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Anleitung für Sommerfrischler

1. Wenn du packst — nur das Notwendige!
Laß lieber den Schuhlöffel zu Hause, als die
Zimmerpalme und den Geranienftock.

2. Gib deiner Fahrkarte ein gutes, sicheres
Versteck. — Nichts fördert die Blutzirkulation
mehr als langes Suchen an der Bahnsteig-
sperre.

3. Erkundige dich vor dem Mieten der
ländlichen Unterkunft bei der Bäuerin nach
dem List, dem Brausebad, dem Tennisplatz,
der Hausbücherei und ersuche sie um leihweise
Überlassung der neuesten Schallplatte» für
dein Reisegrammophon.

4. Dieses klingt deinen Hausgenoffen am
lieblichsten in die ländliche Stille zwischen 5
und 7 Uhr früh, sowie IO und l Uhr nachts.

5. Bekunde deine Anteilnahme an der
Landwirtschaft durch häufigen Besuch der
Stallung. - Frage vor dem schönsten Ochsen
leutselig, wieviel Milch er pro Tag gibt, füt-
tere das muntere Pferdchen mit Brocken von
Hartspiritus und Haselnusischalen und binde
dem niedlichen Schwein eine blaue Seide»,
schleife ans Ringelschwänzchen.

Nach Äußerungen der bekannten Schauspielerin Lili Daroas,
die unlängst oon einer achtmöcfiigen Amerikatournee zurückge-
kehrt ist, gehen die Amerikanerinnen durchweg diskret ange-
zogen. Insbesondere tragen sie jebt keine kniefreien Röcke mehr
und lassen sich auch die Haareschon wieder lang wachsen!

Fräulein Lang rock

Wie?! Was hör' ich?! Bang und bänger
Blickt mein Auge! Ist das wahr:

Eure Röckdien werden länger,

Länger wird das Bubihaar?!

Träum' ich? Wach’ ich? Hab’ ich Fieber:
Will der „cri“ Euch absolut
Jctft „Je länger, desto lieber“,

Statt rvie früher „Kurz und gut“?

Söll ich ’s glauben, daß Euch Löckchen
Wieder machsen über Nacht
Und es auch das kurze Röckdien
Wirklidi nicht mehr — lange macht?

Daß die schöne Zeit verschwunden,

Wo die Damen, kurz „gefaßt“,

Kurz geschürzt und — angebunden,
Lange — Weile noch gehaßt?

Adi! Schon se/T ich schmerzbeklommen
Unser Glück in jähem Sturz:

Wenn die Frauen — länger kommen,
Kommt der Mann bestimmt-zu kurz!!

Kiki

6. Sollte deinen Kindern Spielzeug rna»'
geln, so beschäftige sie an der Häckselmaschine
oder am Motorschalter, gib ihnen die Art, die
Sense oder Mistgabel zum Spielen, bist d»
aber sinniger veranlagt, so laste sie aus dein
Kornfeld heraus einen schönen Mohnblumen'
strausi pflücken.

7. Sammle Pilze in den Wäldern! „Dr-
Rapide Pein-Erpeller" schafft bei allen Vek'
giftungserscheinungen Linderung.

8. Den Mittagsschlaf halte im Garten
unterm Bienenhaus. Nichts Befferes gegen
Rheumatismus als Bienenstiche.

9. Gib dem biederen Landmann im Gast'
haus gute Ratschläge! Empfiehl ihm den An-
bau kalifornischer Bananen und die Züchtung
von argentinischen SteppenponnieS.

10. Bist du männlichen Geschlechts, so be-

teilige dich am „Fensterln", dem beliebten
Brauch der Einheimischen. — Du schaffst da-
mit dem Ortschirurgen Arbeit und Brot und
dir selbst einen langfristigen Aufenthalt in>
nächstgelegenen Krankenhaus. I. *

Schon wieder kann man gratulieren,
Weil ihn des Sieges Kränze zieren!

Ja, auch beim Kraftrad muß es heißen:
Der Reifen soll das Rennen schmeißen!
Die schärfste Kurve nimmt man glatt.
Wenn man den guten „Conti“ hat.

f

Kollegen

Fritz macht mit seinem Freunde Paul einen
Bummel. Ein solide aussehender Herr fäbrt
im Auto vorüber. Fritz grüßt und sagt zu Paul: „Siebst du, das ist einer
meiner Kollegen bei Bomm 8c Knoll."

„Feine Gesellschaft bei euch", meint Paul neidvoll. „Was macht er
denn im Geschäft?"

„Er unterschreibt die Briefe, die ich zur Post trage."

Die Fliege

Schade und Schude geben in ein Restaurant. Bestellen zwei Glas
Bier. Das Bier kommt. „Prost Blume!" - „Prost Blume!"

Mit einem Zug sind die Gläser dreiviertei leer. Plötzlich ruft Schade den
Wirt. „In meinem Glas schwimmt eine tote Fliege", macht er Krach-

Der Wirt bedauert: „Ich laste Ibnen sofort ein frisches GlaS
bringen." Schade bekommt ein neues, volles Glas.

Sagt Schude leise zu Schade:

„Hast du nicht noch eine für mich?"

Lustige Weltchronik

Geist mit Hosenträgern. In der Stadt Montes in Frankreich
ließ ein Medium die Tochrer eines Ehepaars als Kerst erscheinen, unk
zwar im vorschriftsmäßigen langwallenden, weißen Geisterkleid. Skep-
tische Sitzungsteilnehmer bemerkten aber unter dem Geisterkleid Hosen-
träger, bemächtigten sich daraufhin des Geistes, entgeisterten ihn und zu>n
Vorschein kam der Hausknecht, der di« Geistererscheinung mimte. Geister
aller Völker! Tragt Leibriemen! Hosenträger sind erstens unfein und
zweitens zu materialistisch fürs Geisterreich. In der vierten Dimension
sollen die Hosen übrigens von selbst halten! K-

Eine Großwäscherei in Chikago, die sich der verbrecherischen An-
schläge ihrer Konkurrenz, der kleinen chinesischen Handwäscherelen, nicht
mehr erwehren konnte, hat sich zu ihrem Schutz den mächtigsten Chikagoer
Räuberbandenführer gegen ein Iahresgehalt von hunderttausend Mark
engagiert.— Wenn er seine Bande als Kunden mitbringt, ist dort für bi«
Konkurrenz nichts mehr zu machen.

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