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OTTOKAR KERNSTOCK

f 5. November 1928

Nun ging auch er den letzten Gang!

Sie sangen ihm den Grabgesang,

Als rings die Blätter stoben.

Ein Trauern lag- wie Nebelgrau,

Wo immer sich in Stadt und Gau
Ein Lied von ihm erhoben,

Ein Lied voll süßer Innigkeit,

Ein Lied voll wilder Kraft und Schneid,

Ein Lied — teutsch allerwege.

Dir praktische Mutter

Tochter: „ ... In der Konditorei machte
er mir dann einen Heirateantrag! Als ich
ihn abwies, stürzte er beleidigt davon!"

Mutter: „Dumme Gans, warum hast du
dir nicht Bedenkzeit ausgebeten ... bis er

deinen Kaffee bezahlt hatte!"

*

Zeitglossen

Die internationale Vereinigung der Ar-
tisten ist von der ihr angeborigen Gruppe der
Schwertschlucker umUnlcrstühung angegangen
worden; die Bitte wird mit dem Hinweis be-
gründet, daß die Zeit den Schwertschluckern
nicht günstig sei, das Publikum habe kein In-
kereffe mehr an ihren Darbietungen, und sie
müßten darben. — Die meisten sind bereits auf
die spärliche Kost von Taschenmeffern ange-
wiesen!

Das Neueste auf dem Gebiete des Auto-
mobilismus ist das sog. „Entnebelungsauto";
die Automobilisten haben es seit jeher als lästig
empfunden, daß sie bei schwerem Nebel nur
sehr unsicher fahren konnten; der Mißstand
wird durch die neue Erfindung auf elektrischen,
Wege beseitigt. - Das ist eine Erfindung für
Sylvester und Fasching! Sie sollte nicht nur
auf Herrenfahrer beschränkt bleiben; Auto-
TariS, die entnebeln, könnten rasende Ge-
schäfte machen! _

König Fuad von Ägypten macht gegen-
wärtig eine Fahrt durch die Wüste Sahara,
um die Huldigung der Beduinenhäuptlinge
entgegenzunehmen; er fährt in einem Salon-
krafkwagen durch die Wüste; überall, wo er
Halt macht, sind Kioske aufgebaut, aus denen
europäischer Rundfunk ertönt; dazu tanzen
die Beduinenweiber ihre Tänze; alle Kioske
sind mit elektrischem Licht, und fließendem

Nun ging er fort vorn steilen Schloß,

Ein froh begeisterter Genoß

Aus Tagen, längst entschwunden.

Ans deutsche Land vom Fels zum Meer,
An seines Volkes Macht und Ehr
Hat er sein Herz gebunden.

Sein Herz, so fromm und ohne Trug,
Sein Herz, das für das Höchste schlug,
Sein Herz - teutsch allerwege.

Nun geht er ein zur Ewigkeit.

Da stehn viel wackre Rittersleut
Schon an der Himmelspforten.

Und fragt der Wärtel: Halt, werda r'
So ruft St. Jörg: Den kenn ich ja
Als Mann von edlem Orden,

Als Mann, wie ihn der Herrgott liebt,
Als Mann, wie’s nur mehr wenig gibt.
Als Mann — teutsch allerwege!

I), A. II.

Unersättlich

„Noch einen einzigen Kuß, Geliebte - dann aber endgültig den vorletzten!"

285
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Unersättlich"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

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Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsdatum
um 1928
Entstehungsdatum (normiert)
1923 - 1933
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

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Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 169.1928, Nr. 4349, S. 285

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