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Sin eingeschriebener Brief

„Na, wenn Sie sich eingeschriebene Postsachen kommen
lassen, dann werden Sie doch wohl '»ei» Reisepaß haben, nich'
wahr?"

„Einen Reisepaß?" Die üblen Ahnungen wurden halbe Ge-
wißheit. „Aber nun bitte ich Sie: mein Paß ist doch gerade
in dem Brief. Das wisse» Sie, ich Habs Ihnen ja erzählt.
Vorgestern haben wir uns »och darüber unterhalten."

„Ich weiß von gar nichts. Ich Hab' mit dem verfluchten
Postkram im Sommer so viel zu tun, da kann ich mir keine
Geschichten merken."

Die halbe Gewißheit drohte jetzt zur völligen zu werden.
Kujatz wurde heftig. „Sie werden doch nicht Schindluder mit
mir treiben wollen! Alle die Wochen haben Sie mir meine
Postsachen gegeben. Einschreibebriefe haben Sie mir gegeben
und sogar Geld — ganz ohne weiteres, weil Sie mich ja längst
kennen. Also nun bitte — ja!"

„Ich kann mich aus nichts besinnen," erklärte Mukerow.
„Ich halt' mich an meine Vorschriften." Wenn sich jemand
auf nichts besinnen kann, und wenn er sich dazu noch an Vor'
schriften hält dann ist nicht gegen ihn anznkommen. Zudem
schloß der Postagent jetzt sein Schalterfensterchen, und es hätte
Kujatz gar nichts genützt, wenn er dieses Fensterchen nun etwa
zertrümmert hätte.

Betrübt kam er zum „Strandadler" zurück, wo seine Gattin
noch beim Frühstück war. „Es ist Essig mit Zoppot, Lermine!
Wir kriegen die Pässe nicht. Der verfluchte Kerl gibt den
Brief nicht 'raus. Was soll man da machen? Was soll man
tun? Also man kann doch wirklich keine Reise mehr machen,
ohne daß es nicht irgend was gibt. Man müßte eigentlich
immer mit einem Rechtsanwalt zusammen fahren."

„Wenn Sie gestatten-" Ein noch fremder Lerr am

Rebcntisch stellte sich vor. Er war erst gestern angekommen,
zur Nachsaison. Früher hatte er nicht Zeit gehabt, aber jetzt
hatte er noch lange Zeit vor sich — wegen der Gerichtsferie».
Es war nämlich der Rechtsanwalt Dr. Emanuel Schiff.

Kujatz begrüßte ihn so froh, als hätte er schon Dutzende
von Prozessen durch den Dr. Schiff gewonnen, erzählte mit
der Umständlichkeit des Laien den Fall und schloß: „Was
machen wir nun, Äerr Doktor?" — Kujatz sagte bereits: wir.

„Ja, der Mann ist natürlich formell im Recht. Eine» ein-
geschriebenen Brief braucht er nur gegen Ausweis herauszu-
geben, und daß der Ausweis eben in dem Briese steckt, wird
er sehr spaßhaft finden, sind es ist ja auch spaßhaft."

„Bloß für mich nicht, Äerr Doktor. Aber ganz und gar
nicht. Die Pässe kriege ich ja schon wieder, den» schließlich
muß der Brief ja an den Absender zurückgehn. Aber dann
nützen sie mirnichts mehr. Wir wollen doch morgen nach Zoppot."

„Sie werden schon hinkommen. Aeberlegen wir den Fall.
Der Postmensch könnte Ihnen natürlich den Brief geben. Er
hat aber kein Interesse daran, im Gegenteil. Man müßte also
bewirken, daß er ein Interesse gewinnt. Ihnen Einschreibe-
sendungen auszuhändigen. Vielleicht so-hören Sie mal

zu!"

Kujatz hörte zu und war dann begeistert. „Das ist aus-
gezeichnet, Äerr Doktor. Da würden Sie mir den größten
Gefallen tu», wenn Sie gleich die Güte haben würden."

Dr. Schiff hatte die Güte. Er ging zum Postagenten
Mukerow. Der war nun endlich mit seinen Briefmarken in
Ordnung gekommen und deshalb sanft und friedlich.

„Sagen Sie, Äerr Postsekretär: Sie wissen doch-sicher
Bescheid über die Badegäste hier. Durch den Postvcrkehr,
nicht wahr?"

„Na freilich. And auch sonst, — ich Hab' doch auch meinen
Laden. Da können Sie alles haben, auch Tabak, Zigarren,
Zigaretten."

„Vortrefflich; ich habe mir gar keine Zigarren auf die
Reise mitgenommen. Ja, was ich also fragen wollte: hier hält
sich doch ein gewisser Lerr Kujatz auf-"

Mukerow wollte schon den Kopf schütteln. Aber der fremde

Äerr sprach weiter: „-ein unangenehmer Mensch, ein

unverschämter Kerl."

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Redaktionsschluß: 22. Juli 1929.
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