, seiner Gattin eineFreude
zu machen. Er fordert in einem Delikateßlädchen eine Doppelbüchse Erdbeeren.
Ein nettes, weißbeschürztes Fräulein verabreicht ihm eine Dose aus Blech,
die mit einem schönbunten Plakat geschmückt ist. In friedlichem Verein sieht
man Radieschen, grüne Bohnen, Brombeeren, Ananas und Spinat.
Fritz stürmt nach Hause. „Büchsenöffner!!!" schreit er.
Der Büchsenöffner ist nicht zu finden. Fritz sagt etwas von total ver-
ludertem Haushalt. Die Frau, die Gattin schluchzt. Ein Gewitter zieht drohend
auf. Der Büchsenöffner findet sich. Fritz hat ihn als Schuhanzieher gebraucht.
Das Gewitter zieht ab-zieht aber wieder auf, denn der Büchsenöffner
ist kein Büchsenöffner, der eine Büchse öffnet. Gott bewahre! Solche Büchsen-
öffner gibt es bekanntlich nicht. Fritz seht unheimlich schnaubend die Blech-
dose auf den Fußboden. Schlägt mit dem Hammer einen achtzölligen Nagel
hinein, treibt den Büchsenöffner mit wuchtigen Schlägen vor, schlägt sich auf den
Daumen, die Büchse glitscht aus, brauner Saft sprudelt auf den Teppich.
Fritz sagt wieder etwas von total verkommenem Haushalt - nicht mal ein an-
ständiger Büchsenöffner vorhanden — Schlamperei!
Die Gattin droht wimmernd mit Austritt aus dem ehelichen Verbände.
Fritz ringt mit der Blechdose. Der Offner bricht zur Hälfte ab. Fritzen tritt
Schaum vor den Mund. Seine Augäpfel treten vor, so daß sich seine Brillen-
gläser bauchen. Er packt ein Beil, um die tückische Büchse zu zerschmettern.
Das Beil geht aus dem Stiel und fliegt in das Porträt von Großmutter
selig. Fritz heult wieder etwas von Schlamperei und dergleichen. Fritz packt
ein Seitengewehr aus dem Kriege 1870 und rennt es der Blechdose mit
fanatischem Grimm in den Leib. Das Porzellan im Schrank klappert. Fritz
rennt immer wieder an. Schweiß strömt. Er weint vor Wut. Die Ofen-
röhre wackelt, lockert sich und ergießt Wolken von Ruß. Die Gattin liegt
schweratmend im Sofa und bereitet sich auf den Zusammenbruch des Hauses
und ihr letztes Stündlein vor. Die Blechbüchse blutet aus sechsunddreißig
Wunden. Aus fünfzig Wunden. Aus hundertundzehn Wunden.
Endlich!
Sie platzt!
Sie klafft mit breitem Maul auseinander! Hurrah!
„Erdbeeren!" brüllt Fritz triumphierend und schwingt einen Löffel. Er
bobrt den Löffel in das Eingeweide der Büchse. Wasser läuft ihm km Munde
zusammen wie in einer Talsperre.
„Erdbeeren!!"
Fritz holt händczitternd den Löffel aus dem Magen der Blechdose.
Dann pfeffert er die Blechbüchse mit einem höllischen Fluch gegen die
Wand, wo sie ihren Inhalt — grüne Bohnen — klatschend verspritzt und
ein prächtiges Tapetenmuster bildet. H.
ZAHNCREME M0US0N
InTuben Mk. 0,50 und Mk. 0,80
filillAlftlflk ESiilVf erreichen Sie im Augenblick durch An-
SUIlttllllC liJJUI legen des „Sascha - Selbstmassier-
gürtels“. Sie brauchen sich, nicht
durch Hungerkuren zu schwächen, Ihr Herz nicht durch gewaltsame
Übungen oder Schwitzbäder anstrengen, denn dieser neue Gürtel
macht Ihre Figur augenblicklich schlank und vermindert gleichzeitig
das Fett schnell und sicher. Der „Sascha-Selbstmassagegürtel“ hat
ein neues elastisches Spezialgewebe von zarten Rippen, welche
(auf der bloßen Haut getragen) mit jeder Körperbewegung, die Sie aus-
führen, das Fett sanft, aber intensiv massieren Das bisher träge Blut,
hierdurch kräftig durch die Fetlgewebezellen getrieben, nimmt in kurzer
Zeit das Fett weg, verhindert neue Fettablagerungen und schafft feste
kräftige Bauchmuskeln. (Verwechseln Sie den „Sascha-Gürtel“ nicht
mit den lästigen Gummischwitzbinden.)
Sie werden über die Schnelligkeit, mit der Ihr Umfang zurück-
geht, erstaunt sein und werden sich wundern, daß eine so einfache
und bequeme Sache so wirkungsvoll sein kann. Sie sehen nicht
nur schlanker, graziöser und jünger aus, sondern Magen- u. Darm-
beschwerden, Verstopfung, Rücken- u. Nierenschmerzen werden ge-
mildert. Sie fühlen neue Kraft u. Energie, werden gewandt, lebensfroh
und können jede Bewegung mit Leichtigkeit ausiühren. Es ist leichteste,
schnellste und unschädliche Art zur Verminderung des Fettbauches.
Der „Sascha - Selbstmassage-
gürtel“ kostet für Damen (mit
Strumpfhalter) M. 12,50, für Herren
M.12,—. Bei Leibmaß über 115 cm
M. l.— mehr. Teilen Sie uns so-
fort Ihr Leibmaß in Zentimetern
(gemessen auf der bloßen Haut,
wie Abbildung, Leib dabei nicht
einziehen oder anspannen), mit.
