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DER LEDIGE PANTOFFELHELD

(Gedicht zum Titelbild)

Mein Wahlspruch war in jungen
Jahren:

Ich bleibe auf mich selbst gestellt!
Die Freiheit kann sich nur bewahren,
Wer klüglich sich alleine hält.
Und wenn ich mal in alten Tagen
Ein bißchen auf Familie seh’,
Find’ ich als Onkel mein Behagen
Bei meiner Schwester Dorothee.

Als Bursch’ in frohen Wanderzeiten
Dacht’ ich noch lange nicht ans Amt,
Indes sich, daß sie später freiten,
Manch andre schon zu Müh ’n verdammt.
Doch keiner kam auf den Gedanken,
Daß er mein Schwager sei in spe,
Und still zu Haus in engen
Schranken

Saß meine Schwester Dorothee.

Doch braucht man seine feste Stelle
Am Ende schließlich in der Welt.
Da saß ich nun als Junggeselle
Und hatte Würde wie auch Geld.
Den kleinen Hausstand mir zu
führen,

Erschien, denn leider wollt’ zur Eh’
Sie doch jetzt nimmer einer kuren.
Dann meine Schwester Dorothee.

Die Jahre pflegen abzuschleifen.
Der Mensch verliert den forschen Mut;
Zum Frieden dient’s, lernt er begreifen,
Wenn er sich manchmal fügen tut.
Manch Weibsbild kann das
Kujonieren

Nicht unterlassen, doch, o weh,

So streng weiß keine zu regieren
Wie meine Schwester Dorothee.

Wie gerne mit den Herrn Kollegen
Säß manchmal ich am Kneipentisch.
„Nein, Philipp, du mußt überlegen:
Das Wetter ist heut’ viel zu frisch;
Du darfst nicht aus dem Haus mehr
gehen.

Willst du Bewegung, mahl’ Kaffee,
Denn stärkend ist das Mühledrehen !“
Ruft meine Schwester Dorothee.

Ich fühle mich als Philosophen
Und füg’ mich drein und bleibe still
Und denk’, daß ich daheim am Ofen
Mein Fläschchen Wein dann trinken will.
„Ein Gläschen nur, doch keine Flasche T
Heißt’s streng, „sonst kriegst du
Schädelweh.“

Den Kellerschlüssel in der Tasche
Hat meine Schwester Dorothee.

Sie weiß mir alles vorzuschreiben:
Krawatte, Rock und Hut und Schuh’.
Ich darf mir nicht die Zeit vertreiben,
lind alles prüft sie, was ich tu.
Vielleicht, wenn ich ’ne Frau genommen,
Säß’ ich jetzt wie der Has’ im Klee,
Und nicht zu mir ins Haus
gekommen

War meine Schwester Dorothee.

O, hätt’ ich doch zur Zeit mich
weislich

Mit einem netten Schatz vermählt!
Der Junggesellenstand ist scheußlich;

Ein Esel ist, der ihn erwählt.
Hätt’ von den Eseln doch, den andern.
Nur einer Lust gehabt zur Eh’
Und auf das Standesamt zu wandern
Mit meiner Schwester Dorothee!

Peter Robinson

Fertige Sache „Ob man mit einem neuen Wagen nicht doch besser daran ist?" "2ch kiffe Sie, mein Äerr: wenn Sie
einen neuen Wagen kaufen, dann fahren Sie gegen einen Baum oder 'neu Chausseeftein oder m den Straßengraben, und dann
raufen Sie sich die Äaare aus, wie Ihr neuer Wagen aussiehf. Aber so ein Wagen pah, der haf das alles schon hinter sich."
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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Fertige Sache"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Croissant, Eugen
Entstehungsdatum
um 1929
Entstehungsdatum (normiert)
1924 - 1934
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 171.1929, Nr. 4401, S. 354

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