Porträtstudie. „Was zeichnest du da, Marl?" — „Dick, Tante! Den Mund habe ich schon fertig; jetzt kommen noch die Kleinigkeiten!"
Kein Wunder
„Haste gehört? der Strumpfwaren-Metzer
ist gestern mit seinem Auto an einen Baum
geschleudert." — „Hab' ich's nicht immer ge-
sagt: der Metzer ,schleudert^!"
Au!
„Käte bat im Schnellauf gesiegt!" —
„Ja — ich habe sie dahinrasen sehn — die
reinste Ra-käte!"
Freund mit Freund und Hand in Hand,
Innig z.mei zusammgespannt,
Cleidien Sinn ’s nach Ziel und Tat.
Dennoch heimlich müchst die Saat.
Hinmal kommt es, fällt ein Scherz,
Schaudernd siehst du: fremd sein Herz!
Bitter lächelst du ihm zu:
Ich bleib ich und du bleibst du!
Ich bleib' ich und du bleibst du
Die mir uns in ’s Leben sehn,
Pilger, die zusammen gehn.
Niemals sind mir ganz oereint,
Irgend sind mir uns doch Feind.
Immer mird das Ende sein:
Jeder bleibt zutiefst allein.
Ihn mich gehn die Tore zu.
Ich bleib' ich und du bleibst du!
Gutes Gewissen
Zwischen Weihnachten und Neujahr wird
Herr Lehmann nachts an einer dunklen
Straßeiistelle von einem Vermummten ge-
ohrseigt.
„Haben Sie keinen Verdacht?" fragt
ihn später der Schutzmann.
„Gar keinen", denkt Herr Lehmann nach,
„ ... ich habe heuer überhaupt niemandem
ein Weihnachtsgeschenk geschickt!"
Selbst nur bringst das Glück du ein.
Keiner kann dir Helfer sein.
Mancher kommt, doch jeder geht.
Keiner, der dich recht oersteht.
Höchste Seelen-Feierzeit
Feierst du in Einsamkeit.
Füll dein Glas und trink’ dir zu:
Ich bleib’ ich und du bleibst du!
Hermann von Pfaundler
321
Kein Wunder
„Haste gehört? der Strumpfwaren-Metzer
ist gestern mit seinem Auto an einen Baum
geschleudert." — „Hab' ich's nicht immer ge-
sagt: der Metzer ,schleudert^!"
Au!
„Käte bat im Schnellauf gesiegt!" —
„Ja — ich habe sie dahinrasen sehn — die
reinste Ra-käte!"
Freund mit Freund und Hand in Hand,
Innig z.mei zusammgespannt,
Cleidien Sinn ’s nach Ziel und Tat.
Dennoch heimlich müchst die Saat.
Hinmal kommt es, fällt ein Scherz,
Schaudernd siehst du: fremd sein Herz!
Bitter lächelst du ihm zu:
Ich bleib ich und du bleibst du!
Ich bleib' ich und du bleibst du
Die mir uns in ’s Leben sehn,
Pilger, die zusammen gehn.
Niemals sind mir ganz oereint,
Irgend sind mir uns doch Feind.
Immer mird das Ende sein:
Jeder bleibt zutiefst allein.
Ihn mich gehn die Tore zu.
Ich bleib' ich und du bleibst du!
Gutes Gewissen
Zwischen Weihnachten und Neujahr wird
Herr Lehmann nachts an einer dunklen
Straßeiistelle von einem Vermummten ge-
ohrseigt.
„Haben Sie keinen Verdacht?" fragt
ihn später der Schutzmann.
„Gar keinen", denkt Herr Lehmann nach,
„ ... ich habe heuer überhaupt niemandem
ein Weihnachtsgeschenk geschickt!"
Selbst nur bringst das Glück du ein.
Keiner kann dir Helfer sein.
Mancher kommt, doch jeder geht.
Keiner, der dich recht oersteht.
Höchste Seelen-Feierzeit
Feierst du in Einsamkeit.
Füll dein Glas und trink’ dir zu:
Ich bleib’ ich und du bleibst du!
Hermann von Pfaundler
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Porträtstudie" "Ich bleib' ich und du bleibst du"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1928 - 1928
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 169.1928, Nr. 4352, S. 321
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg