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Zeichnung von E H. NuneS

„Nein, Fräulein Elvira, Sie dürfen nicht reisen, ehe Sie mir nicht Ihre
Antwort gegeben haben. Die Ungewißheit würde mich in einem Monat total
verzehren." — „Gut - — dann werde ich Ihnen in 14 Tagen antworten."

Vom Geld

Geld allein kann gewiß
nicht ganz glücklich machen.
Aber ganz unglücklich macht es
auch nicht.

Geld riecht nicht. Aber man
muß eine Nase dafür haben.

Wir können uns nur schwer
vorstellen, daß es Zeiten ohne
Geld gegeben hat. Aber gänz-
lich unvorstellbar sind Zeiten
ohne Trinkgeld.

Was man im Geschäfts-
leben eine Unterbilanz nennt,
heißt im Staatsleben Etat.

Der Betrüger verschafft
sich einen Vermögensvorteil
auf Kosten anderer, derGeizige
auf Kosten seiner selbst.

Es gibt verschämte Arme,
und es gibt verschämte Reiche.
Meistens überwiegen aller-
dings in beiden Kategorien die
Unverschämten. A. W.

Kathederblüte

Die Frage, ob Lomer ge-
lebt hat oder nicht, ist minder
wichtig; die Hauptsache ist,
daß er die Ilias und die
Odyssee geschrieben hat . . .

Die Hausfrau

„Last du gehört, daß Lerr
Lehmann eine Entfettungskur
durchmacht?"

„Na, da können wir ihn ja
zum Essen einladen."

Eine aufregende Geschichte V°n««..*sui«

ist unlängst meinem Freunde Ivo Markowitsch passiert. Lassen
Sie sich durch den Namen nicht zu der übereilten Annahme
verleiten, daß Sie es hier mit einem Schlawiner zu tun haben;
derselbe ist ca. 30 Jahre alt, gesund und unbescholten, Jungge-
selle und Beamter in irgend einem Ministerium, mäßig im
Genuß alkoholischer Getränke, erblich nicht belastet und von
solidem Lebenswandel. Keinem Richter würde es einfallen,
an der Glaubwürdigkeit seiner Aussagen zu zweifeln, und
er würde unbedenklich zu jedem Zeugeneid zugelassen
werden.

Die einzige harmlose Leidenschaft, der er mit einigem Ta-
lent und um einen Groschen den Point fröhnt, ist das Bridge;
daß er oft zu Kartenabenden in Läufer geladen wird-, die
über heiratsfähige Töchter verfügen, sei nur nebenbei und
als neuerlicher Beweis seiner Verläßlichkeit erwähnt. -
326

Ivo Markowitsch, Doktor beider Rechte und Ministerial-
sekretär, wanderte also eines Nachts friedlich von einer Bridge-
partie heimwärts und überlegte, ob es nicht günstiger gewesen
wäre, im letzten der eben gespielten Spiele anstatt der drei
8sn5 fitout vier Coeur anzusagen. Er spielte im Geiste die
Partie von diesem neuen Gesichtspunkte aus noch einmal durch
und war, als er die Laustüre aufsperrte, zu der Aeberzeugung
gelangt, daß das Resultat so ziemlich das gleiche gewesen
wäre. Befriedigt tappte er durch die Finsternis die Treppen
empor, als er auf dem zweiten Treppenabsatz plötzlich ein
merkwürdiges Geräusch vor seinen Füßen vernahm, sodaß er
erschrocken stehen blieb: es klang wie ein schnaubendes Atmen
und das Schlurren eines schweren Körpers auf den Steinfiiesen
des Ganges. War hier ein heimkehrender Lausbewohner von
Aebelkeit überfallen worden, oder lag da vor ihm ein Be-
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Nein, Fräulein Elvira, Sie dürfen nicht reisen..."
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Nunes, Emmérico
Entstehungsdatum
um 1929
Entstehungsdatum (normiert)
1924 - 1934
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 171.1929, Nr. 4399, S. 326

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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