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Mehr Licht

fing eine Unterhaltung init dem Apotheker an, »eben dem jetzt als Agathens
Bräutigam, Jäger, Freikugelanwärter und lyrischer Tenor der Bader
Weinzierl sichtbar wurde.

Schon während der bisher geschilderten Vorgänge war mancherlei
unheimliches Getier und Löllenwerk über die Bühne gehuscht, und jetzt
raste — gewiß, raste — ein mächtiges Stück Vieh aus dem .Hintergrund
heraus und rund um die Bühne herum, wieder nach vorn und wieder
rings herum, und der Gastwirt Brunner belehrte heimatstolz den aus-
wärtigen Freund: „Dös is er, der Gamsler!"

Der Freund aber, durch die unmenschliche Gestalt beirrt, erklärte: „Dös
is ja a Wildsau."

„Dös is ja eben das Großartige, wie er dö macht, der Gamsler."
And damit setzte — ein in meiner Vaterstadt unerhörtes Ereignis — der
Beifall bei offener Szene ein. Hiedurch in seinem Ehrgeiz aufs höchste
aufgestachelt, kam das Wildschwein noch einmal nach vorn gerast, bog
indes zu weit aus, rumpelte den Souffleurkasten um, fiel hin und blieb liegen.
„Achaz," hörte man es noch klagen, „iatz Hab i mir an Fuaß verstaucht!"
Dann aber erhob sich das Waldwesen auf die Hinterbeine, streifte de»
grimmigen Eberkopf wie eine Kapuze nach hinten ab und verließ hinkend
und als Schustermeister Gamsler unter dem dröhnenden Beifall des Hauses
die Wolssschlucht.

Dieser störende Zwischenfall verleidete der Vorstandschaft — zu ihrer
Ehre sei es festgestellt — die Wiederholung der romantischen Oper nicht.
Wohl aber schien er jenen recht zu geben, die von Anfang an die Finster-
nis als zu dick und den Mondschein als zu dünn empfunden hatten; denn,
sagten sie, es könne nur zu leicht passieren, daß man in einer Wolfs-
schlucht, wo es ja nicht einmal beim Tag so eigentlich hell werde, mitten
in stockfinstrer Nacht an einem Souffleurkasten hängen bleibe. And darum
in Zukunft: mehr Licht!

Meinen Sie das nicht auch?

Die Polizei in Philadelphia erseht jetzt das „Verbrecheralbum" durch
Sprechfilmbänder; fie läßt von den festgenommenen Verbrechern, Schwind-
lern usw. Tonfilmaufnahmen machen.

Natürlich wird man die Herren je nach der Art ihres Falles etwas
Besonderes sprechen lassen. Heiratsschwindler z. B. müssen Liebeser-
klärungen machen; Straßenräuber inüssen brüllen: „Hände hoch! Geld
oder Leben!" usw.

Sehr achten müssen wird man aber auf die begreiflichen Bemühungen
der Verbrecher, nicht sprechend ähnlich zu werden.

„Zum Kirschgarten“

In Basel stellt ein altes Haus,
„Zum Kirschgarten“ ist es benannt;
Das baut man jetzt in Eile aus
Und setzt es nobel instand.

Zu großem Zweck ist es ersehn:

Es ist für die Weltbank“ bestimmt.
Dorthin wird zur Verrechnung gehn,
Was man Micheln allmählich nimmt.

Die reichste Ernte jedes Jahr
Der schöne Kirschgarten bringt,
Da Michel an der Arbeit war
Und wacker den Garten gedüngt.
Es wird gar manche gute Frucht
Für manchen im Kjrschgarten reif;
Doch gibt es wohl auch Eifersucht,
Wer die meisten Kirschen ergreif’.
Sie wollen alle sich den Bauch
Bis oben füllen vergnügt.

Nicht unwahrscheinlich ist es auch,
Daß irgendwer Bauchweh kriegt.

Man trat auf Schleppen

Da war der Filmball in Berlin,

Das erste Fest in diesem Winter.

Nach dem Berichte, der erschien,

Stak wirklich riesig oiel dahinter.

An Schönheit sah man Ueberfluß
Und an grandiosen Toiletten,

Doch leider gab es auch Verdruß
Durch maskuline Stiefeletten.

Die Seide hat manchmal gekracht,

Man mußte manche Nähte steppen-

Woran man längst nicht mehr gedacht,
Das fiel nun vor: man trat auf Schleppen.

So fest war man gewöhnt daran,

Daß kniefrei flott das Beinpaar strampelt,
Daß mans jetzt nicht verargen kann,
Wenn einer auf den Pocksaum trampelt.

Man schimpfe nicht, man lerne um t
Ergebung ist dem Mann von nöten,

Und scheint ihm auch die Schleppe dumm —
Er darf ihr nicht zu nahe treten.

Peter Robinson

Schönheitsfehler!

Umsonst gebe ich Auskunft, wie man auf einfache Weife selbst beseitigen kann:
Pickel, Mitesser, Sommersprossen, Nasenröte, rauhe borkige Saut, Warzen, Leber-
flecke, Muttermale, Tätowierungen, Kohlenflecke, dürftiges glanzloses Haar,Haar-
ausfall, Kopfschuppen, graue Haare, fettiges Haar, Damenbart, lästige Haare auf
den Armen und in den Achselhöhlen, schwache Biiste (zurückgebliebene und er-
schlaffte), Fuß-, Hand- und Achselschweiß, schlaffe Körperhaltung,unschöne Nasen-
form (Stumpf-, Stülp-, Kolbennase usw.), Gestchtsfalten (Etirnrutizeln, Krähen-
füße usw.), schwache Augenbrauen und Wimpern, abstehende Ohren, sowie alle
andern Schönheitsfehler. Bitte genau angeben, um welchen Fehler es sich handelt
und der Anfrage Rückporto beifügen. Antwort erfolgt diskret in geschloffenem
Briefe. Frau Ida Steiniger, Leipzig-Süd 93, Bocnaische Straße 41._

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