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Heimgekehrte Leute

Allmählich kehre» nun die Glücklichen zurück, die unter
dem freilich nicht unaufhörlich blau gewesene» Simmel Italiens
schöne Frühlingswochen verlebt haben. Da kann man manches
hören.

Pleßner z. B. schwelgt noch in der Erinnerung an eine
Fahrt von Palermo nach Messina. „Das war großartig! Das
war unvergleichlich! Ich sage Ihnen: stundenlang sind wir
durch Zitronenwälder gefahren, stundenlang!"

Frau Pleßner fügt hinzu: „Ja, und was ich mich dabei
geärgert habe, daß trotzdem jetzt bei uns die Zitronen so
teuer sind!"

In Sorrent hält man sich nicht aus, — dort weilt man.
Tante Adelaide hat ganze vier Wochen in Sorrent geweilt.
„Es kann überhaupt nichts über Sorrent gehen!" schwärmt
sie nun, mit Sehnsucht im Busen. „Ja, in Sorrent würde ich
mein Dasein zu beschließen wünschen!"

Der Schwager Fabian erkundigt sich: „Fährst du bald
wieder hin?"

Frau Direktor Rübesam — überhaupt eine sehr gebildete
Dame — ist gut vorbereitet gewesen. Deshalb kann sie jetzt
aus Florenz berichten: „Einzig ist doch der David des Michel-
angelo. Wen» man bedenkt, daß der riesige Marmorblock, aus
dem der Künstler ihn geschaffen, bereits bearbeitet und un-
glücklich verhauen war, und der damals noch junge Meister

zunächst nur den Marmor retten wollte-da muß man

staunen, was daraus geworden ist."

Da mischt sich Direktor Rübesam ein: „Ich hab's ja schon
oft gesagt: bei einer Sanierung kann unter Amständen was
ganz Ausgezeichnetes 'rauskommen."

Lanssacks aus Berlin — Kreuzbergviertel — werden ge-
fragt: „Laben Sie in Rom auch den Circus msximus besucht?"

„Ach nee, das hat uns denn doch nich' jelohnt. Wissen

Sie, was Zirkus is' --da kann doch nischt an unfern Busch

heran!"

Die junge Frau Mielenz zeigt dem Papa — der hat die
ganze Italienreise finanziert — ein rätselhaftes, unschönes
Gebilde. „Ein Stück Lava, Papa! Aus Pompeji mitgebracht."

Der alte Lerr ist nicht geneigt, zu bewundern. „Sieht
wie 'ne Schlacke aus der Zentralheizung aus. Solche Klumpen
klaubt unser Lausmeister jeden dritten Tag 'raus."

Der Gatte Mielenz zieht ihn. beiseite. „Sagen Sie ihr
das doch nicht! Das Stück Hab' ich mir ja wirklich vom Laus-
meister geben lassen. Den Klumpen aus Pompeji Hab' ich
schon in Neapel aus dem Koffer geschmissen." Peter Robinson

Kleine Chronik

Ein Sonderling in New Book hat an Stelle eines schrift-
lichen Testaments vier mit seinem letzten Willen besprochene
Grainmophonplatten hinterlassen; das Nachlaßgericht hat diese
neue Art der Testierung als gültig anerkannt. Sein ganzes
Vermögen hat der Mann wohltätigen Stiftungen hinterlassen,
mit Aebergehung seiner beiden Brüder, die jeder nur einen
Dollar bekamen.

Das ist nicht recht von ihm gewesen. Er hätte de» Brü-
dern wenigstens so viel vermachen solle», daß jeder sich davon
ein ordentliches Grammophon hätte kaufen könne». Am doch
hi» und wieder die Platten des Bruders zu hören.

Ein Mann namens Richard Larfensteller ist in Berlin
festgenommen worden, weil er eine neue Leilsarmee gegründet
hatte, die er „Deutsche Leilsarmee" nannte. Sie unterschied
sich aber in einem wichtigen Punkte von der alten Leilsarmee:
die von ihren Leilssoldaten gesammelten Gelder wurden nicht
für wohltätige Zwecke verwendet — Larfensteller verbrauchte
sie selber.

Der Mann hat eben das Leil im eigenen Nutze» gesehen.

Der neueste in Amerika erfundene Tanz ist kürzlich in
Paris vorgeführt worden: der Kameltanz.

Etwas besonders Originelles dürfte dieser Tanz nicht sein.
Man hat sich nur endlich entschlossen, die Sache einmal beim
rechten Namen zu nennen. Piro

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Redaktionsschluß: 22- April 1929.
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