Sin eingeschriebener Brief
Jetzt nickte Mukerow heftig. Das gefiel ihm; ja, den
unverschämten Kerl kannte er freilich.
„Eben Hab' ich einen Zusammenstoß mit ihm ge-
habt. Wegen eines Strandkorbes. Furchtbar frech ist er
geworden."
O, das verstand Mukerow. Wegen der Strandkörbe
gab es oft die größten Stänkereien. Na, und wenn nun
gar der Kerl, der Kujatz, im Spiele war!
„Ja, und nun möchte ich wissen, wie der Mann wohl
mit Vornamen heißt. Waldemar, Hab' ich gehört.
Stimmt das?"
„Iawoll — Waldemar Kujatz."
„Gut. Also dann werde ich jetzt mal dem Lerrn
Waldemar Kujatz den Standpunkt klar machen. Ein
paar Wörtchen werde ich ihm hinpseffern, daß ihm die
Luft vergehen soll. Darf ich um eine Postkarte bitten,
— ich möchte sie gleich hier schreiben. Danke, sehr liebens-
würdig, aber ich habe einen Füllhalter. Also: Lerrn
Waldemar Kujatz, hier. Im Anschluß an den Vorfall
vorhin wegen des Strandkorbes will ich nicht versäumen.
Ihnen mitzuteilen, daß Sie ein ganz ungehobelter Patron
sind. — Ist doch gut, Lerr Postsekretär, nicht wahr?"
„Geben Sie's ihm nur tüchtig!"
„-Patron sind, ein Mensch, dessen Frechheit
es unbegreiflich erscheinen läßt, daß er sich hier über-
haupt längere Zeit unter einem gebildeten Publikum
hat aufhalten dürfen. — Fein, Lerr Postsekretär, was?
Nun noch ein paar kräftige Ausdrücke: Sie Rhinozeros!
Sie blödsinniger Lammel! Pavian!-Ist das ge-
nug, Lerr Postsekretär?"
„Na, vielleicht noch Kamel," schlug Mukerow vor.
„Gut — Kamel! Mit der Ihnen gebührenden Loch-
achtung — — So, und damit die Sache mehr Nach-
druck und Schwung bekommt, wollen wir das Kärtchen
einschreiben. 38 Pfennige, nicht wahr? Ich danke Ihnen
vielmals, Lerr Postsekretär."-
Daraus ging der Rechtsanwalt Dr. Schiff, und
August Mukerow las mit großem Genuß die Karte
mehrere Male. Das durste er zwar nicht, aber es sah
niemand.
Eine halbe Stunde später ging Lerr Kujatz langsam
an der Postagentur vorüber. Mukerow hob eine
Postkarte empor und winkte damit. „Da is was für
Sie!" Er grinste voll Wohlbehagen.
Kujatz quittierte den Empfang der eingeschriebenen
Karte. „So — — und nun die andere Sache! Wenn
Sie die eine herausgeben, dürfen Sie natürlich die
andere nicht behalten."
Verflucht — das stimmte. Wenn schon — die Laupt-
sache war jetzt die Karte. Mukerow gab den Brief her.
Kujatz schob ihn in die Tasche. „Danke! Aber die
Karte können Sie hier behalten — da!" Er zerriß sie
zu Konfetti. „Weiß schon, was daraus steht: Ange-
hobelter Patron! Sie Rhinozeros! Sie blödsinniger
Lammel! Pavian! Kamel!"
Mit großem Nachdruck schleuderte Kujatz diese
Worte Mukerow ins Antlitz. Dann marschierte er sieg-
reich ab und sah sich seine Pässe an. So, die waren
in Ordnung: Wiza tranzytowa przez Polske do
Gdanska - —
Aber das war nun eigentlich auch etwas zum Aerger
und Verdruß. Nun ja!
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durch jede Buchhandlung, im Notfall von J. F. Schreiber, Verlag, EOlIngen a. N. und München 27.
Der seit aitersner als naarstarkend und belebend an-
erkannte Natursaft der Birken bildet die Grund-
lage für das nach wissenschaftlicher Erkenntnis
zusammengestellte D r. Dralle's Birken-
Haarwasser. Weltbekannt als unerreichtes
Mittel gegen Kopfschuppen und Haarausfall.
Preis: R.M. 2?°und RH 4?° Vz Liter RH 6.80 *4 Liter RH 12-
OSTENDE
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Anzeigen-Annahme: Verlag „Fliegende Blätter und Meggendorfer Blätter“, München 27, Möhlstr. 34 und alle Annoncen-Expeditionen 91
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