Ein eigenartiger Fall
Von Girg Gilderich
Wie man einen Käsen am besten richtet und zubereitet?
Ja, darüber gehen die Meinungen auseinander, und eine all-
gemein gültige Regel läßt sich überhaupt nicht aufstellen. Der
nachstehende, höchst eigenartige Fall wird das beweisen.
Der Lase Blümleinweitz gehörte zur gräflich Schlörbach-
ischen Jagd und hatte demzufolge Anspruch darauf, einmal auch
in der gräflichen Lerrschaftsküche mit allen Ehren lunst- und
weidgerecht zubereitet und an der gräflichen Familientafel
unter genauer Beobachtung des Lauszeremoniells verspeist zu
werden. Statt dessen aber verirrte sich der gute Blümleinweitz,
dem Zug seines begehrlichen Lerzens folgend, in die vorstäd-
tischen Kraulgärten, geriet hier in die Lände des unduldsamen
Gelegenheitsarbeiters Duftgesang und befand sich bereits zwei
Minuten später mit abgeschlagenem Genick im Krautsack und
eine halbe Stunde darauf in der Wohnküche der Familie
Duftgesang.
Frau Duftgesang, einer so plötzlichen Amstellung ihrer
Kochkunst auf Wildbret nicht gewachsen, rupfte ihn, und die
Kunde davon, die eine geschwätzige Nachbarin nach allen Wind-
richtungen auseinandertrug, löste in der ganzen Lasenwelt eine
noch nie dagewesene Entrüstung aus. Andererseits aber wurde
durch das Gerücht der gemütvolle Gendarmeriewachtmeister
„Mir nicht mehr — Oskar — ich kann nur zwei Glas vertragen."
.Nu dann ist es doch egal du bist ja schon beim fünften!"
98
Von Girg Gilderich
Wie man einen Käsen am besten richtet und zubereitet?
Ja, darüber gehen die Meinungen auseinander, und eine all-
gemein gültige Regel läßt sich überhaupt nicht aufstellen. Der
nachstehende, höchst eigenartige Fall wird das beweisen.
Der Lase Blümleinweitz gehörte zur gräflich Schlörbach-
ischen Jagd und hatte demzufolge Anspruch darauf, einmal auch
in der gräflichen Lerrschaftsküche mit allen Ehren lunst- und
weidgerecht zubereitet und an der gräflichen Familientafel
unter genauer Beobachtung des Lauszeremoniells verspeist zu
werden. Statt dessen aber verirrte sich der gute Blümleinweitz,
dem Zug seines begehrlichen Lerzens folgend, in die vorstäd-
tischen Kraulgärten, geriet hier in die Lände des unduldsamen
Gelegenheitsarbeiters Duftgesang und befand sich bereits zwei
Minuten später mit abgeschlagenem Genick im Krautsack und
eine halbe Stunde darauf in der Wohnküche der Familie
Duftgesang.
Frau Duftgesang, einer so plötzlichen Amstellung ihrer
Kochkunst auf Wildbret nicht gewachsen, rupfte ihn, und die
Kunde davon, die eine geschwätzige Nachbarin nach allen Wind-
richtungen auseinandertrug, löste in der ganzen Lasenwelt eine
noch nie dagewesene Entrüstung aus. Andererseits aber wurde
durch das Gerücht der gemütvolle Gendarmeriewachtmeister
„Mir nicht mehr — Oskar — ich kann nur zwei Glas vertragen."
.Nu dann ist es doch egal du bist ja schon beim fünften!"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Mir nicht mehr - oskar - ich kann nur zwei Glas vertragen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsdatum
um 1929
Entstehungsdatum (normiert)
1924 - 1934
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 171.1929, Nr. 4385, S. 98
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg