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Ergebnis der Preisaufgabe 143 (Nr. 4363)

„An die heimlichen Dichter"

Der Aufruf an die heimlichen Dichter hak einwandfrei ergeben, daß
es unheimlich viel Leimliche gibt — und daß sehr viele unter ihnen auch
Dichter sind. Die Einsendungen waren besonders zahlreich, und sie waren
zum großen Teil überraschend gut ausgefallen. Es war deshalb leine leichte
Aufgabe für die Preisrichter, festzustellen, wer nach ihrer Ansicht die Ge-
schichte von dem achtlosen Wanderer, der versonnen an einem hübschen Mäd-
chen vorbei geht, am nettesten und volkstümlichsten in Reime gebracht hat.

Ausgeschieden wurden darum sofort jene Einsendungen, die aus for-
mellen Gründen den Bedingungen des Preisausschreibens nicht entsprachen,
die also z, B. weniger als 8 und mehr als 16 Zeilen hatten, Ausscheiden
mußten auch diejenigen Bewerber, die im ilebereifer die Aufgabe gar nicht
fertig gelesen hatten und die Mustergeschichte vom Vogerl, das geflogen
kam, ihrerseits neu dichteten, ohne zu merke», daß eine ganz andere Auf-
gabe gestellt worden war.

Besonders eindringlich reimte ein junger Poet, der sang:

O Fata Morgana!

Erscheine wieder in süßer Pracht.

Meine genaue Adresse ist Lubert B,

Mein Alker ist kl Jahre,

Weniger gefühlvoll empfand ein Dichter, der in Erinnerung an das
Mädchen hinterm Fenster in die Schlußstrophe ausbrach:

„Sollt mein Liebchen untreu werden
Oder sterben gar,

Dann mutzt du die Meine werden!

(Vielleicht noch dieses Jahr!)

Die Preise aber erkannten die Richter den folgenden Gedichten zu:

l, Preis

Der grüne Wald, er ist mein Laus,
Der Sonnenschein mein Dach,
Ich wandere zum Tor hinaus
Den lieben Vöglein nach.

Rm, Ivv.-

Beim Rosenbusch am letzten Laus
Durchs blanke Fensterlein
Ein blondes Mädel schaut heraus:
Kommt heut der Liebste dein?

Das weiß ich wohl: Ich bin es nicht.

Ich geb dir keinen Kuß.

Leb wohl, du liebes Angesicht,

Dieiveil ich wandern muß,

Preisträger: Otto Brücker, Bargteheide in Lolstein, Struhbarg-Eck,

2, Preis Rm. 30.—

Die verpaßte Gelegenheit.

Melodie: Der Fensterstockhiasl,

Sitzt a Dirndl am Fensta',
Blüh'n Ragerl am Brett,
Geht a Bursch dran vorllba,
Aba steh'n bleibt a net,
Refrain:

Blüh'n Ragerln am Brett,
Aba steh'n bleibt a net,
Lolleria, holleria, hoho.

Wia's z'spät is', da kommts eahm
Jetzt Lös is' a G'frett,

Dös Dirndl am Fensta
War zum Anbeiß'n nett.

Da is' a glei' umkehrt,

Do' wia st' dös trifft,

'As Fensterl is' zua g'wen —
Du, dös hat'n gift.

Preisträgerin:

'Frau Lotte Schegger, München, Kunigundenstraße 70.

3 Preis Rm, 20.—

Zu singen nach dem Lied:

Ach, wie isl's inöglich dann , . ,

Dort an dem Fensterlein
Sah ich ein Mägdelein,

Jetzt ist es nicht mehr da,

Eulalia I

Beim ersten Einblick ivar
Fremd mir dein Augenpaar
Linker der Fuchsia
Eulalia!

Vergebens späh' ich aus
Rach dir, du kleine Maus,
Ach wärst du mir doch nah',
Eulalia!

Nimmer isl's möglich dann,

Daß ich vergessen kann,

Seit ich dein Köpfchen sah,

Eulalia!

Preisträger:

Paul Bert hold, Donaueschingen, Baden,
Max Egonstraße 20.

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Redaktionsschluß: 29- April 1929.
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