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Der Verwöhnte

Hunde sind liebe, brave Tiere, aber etwas ist so unangenehm, wenn man
mit ihnen spazieren geht: sie können es nicht lasten, berumzuspüren und
die ältesten Knochen und allen möglichen Dreck hinunterzuschlingen. Selbst
der verwöhnteste Hund ist außer dem
Hause über solche Funde entzückt, als
ob er gar nichts zu effen bekäme.

Griebels haben einen sehr netten
Hund. Aber ein verdammt verwöhn-
terKöter ist er, einHundegourmand.

Nur das Feinste und Beste will er ha-
ben, und wenn mal bei Griebels et-
was schlichter gekocht worden ist, — o,
dann haben sie ihre Not mit dem
Hündchen. Dann kehrt das Luder
dem vollen Futternapf den Rücken
und ist beleidigt.

Gestern nun traf ich Griebel in
der Anlage nicht weit von seiner
Wohnung. Er schien ein merkwürdi-
ges Unternehmen vorzuhaben. Unter
einem Strauch hatte er einen Bogen
Papier auegebreitet, und darauf legte
er ein paar dicke Scheiben Suppen-
fleisch und ein halb Dutzend Brocken
einer Maste, die mir wie Hunde-
kuchen vorkam. Griebel bestätigte
meine Vermutung. „In Fleischbrühe
geweichter Hundekuchen, etwas sehr
Bekömmliches für Hunde. Aber wie
gut, daß ich Sie getroffen habe! Und
einen Stock haben Sie auch noch bei
sich. Tun Sie mir einen Gefallen:
bleiben Sie ein paar Minuten hier
steben und paffen Sie, bitte, auf,
daß keine fremden Köter das weg-
schnappen. Ich bin gleich wieder da,

— ich hole nur meinen Hund."

„Aber sagen Sie, Herr Griebel,
warum geben Sie ihm das nicht zu-
hause?"

Griebel lächelte ein bischen ver-
legen. „Heute haben wir die Wasch-
frau im Hause, — da gibt es Suppenfleisch, und das nimmt der Köter zu-
hause nicht, das muß er hier wie zufällig finden."

Der mißtrauische Almosenempfänger

„Hier bringe ich Ihnen ein Kistchen Zigarren, armer Alter, das man
mir für Sie zur Verfügung gestellt hat. Der edle Spender will nicht
genannt sein!"

„Sind die Zigarren so schlecht?"

Licht und Schatten

Rolf wechselte genießerisch einen Blick mit Ilse, in dem lag alles - - :
gesättigte Eitelkeit, Besitz-Stolz und das Gaudium des Tertius gaudens.
Gerade kam Emil, der Gatte, hinzu, als der Blick plötzlich fad-konventionell

wurde, — bedauerlicherweise ein Se-
kündlein zu spät. Emil fiel's wie
Walfisch-Schuppen von den Augen.
Erleuchtung drang ihm ins Gehirn,
freffender Schmerz in die Seele.Da-
zu die Blamage, die Blamaaage -!
Er hätte sich die Ohren zuhalten
mögen, um seine Hörner nicht wach-
sen zu hören. „Als ob du das nicht
längst hättest ahnen können, du zwei-
höckriges Känguruhs sagte er im
Selbstdialog, - ,die Telephon-
gesprächU die ,Besorgungen in der
StadP, die Blumen — —."

Rolf, der seelische Hochstapler,
trat auf ihn zu: „Warum so finstern
Antlitzes?"

Emil: „Mir ist ein Licht aus-
gegangen. . . ."

Sammlung

„Sie fahren wohl ins Bad?"
„Wie kommen Sie auf den Ge-
danken?"

„Ich sah, daß Sie einen großen
Koffer auf Ihr Auto schnalle»
ließen."

„Da kommt nur das Viehzeug,
hinein, das wir überfahren."

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„Knurren Sie mir nicht, Gnä-
digste, wenn ich Ihnen unvermittelt
und gerade ins Gesicht mitteile, daß
Sie die Frau sind, die Eine, die Allei-
nige, die Unersetzbar-Einzige, die
unter Hunderttausenden die Macht
hat, in meinem „Herz" genannten
Irrenh uS Großfeuer anzulegen! Mein Typ, wie man früher sagte! Die
Frau, die zufällig (zu-fäl-lig!) die Vorzüge in sich vereinigt, di« gerade
ausgerechnet auf meine gänzlich individuellen Geschmacksverrenkungen wir-
ken! Daß Sie diejenige (nur einmal auf beiden Hemisphären existierende)
Frau sind, die der liebe Gott eigens, mit Sorgfalt, für mich zurechtgeknetet
hat, dte zahnradgenau zu mir paßt, seelisch, geistig, körperlich, die meine
natürliche Heimat ist, die - - —, die - Gnädigste darf ich hoffen — ?"

„Sprechen Sie mit meinem Mann . . ."

fönlinenlal

^ Per Reifen, der auch Dich befriedigt.

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