Fliegende Blätter (170.1929 (Nr. 4553-4378) = 85. Jahrg.)

Zeichnung von C. I. Bauer

„Geh' lieber nicht »nt. Ich möchte dich durch
meine Einkäufe überraschen."

„Unmöglich! Ueberrascht bin ich erst, wenn du
mal irgendwo nichts läufst."

Ein tüchtiger Direktor

Theaterdirektor Strampltg
war mit seiner Truppe nach
Lopla a. d. Pardauze gekom-
men. und in dieser bildungs-
hungrigen Stadt blühte seinem
Thespiskarren der Weizen.

Man gab den „Mord in
der Mühle". Direktor Stramp-
lig saß selbst an der Kasse als
Kassierer frisiert und ge-
schminkt. um Personalsülle
vorzutäuschen.

Erst wurden viele Steh-
plätzeverlangt. AberStramp-
lig riet: „Nehmen Sie Par-
terre! Das Stück ist so auf-
regend, daß Sie sich unbedingt
setzen müssen!"

Als die Parterreplätze aus-
verkauft waren, kamen die
besseren Leute von Äopla a. d.
Pardauze. Die verlangten alle
Parterre.

Aber der Direktor warnte:

„Nehmen Sie um Gottes
Willen kein Parterre! Ich
gebe Ihnen Stehplatz, aus
purer Menschenfreundlichkeit.
Das Stück ist nämlich so auf-
regend, daß Sie doch keine
Sekunde auf Ihrem Platz
sitzen bleiben können." A. W.

Beeinflussung

„Ein Alibi können Sie also
nicht beibringen?"

„Nein,aber 'ne schöne Gans
od er 'n S chinken. §> err D o ktor!"

Die Diebin

„Außerdem hat das Gericht
diesmal auf Ehrverlust er-
kannt."

„O Gott, da kann ich wohl
nicht mehr Ehrenjungfrau
werden."

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