Er sank ihr kniend vor die Füße
Und hauchte girrend manches süße,
Verliebte Kose-Schmeichelwort;
Ein Stottern war's zuerst, ein Stammeln,
Ein Flüstern dann und dann ein Sammeln,
Und munter stoß die Rede fort:
Er sprach, sie schwieg, hat scheu geblickt
Und nur ein stummes „Ja!" genickt.
Triftige.r Grund
Lehrerin: .Also wir haben vorhin gesungen: Den Schiffer im
kleinen Schiffe ergreift es mit wildem Weh - was ergreift ihn wohl
so? Nun, Milli Krause?"
Schülerin: .Das schlechte Singen!"
Selb st bewußt
Frau: .Sind Sie nur auch recht liebenswürdig mit dem jungen
Sekretär. Wenn es mit unserer Tochter etwas wird, sollen Sie auch
ein Geschenk von mir bekommen."
Dienstmädchen: „Ach, wenn ich recht liebenswürdig mit dem
Herrn bin, wird es mit Ihrer Tochter nichts."
Der mißverstandene Dichter
„Wie kommst du an die schöne Krawattennadel?"
„Ein Ertrag meiner Feder!"
„Bist du endlich bei einer Redaktion angekommen?"
„Nein, ich habe meinen goldenen Füllfederhalter verkauft!"
Freudliche Einladung
Herr Müller hat eine Gesängnisstrafe zudiktiert bekommen, deren
Verbüßung er sich bisher immer noch entzogen hat. Eines Tages
aber steht ein Schutzmann draußen, und Müller junior meldet:
„Papa, du möchtest mal eben drei Monate herauskommen!"
Doch als ste dann nach ein'gen Wochen
Am Traualtar ihr „Ja!" gesprochen,
War's mit dem Dialog vorbei,
Da wieder er als Flüstergatte,
Der gar nichts mehr zu sagen hatte,
Zum Stammler ward wie — einst im Mai:
Sie sprach, er schwieg, hat scheu geblickt
Und stets nur stumm — sein „Ja!" genickt!
K i k i
Ausweichend
Mutter: „Hoffentlich bringst du ein recht gutes Zeugnis heim.
Das würde sicher zur raschen Genesung deines Onkels beitragen."
Söhnchen: „Ach, am besten ist es, man läßt solchen Krankheiten
ihren normalen Verlauf."
Ein Kenner
„Onkel Hans hat morgen Geburtstag. Ich hatte mir eigentlich
gedacht, ihm hundert von diesen Zigarren zu schenken. Aber mache
mir einen Vorschlag, wenn du meinst, daß ihn etwas anderes mehr
freut?"
„Ja, gib ihm nur fünfzig von der Sorte."
Auch eine Methode
„Sagen S' mal, Herr Kollege, wie machen Sie's nur, daß Sie
niemals am Ende des Monats in Geldverlegenheit kommen?"
„Fa, wissen S', wir trinken in unsrer Familie Flaschenbier, und
da können wir am Ende des Monats vom Flaschenpfand leben."
Überzeugt
„Glaube mir, Kind, der Baron heiratet dich nicht um deiner
selbst willen, sondern nur, weil du Geld hast!"
„Unsinn, Großmutter! Du hast noch bedeutend mehr Geld, aber
ich bin überzeugt, daß er dich nicht nehmen würde!"
Und als ste dann getauscht die Ringe,
Was gab es da für tausend Dinge,
Die zu erzählen nötig schien;
Was gab es da beim Plauderstündchen
MitnimmermüdemPlappermündchen
Zu plauschen alles am Kamin:
Sie schwatzten beide, er und sie,
Und hielten ihren Schnabel nie.
278
Und hauchte girrend manches süße,
Verliebte Kose-Schmeichelwort;
Ein Stottern war's zuerst, ein Stammeln,
Ein Flüstern dann und dann ein Sammeln,
Und munter stoß die Rede fort:
Er sprach, sie schwieg, hat scheu geblickt
Und nur ein stummes „Ja!" genickt.
Triftige.r Grund
Lehrerin: .Also wir haben vorhin gesungen: Den Schiffer im
kleinen Schiffe ergreift es mit wildem Weh - was ergreift ihn wohl
so? Nun, Milli Krause?"
Schülerin: .Das schlechte Singen!"
Selb st bewußt
Frau: .Sind Sie nur auch recht liebenswürdig mit dem jungen
Sekretär. Wenn es mit unserer Tochter etwas wird, sollen Sie auch
ein Geschenk von mir bekommen."
Dienstmädchen: „Ach, wenn ich recht liebenswürdig mit dem
Herrn bin, wird es mit Ihrer Tochter nichts."
Der mißverstandene Dichter
„Wie kommst du an die schöne Krawattennadel?"
„Ein Ertrag meiner Feder!"
„Bist du endlich bei einer Redaktion angekommen?"
„Nein, ich habe meinen goldenen Füllfederhalter verkauft!"
Freudliche Einladung
Herr Müller hat eine Gesängnisstrafe zudiktiert bekommen, deren
Verbüßung er sich bisher immer noch entzogen hat. Eines Tages
aber steht ein Schutzmann draußen, und Müller junior meldet:
„Papa, du möchtest mal eben drei Monate herauskommen!"
Doch als ste dann nach ein'gen Wochen
Am Traualtar ihr „Ja!" gesprochen,
War's mit dem Dialog vorbei,
Da wieder er als Flüstergatte,
Der gar nichts mehr zu sagen hatte,
Zum Stammler ward wie — einst im Mai:
Sie sprach, er schwieg, hat scheu geblickt
Und stets nur stumm — sein „Ja!" genickt!
K i k i
Ausweichend
Mutter: „Hoffentlich bringst du ein recht gutes Zeugnis heim.
Das würde sicher zur raschen Genesung deines Onkels beitragen."
Söhnchen: „Ach, am besten ist es, man läßt solchen Krankheiten
ihren normalen Verlauf."
Ein Kenner
„Onkel Hans hat morgen Geburtstag. Ich hatte mir eigentlich
gedacht, ihm hundert von diesen Zigarren zu schenken. Aber mache
mir einen Vorschlag, wenn du meinst, daß ihn etwas anderes mehr
freut?"
„Ja, gib ihm nur fünfzig von der Sorte."
Auch eine Methode
„Sagen S' mal, Herr Kollege, wie machen Sie's nur, daß Sie
niemals am Ende des Monats in Geldverlegenheit kommen?"
„Fa, wissen S', wir trinken in unsrer Familie Flaschenbier, und
da können wir am Ende des Monats vom Flaschenpfand leben."
Überzeugt
„Glaube mir, Kind, der Baron heiratet dich nicht um deiner
selbst willen, sondern nur, weil du Geld hast!"
„Unsinn, Großmutter! Du hast noch bedeutend mehr Geld, aber
ich bin überzeugt, daß er dich nicht nehmen würde!"
Und als ste dann getauscht die Ringe,
Was gab es da für tausend Dinge,
Die zu erzählen nötig schien;
Was gab es da beim Plauderstündchen
MitnimmermüdemPlappermündchen
Zu plauschen alles am Kamin:
Sie schwatzten beide, er und sie,
Und hielten ihren Schnabel nie.
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Stufen der Liebe"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1926
Entstehungsdatum (normiert)
1921 - 1931
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 164.1926, Nr. 4219, S. 278
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg