Fliegende Blätter (172.1930 (Nr. 4405-4430) = 86. Jahrg.)

Zeichnung von CS. I. Bauer

„Zustände! Jetzt können wir keine Autodroschke kriegen, und heute vormittag waren
hintereinander drei Leute bei mir, die mir Wagen auf Rate» verkaufen wollten."

Eine Handschriftprobe

Zingler bemüht sich um die
vermögende junge Witwe.
Seinen Bemühungen scheint
der heiß ersehnte Erfolg zu
winken — nur ein letztes Lin-
dernis ist noch zu nehmen.

Zingler erzählt: „Die Frau
hat nämlich auch den modernen
Landschriftenwahn. Ich soll
erst meine Landschrift von
einem Graphologen beurteilen
lassen. Sie hat mir die Adresse
von so einem Kerl gegeben, auf
dessen Arteil sie schwört. Dem
Hab' ich 'ne Probe meiner
Landschrift schicken müssen.
Na, wird schon was Gutes da-
bei 'rauskommen. Ein glänzen-
des Arteil wird das werden!"

„So, so - --was haben

Sie denn für den Graphologen
ausgeschrieben?"

„Gar keinen langen Sums

-’nen Scheck Hab' ich für

ihn geschrieben." — on.

Ein Glück

„Der Lerr Doktor hält
heute keine Sprechstunde; er ist
verreist. Vielleicht bemühen
Sie sich zu einem andern Arzt."

„Nein, ich komme bei Ge-
legenheit wieder; mein Leiden
istglücklicherweise chronisch...!"

Verkehrt aufgefaßt

„Warum ich Ihren Lund
verprügele? Weil er mir eine
Wurst gestohlen hat!"

„Da haben Sie sich an mich
zu wenden!"

„Schön! 's nächste Mal
sollen Sie die Prügel haben!"

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