Die richtige Größe berechnen wir
danach selbst. Sie erhalten dann
sofort einen garantiert passenden
„Sascha-Gürtel“ p. Postnachnahme
zugesandt. Wir unterhalten keine
Verkaufsstellen, deshalb schreibe Derselbe Herr mit und ohne „Sascha-Gürtel“
man direkt an die
Fabrik med. Apparate nad Bandagen Dr. BallOWitz & CO., Berlln-PantfOW ta, Arkonastr. Z.
Framptadern, BelngeschwUre,
Flechten, Rheuma, Gicht, Ischias,
starke Beine, Geschwulst. PlattfuB uno
tunst. Bein- II. Hautleiden
ör. Ernst Strahl QmbH.
Fabrik ehern. Präparate und Verbände.
Hamburg 1, L. 169, Besenbindernot 22/2H.
O-u.X-Beine
heilt auch bei ält. Personen
(Erfolge bis 62 Jahre) der
Beinkorrektions -Apparat.
D.R.P. Nr. 836818. Aerztl.
i.Gebr. Verl. Sie geg. Ein-
send. v. l.— G.-M. unsere
phys.-anatom. Broschüre.
Arno Hlldnor, Chemnitz, Si. E 33.
Wissensch. orthop. Werk-
statt. (Fachärztl. Leitung.)
für Jede frau,
die SdiönheU
als das höchste Gut zu schätzen weiß, ist
unentbehrlich als hervorragendste Beraterin
auf dem Gebiete der Kosmetik die reich
illustrierte'Monatsschrift:
DleStfiöniieits-PUefle
Schützt vor Mißerfolgen durch tausenderlei
wertvollste Ratschläge für alle, die schön
bleiben und schön werden wollen. Brief-
lich kostenfrei jede Auskunft, jedes Spezial-
Rezept! Prospekt frei, Probeheft 1 M., Sam-
melband „Das Große Buch der Schön-
heits-Pflege" diskret verschlossen statt
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von 50 psg.) R. Schubert,
Coburg 3, Steinweg 64
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Fritz läßt sein Leben für Erdbeeren. Wenn er an Erdbeeren denkt, schnalzt er
selig mit der Zunge. So beschließt Fritz eines Abends, seiner Gattin eineFreude
zu machen. Er fordert in einem Delikateßlädchen eine Doppelbüchse Erdbeeren.
Ein nettes, weißbeschürztes Fräulein verabreicht ihm eine Dose aus Blech,
die mit einem schönbunten Plakat geschmückt ist. In friedlichem Verein sieht
man Radieschen, grüne Bohnen, Brombeeren, Ananas und Spinat.
Fritz stürmt nach Hause. „Büchsenöffner!!!" schreit er.
Der Büchsenöffner ist nicht zu finden. Fritz sagt etwas von total ver-
ludertem Haushalt. Die Frau, die Gattin schluchzt. Ein Gewitter zieht drohend
auf. Der Büchsenöffner findet sich. Fritz hat ihn als Schuhanzieher gebraucht.
Das Gewitter zieht ab-zieht aber wieder auf, denn der Büchsenöffner
ist kein Büchsenöffner, der eine Büchse öffnet. Gott bewahre! Solche Büchsen-
öffner gibt es bekanntlich nicht. Fritz seht unheimlich schnaubend die Blech-
dose auf den Fußboden. Schlägt mit dem Hammer einen achtzölligen Nagel
hinein, treibt den Büchsenöffner mit wuchtigen Schlägen vor, schlägt sich auf den
Daumen, die Büchse glitscht aus, brauner Saft sprudelt auf den Teppich.
Fritz sagt wieder etwas von total verkommenem Haushalt - nicht mal ein an-
ständiger Büchsenöffner vorhanden — Schlamperei!
Die Gattin droht wimmernd mit Austritt aus dem ehelichen Verbände.
Fritz ringt mit der Blechdose. Der Offner bricht zur Hälfte ab. Fritzen tritt
Schaum vor den Mund. Seine Augäpfel treten vor, so daß sich seine Brillen-
gläser bauchen. Er packt ein Beil, um die tückische Büchse zu zerschmettern.
Das Beil geht aus dem Stiel und fliegt in das Porträt von Großmutter
selig. Fritz heult wieder etwas von Schlamperei und dergleichen. Fritz packt
ein Seitengewehr aus dem Kriege 1870 und rennt es der Blechdose mit
fanatischem Grimm in den Leib. Das Porzellan im Schrank klappert. Fritz
rennt immer wieder an. Schweiß strömt. Er weint vor Wut. Die Ofen-
röhre wackelt, lockert sich und ergießt Wolken von Ruß. Die Gattin liegt
schweratmend im Sofa und bereitet sich auf den Zusammenbruch des Hauses
und ihr letztes Stündlein vor. Die Blechbüchse blutet aus sechsunddreißig
Wunden. Aus fünfzig Wunden. Aus hundertundzehn Wunden.
Endlich!
Sie platzt!
Sie klafft mit breitem Maul auseinander! Hurrah!
„Erdbeeren!" brüllt Fritz triumphierend und schwingt einen Löffel. Er
bobrt den Löffel in das Eingeweide der Büchse. Wasser läuft ihm km Munde
zusammen wie in einer Talsperre.
„Erdbeeren!!"
Fritz holt händczitternd den Löffel aus dem Magen der Blechdose.
Dann pfeffert er die Blechbüchse mit einem höllischen Fluch gegen die
Wand, wo sie ihren Inhalt — grüne Bohnen — klatschend verspritzt und
ein prächtiges Tapetenmuster bildet. H.
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durch Hungerkuren zu schwächen, Ihr Herz nicht durch gewaltsame
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