Herr Mulps: Die knarrenden Stiefel
Des Jünglings Klage
„Ich habe zwei Weckuhren. Die eine schellt
um eine Viertelstunde zu früh — die andre um
zehn Minuten zu spät — und ich kann seit
Jahren nicht draufkommen, welche . . ."
„Wieso das?"
„Na, ich schlafe doch weiter."
Die Egoistin
Arzt: „Wird Ihr Mann für die Kranken-
hausbehandlung aufkommen?"
Patientin: „Das ist mir egal; die Haupt-
fache ist, daß ich aufkomme'!"
Der Herr Professor
Herr Professor S. schreibt seiner im Ent-
fettungs-Bade weilenden Gattin eine Karte.
Am Briefkasten liest er sie glücklicherweise vor
dem Einstecken noch einmal durch und sieht,
daß er zum Schluß geschrieben hat: „Laß bald
etwas von Dir!" — „hören" hatte er vergeffen!
Prophet Dürer
Als Dürer einst über den Markt spazierte,
Skizzierte und dabei philosophierte,
Was er bekanntlich gern getan, —
Da hub ein gar rohes Geraufe an.
Zmei Ochsentreiber greulich Derbleuten
Die Nasen sich vor allen Leuten,
Daß ihre Ochsen, die glotzend standen,
Kaum ihre Führer mehr erkannten.
Mit Spießen kamen die Wächter im Trab,
— Nahmen vor Dürer die Kappen ab,
Weil jeder den Künstler ehrte hoch, —
Und schleppten die Raufer ins Hungerloch.
Herrn Dürers Auge ward hell und weit:
„ Wer weiß, ob nicht in ferner Zeit,
Wenn längst der Ruhestein mich beschwert.
Die Welt ins Gegenteil sich kehrt!. . .
Von Malern und anderen Musensöhnen
Darf mancher sich ans Hungern gewöhnen.
Doch wer dem Andern die Nase oerkrempelt,
Der wird zum Volksheros gestempelt,
Und Lorbeer grünt nur noch für ’s Boxen ..
Jaja, — meine lieben guten Ochsen!“
Krampus
Der fehlende Hausschlüssel
„Seit einer Viertelstunde stehen Sie hier
vor Ihrem Hause und überlegen, obSieeintre-
ten sollen? SindSie noch immerunschlüffig?"
„Bewahre, nur unschlüffelig!"
Die gemausten Zigarren
„Eine feine Zigarre, die Sie da rauchen!"
„Ein Gehrimrat raucht nichts Schlechtes!"
„Sie sind Geheimrat?"
„Ich nicht! Aber der Herr, bei dem meine
Braut in Stellung ist!"
Zeitgemäße Geburtsanzeige
Anneliese. Unser Töchterchen. Heute neu!
Kompliment
„Nun, wie gefalle ich Jhnen, Herr Doktor ?"
„Famos, Gnädigste; man sieht Ihnen das
Alter Ihres Gatten gar nicht an."
Herr Mulps: Der Unwägbare
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Des Jünglings Klage
„Ich habe zwei Weckuhren. Die eine schellt
um eine Viertelstunde zu früh — die andre um
zehn Minuten zu spät — und ich kann seit
Jahren nicht draufkommen, welche . . ."
„Wieso das?"
„Na, ich schlafe doch weiter."
Die Egoistin
Arzt: „Wird Ihr Mann für die Kranken-
hausbehandlung aufkommen?"
Patientin: „Das ist mir egal; die Haupt-
fache ist, daß ich aufkomme'!"
Der Herr Professor
Herr Professor S. schreibt seiner im Ent-
fettungs-Bade weilenden Gattin eine Karte.
Am Briefkasten liest er sie glücklicherweise vor
dem Einstecken noch einmal durch und sieht,
daß er zum Schluß geschrieben hat: „Laß bald
etwas von Dir!" — „hören" hatte er vergeffen!
Prophet Dürer
Als Dürer einst über den Markt spazierte,
Skizzierte und dabei philosophierte,
Was er bekanntlich gern getan, —
Da hub ein gar rohes Geraufe an.
Zmei Ochsentreiber greulich Derbleuten
Die Nasen sich vor allen Leuten,
Daß ihre Ochsen, die glotzend standen,
Kaum ihre Führer mehr erkannten.
Mit Spießen kamen die Wächter im Trab,
— Nahmen vor Dürer die Kappen ab,
Weil jeder den Künstler ehrte hoch, —
Und schleppten die Raufer ins Hungerloch.
Herrn Dürers Auge ward hell und weit:
„ Wer weiß, ob nicht in ferner Zeit,
Wenn längst der Ruhestein mich beschwert.
Die Welt ins Gegenteil sich kehrt!. . .
Von Malern und anderen Musensöhnen
Darf mancher sich ans Hungern gewöhnen.
Doch wer dem Andern die Nase oerkrempelt,
Der wird zum Volksheros gestempelt,
Und Lorbeer grünt nur noch für ’s Boxen ..
Jaja, — meine lieben guten Ochsen!“
Krampus
Der fehlende Hausschlüssel
„Seit einer Viertelstunde stehen Sie hier
vor Ihrem Hause und überlegen, obSieeintre-
ten sollen? SindSie noch immerunschlüffig?"
„Bewahre, nur unschlüffelig!"
Die gemausten Zigarren
„Eine feine Zigarre, die Sie da rauchen!"
„Ein Gehrimrat raucht nichts Schlechtes!"
„Sie sind Geheimrat?"
„Ich nicht! Aber der Herr, bei dem meine
Braut in Stellung ist!"
Zeitgemäße Geburtsanzeige
Anneliese. Unser Töchterchen. Heute neu!
Kompliment
„Nun, wie gefalle ich Jhnen, Herr Doktor ?"
„Famos, Gnädigste; man sieht Ihnen das
Alter Ihres Gatten gar nicht an."
Herr Mulps: Der Unwägbare
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Herr Mulps: Die knarrenden Stiefel" "Herr Mulps: Der Unwägbare"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1928
Entstehungsdatum (normiert)
1923 - 1933
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 169.1928, Nr. 4327, S. 16
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg