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Zeichnung von E. Srotssant

„Erst ladet er mich ein, und wie ich nun wirklich komme, hat er
bloß das Badezimmer für mich. Na, wenn der Vetter Albert mal
zu mir nach Mieshagen kommt, werde ich ihn auch in der Bade-
wanne schlafen lassen.-Allerdings müßte ich erst eine anschaffen."

Anspruchsvoll

Kalkoff trifft um zehn Uhr abends in dem Städtchen am
Bodensee ein. „Bitte: Zimmer mit Fenster nach dem See hinaus!"

Großes Bedauern. „Augenblicklich nichts frei, nur noch
einige Linterzimmer."

Kalkoff ist unzufrieden. „Na, wenn ich das gewußt hätte —"
Lösliche Vertröstung. „Aber morgen im Lauf« des Tages
wird ganz sicher ein Vorderzimmer frei."

„Pah, ich fahre um sieben Uhr früh nach der Schweiz
weiter." _on.

70

„Ich denke. Sie wollten wegen
des schlechten Geschäftsgangs nicht
reisen, Lerr Lähnlein? Nun dampfen
Sie doch ab."

„Ach ja, ich will mal meine Sorgen
über Bord werfen."

„Ah, Sie machen eine Seereise?"

Ärekelmoos ist von seiner mit
Magd und Kindern ins Seebad ent-
schwebten Gattin allein gelassen wor-
den. Einmal fährt er mit dem un-
gewohnten Besen in einen Spiegel.
Das braucht Amalie nicht zu wissen.

Krekelmoos seht sich in Marsch zu
einem Glaser,wo man ihm eineSpiegel-
scheibe 60 zu 90 einpackt. Damit schiebt
er los, kehrt aber nach zwei Minuten
zurück und sagt, etwas gereizt:

„Das Paket ist ein bißchen un-
handlich! Können Sie mir das nicht
rollen?" 4i. W.

Nicht zu beanstanden

Es war ein sehr einfaches Lotel,
in dem Kubitz dann doch noch ein
Zimmer fand,ein schlichtes,ein beinahe
spartanisches Lotel. Kubitz ist ein
Mann, der auch vorlieb zu nehmen
weiß, aber etwas vermißte er denn
doch. „Lören Sie: hier steht ja nicht
mal neben dem Waschtisch ein Eimer!"

„O, das Zimmermädchen gießt ja
morgens das Waschwasser aus," er-
klärte der gleichfalls schlichte Kellner.
„So! Und wenn ich mir nun die

Zähne putze-soll ich dann etwa

in die Waschschüssel spucken?"

„O ja, das können Sie ruhig tun
-das machen hier alle so." Piro

Reisefund

Ungefähr Baudach oder Kaulach
oder so ähnlich hieß er. Man versieht
ja einen Namen nicht so genau, wenn
sich jemand flüchtig vorftellt. Also:
Baudach oder Kaulach oder so ähn-
lich gesellte sich, einer Aussprache be-
dürftig, nach dem Abendessen zu mir,
im Lesezimmer des Gasthofs. Er war
eben erst in Bremen angekommen.
Vorher noch nie da gewesen. Muß
eine schöne Stadt sein. Na, morgen
würde er ja sehen!-

Am nächsten Vormittage begegnete mir Baudach oder

Kaulach oder so ähnlich-gerade vor Roland, dem Riesen,

der aber gar nicht so schrecklich groß ist. Er war eitel Wohlge-
fallen. „Großartig! Also, was ich für 'ne Freude gehabt
habe! Was ich hier gefunden habe!"

„Nun-?"

„Ja, denken Sie sich: meine Sorte Zigarren, die ich immer
zu Lause rauche! Und stellen Sie sich vor: hier ist sie fünf
Pfennige billiger!" — on-
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Erst ladet er mich ein..."
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
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Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Croissant, Eugen
Entstehungsdatum
um 1929
Entstehungsdatum (normiert)
1924 - 1934
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 171.1929, Nr. 4383, S. 70

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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