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Der exzentrische Amerikaner

Vor einiger Zeit war in großen amerikani-
schen Zeitungen folgendes Inserat zu lesen:

„Jeder, der 25 Cent einschickt (hier war die
Adresse angegeben), erhält postwendend eine
50-Cent-Fre!marke."

Viele, recht viele sogar sandten 25 Cent an
die angegebene Adresse und bekamen tatsächlich
umgehend eine neue, tadellose, ungebrauchte
50-Lent-Freimarke.

Eine neue Anzeige:

„Jeder, der 50 Cent schickt an.

bekommt eine ?5-Cent-Frekmarke."

VieleTausende sandten50 Cent ein und be-
kamen wirklich eine neue ungebrauchte?5-Cent-
Freimarke. Es verbreitete sich das Gerücht von
einem exzentrischen Millionär, der Briefmarken
unter dem Wert verkaufe, und alles spähte nach
der nächsten Zeitungsanzeige, die auch nicht auf
sich warten ließ und lautete:

„Jeder, der 75 Cent einschickt, bekommt eine
neue Freimarke zu 1 Dollar."

Hunderttausende sandten nun 15 Cent ein —
aber die Freimarken zu 1 Dollar kamen niemals.

Triumph der Maltechnik

Ich habe einen alten vielbewährtenFreund
und dieser Freund hinwiederum hat in
meiner Heimat Schwabing eine gemütliche
Weinstube,in der ich meine bargeldlosen
Früh-, Dämmer- und sonstigen Schoppen
abzuhalten pflege.

Sitz' ich da neulich wieder mal ganz
ahnungslos drin, als er plötzlich mit seinem
blauen Oktavhestl auftaucht und sich vor mir
aufbaut: „Schau', Maxl," sagt er, „a Geld
hast ja du doch nie, jetzt macht's scho' wieder
Z8 Mark 60, malst mir halt wieder a Bildl
dafür!"

Ich sage hocherfreut zu und erkundige
mich nach seinen besonderen Wünschen.

„Des is mir gleich," meint er, „vielleicht
machst a Stilleben. Aber des ist d' Haupt-
fach', daß d' mir die Farben wieder recht
dick auftragst wie beim letzten!"

„Jawohl," sage ich, „gefällt dir die
pastose Technik?"

„Na, mei' Lieber, des bild' dir nur ja net
ei', daß mer dei' Gepatz gfallt. Es ist nur,

weil da immer dieFliegen so schön
pappen bleiben!"

Der Wohltäter

Frau Meiermann saß faul auf dem Sofa.
Frau Meiermann war sehr verdrießlich. Herr
Meiermann fragte Frau Meiermann, weshalb
sie so verdrießlich wäre. Frau Meiermann sagte
mürrisch, sie wäre nicht glücklich. Herr Meier-
mann fragte, weshalb sie nicht glücklich wäre.
Frau Meiermann sagte, wenn sie in der Woh-
nung nichts mehr zu putzen hätte, wäre sie nicht
glücklich. Herr Meiermann begab sich schnell
nach draußen, bestrich sich die Stiebeln mit
gelbem Lehm und trampelte eifrig in Frau
Meiermanns bester Stube umher. Nun hatte
Frau Meiermann was zu putzen!

Herr Meiermann erzählte mir das, als ich
ihn nach dem Ursprung einer knolligdicken Beule
fragte, die über seinem linken Auge blühte.

„Seh'n Sie," sagte Herr Meiermann seuf-
zend, „das kommt davon, wenn man seine Frau
glücklich machen will-'

Teilung

„Na, Iaköble, ich hend gemeent, de schaffst mit dei'm Badder zamme?" — „Hei joo — er hat de Arbeet iwwerumme un' ich de B au se!"

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Teilung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
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Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Hesse, Rudolf
Entstehungsdatum
um 1926
Entstehungsdatum (normiert)
1921 - 1931
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 165.1926, Nr. 4222, S. 8

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