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Leicht zu machen „Deine Sorgen möcht' ich haben — Elli und
dir dafür die meinen geben." — „Gern! Jetzt gehst du fort und kaufst dir
einen neuen Äut, und wenn du heim kommst, brülle ich: ,Verschwender^!"

Das Ofenrohr

Aus dem mondänen Olympia-Cafe, durch die Riesenfenster mit den
versenkten Glasscheiben, drangen die betörenden Weisen seines Künstler-
Orchesters weit auf die Straße hinaus und locken immer wieder neue
Passantenschwärme in Glanz und Wonnen hinein. So auch den Lafner-
meister Brandhuber. Da er zu Besorgungen aus der Peripherie der Stadt
in das Zentrum gekommen war, so hatte er sich mit seinem Rucksack be-
hängt, trug aber zum Ausgleich einen noch ziemlich gut erhaltenen steifen
Lut. Das Widerspruchsvolle dieser Synthese unterstrich Lerr Brandhuber
sogar noch mittelst des ihm fehlenden Lemdkragens. Obendrein umschlang
er mit dem linken Arm ein fast mannshohes, in schwungvollen Windungen
sich auslebendes Ofenrohr. In diesem Aufzug also schritt Meister Brand-
Huber, von den schier überirdischen Klängen angezogen, durch eines der
Riesenfenster und sah sich inmitten der ihn umgebenden Pracht und Vor-
nehmheit nach einem guten Plätzchen um. Er fand es auch, noch dazu iu
der Nähe der Musik, stellte das Ofenrohr neben sich auf den Boden, tat
den Rucksack von den Schultern und hätte gewiß auch seinen Melonenhut
abgelegt, wenn dem großstädtischen Publikum mehr zu trauen wäre; so
behielt er ihn auf. Das Ofenrohr aber überragte in seiner Düsterkeit diese
ganze heitere Welt und zog die Blicke aller Lebemänner und ihrer Damen
auf sich. Lerr Brandhuber gab nichts darauf. Amso mehr der Direktor
des Etablissements.

Er hetzte dem Gast mit dem Ofenrohr zunächst einen Kellner auf de»
Lals mit der Aufforderung, „das Dings da" d. h. „das Ofenrohr gefälligst
in der Garderobe abzugeben".

„In der Garderobe?" fragte indes der Lerr Brandhuber. „Lerzerl,
das ist aber nicht zum An- und Ausziehn. Das ist nämlich keine Lals-
krausen und keine Boa, wie Sie vielleicht glauben, sondern das ist ein
Ofenrohr. Das hat in der Garderobe nichts zu tun und bleibt da-
rum hier."

Der Kellner berichtete; der Direktor, ein Mann von überragender
Menschenkenntnis, kam selbst. Der Landwerksmeister beharrte jedoch daraus,
daß er und sein Ofenrohr zusammengehörten, und daß Garderobezwang
nicht bestehe, wie die zahlreichen Toilettestücke da und dort dartäten. Zn
dieser peinlichen Situation nun legte, dank seiner überragenden Menschen-
kenntnis, der Direktor mit der ganzen Diskretion seines Berufes und mit
den Flüsterworten „Wenn Sie sofort gehen" ein blitzblankes Fünfmarkstück
vor Lerrn Brandhuber auf den Tisch, also, daß man schon im nächsten
Augenblick ein fast mannshohes, in schwungvollen Windungen sich aus-
lebendes Ofenrohr unter den bestrickenden Klängen eines zierlichen Me-
nuetts durch eine der riesigen Fensteröffnungen sich entfernen sah.

Schon am nächsten Tag aber fand zu dem Künstlerkonzert im Caft
Olympia ein solcher Andrang von Ofenrohren der phantastischsten Formen
statt, wohnten den trefflichen Darbietungen der Kapelle so zahlreiche Un-
geheuer aus geschwärztem Eisenblech bei, daß selbst der Direktor des Eta-
blissements trotz aller Menschenkenntnis sich nicht mehr anders als durch
Alarmierung der Polizei zu Helsen wußte. £. Jobs.

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"Leicht zu machen"
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Aufbewahrungsort/Standort (GND)
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Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Claus, Martin
Entstehungsdatum
um 1929
Entstehungsdatum (normiert)
1924 - 1934
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 170.1929, Nr. 4356, S. 63

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