Wenn man heute um fich fchaut —
Ueberall wird gebaut.
Hier und dort, ganz frifch und munter,
Reißen fie die Wände runter:
Lettern war noch eine Bank da,
Heut steht schon ein Mörteltank da,
Ja, hier stand die Kaffe doch —
Heut ist da ein andres Loch.
Kragst du dann, was da gebaut wird,
Fröftelts dich mit einem Male,
Weil dir sicher anvertraut wird:
Eine Frigidaire^Filiale.
F r i g i d a i r e
Wenn man heute um sich schielt,
Ist man leicht abgekühlt.
Früher pflegten Jahreszeiten
Ziemlich reinlich sich zu scheiden:
Sommers herrschten warme Sitten,
Und im Winter fuhr man Schlitten.
Heute scheint es faft bestimmt,
Daß ne neue Eiszeit kimmt.
Unser Klima wird am End
Neuerdings das diluviale,
Und der ganze Kontinent
Eine Frigidaire=FiIiale.
Wenn man heute um sich kiekt,
Ist man meist kaum entzückt:
Frauen, früher sanft wie Rosen,
Sieht man rasen, saufen, tosen —
Führerschein 111 b — da ham Se 's! —
Und für‘sHerz—beim großenRamfes! —
(Daß man Mann und Vater war!)
Ham fe keine Ader mehr.
Wo find Gattin, Mutter, Kochsport,
Lenz und Liebe, Eh'- Finale?
Jede ist durch noch und noch Sport
Eine Frigidaire=Filiale.
Quisquilius Nebenbei
„£lm Simmels Willen, Fräulein," sagte der Seiratsver»
mittler, „Sie Haben ja da eine Daguerrotypie bei Ihren Pho-
tographien."
„Nun ja, Sie haben doch extra ein Iugendbildnis von mir
verlangt."
Peinliche Möglichkeit
Ihr Schwager ist ja krank, Serr Sanitätsrat, aber Sie
gehen nicht zu ihm?"
„Nein, ich habe ihm einen Kollegen geschickt. Die Sache
hat nichts aus sich, aber wissen Sie: ich behandle grundsätzlich
keinen, bei dem ich gegebenen Falls zur Beerdigung müßte."
Verlust
Bugge ist bestürzt, als er seinem Freunde, dem Bankier
Blechfink, begegnet. „Mensch, was ist dir passiert? Du siehst
ja nahezu zerschmettert aus."
„Eingebrochen ist bei mir," stöhnt Blechfink. „Der Geld-
schrank ist demoliert."
„Au wei, au weil Wieviel fehlt?"
„Nu, was soll denn fehlen?" ächzt Blechfink. „Aber der
Schrank ist doch hin, der teure Geldschrank!"
„Ach denke, deine Schwiegermutter wollte 6 Wochen
bleiben. Jetzt ist sie schon nach zehn Tagen wieder abgereist!"
„Ja, weißt du, ich habe mich an meinen Schwiegerpapa
gewendet. Der hat ihr dann jeden Tag einen Brief ge-
schrieben, wie wohl er sich fühlt und wie gut ihm das Essen
schmeckt — da ist sie gleich wieder fortgefahren."
Stievenfoot
Der alte Stievenfoot seufzt wegen gewisser neuer Steuer-
pläne. Nun da seufzt mancher.
„Schon wieder soll's Bier teurer werden!" klagt Stieven-
foot. „And der Schnaps! And der Wein! Man wird ja gar
nicht mehr sein ordentliches Quantum trinken können. Serr-
gott, wenn ich denke, wie billig das alles so vor vierzig Jahren
war! Aber dann ist's allmählich teuer geworden, und immer
mehr hat man ausgeben müssen und immer mehr. Ein Kapital
hat das im Lauf der Jahre ausgemacht. Ja, wenn ich das
Geld jetzt hätte!"
„Nun, was kann Ihnen als altem Junggesellen viel daran
liegen! Nachher würd's Ihr Neffe erben."
Stievenfoot nickt, etwas getröstet. „Ist auch wahr — und
der würde es womöglich versaufen."
r&glioh hohen Verdienst
durch
Heimarbeiten
u. a. Tätigkeit. Gelegen-
heit zur Existenzgründg.
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Studie Rm. 5.—. Ellaul-
träge Rm. 10.—. Freikuv.
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Graser's Verlag Nachf. Schreiber & Co., München 27, Möhlftr. 34
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Eßbare Pilze l (31 Abb.) . . . 2.~
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Giftige Pilze (16 Abb.) .... 2.30
Eknh. Schmetterlinge (120 Abb.) 2.30
Käfer (200 Abb.).2.30
Süßwasserfische (56 Abb.) ... 1.80
Seefisch- (48 Abb.).1.80
Tiere und Pflanzen des Meeres
und Strandes (120 Abb.) . 1.80
Mineralien (158 Abb.) .... 1.80
Einheimische Vögel (50 Abb.) . 2.—
Apfelsorten (34 Abb.).1.90
Birnensorten (34 Abb.) .... 1.90
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u.Gemüsebaues etc.(120Abb.) 2.30
Stelnobftsorten (62 Abb.) . . . 1.90
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Wald- und Wasserpflanzen
(70 Abb.).2.-
Giftpflanzen (70 Abb.) .... 1.70
Kartoffelsorten (36 Abb.) ... 1.70
Düngetafel für den Gebrauch in
Gemüse- und Obstgarten . . 1.60
Bodenbearbeitung (12 Abb.) . 1.80
Schaf-, Schweine- und Ziegen-
rassen (49 Abb.).2.40
Kanknchenrassen (24 Abb.) . . . 1.80
Taubenrassen (72 Abb.) .... 1.80
Reptilien und Amphibien
(36 Abb.).1.70
Getreide-, Wiesen- und Weide-
gräser (88 Abb.).2.50
FLIEGENDE BLÄTTER
und Meggendorf er Blätter
Nr. 4408. 23. Januar 1930.
Anzeigenpreise nach aufliegendem Tarif. Anzeigen-Annahme durch alle Annoncen-Expeditionen oder
direkt vom Verlag J.F. Schreiber, München27, Möhlstraße 34. Postscheckkonto München Nr. 1813.
Bestellungen bei allen Buch- und Kunsthandlungen, Zeitungs-Expeditionen und den Postämtern. Wochenausgabe: Vierteljahrs-Abonnement (13 Nummern) für Deutschland
ohne Zustellung R.-M. 5.75; Postbezug R.-M. 6.— ; portofrei nach Oesterreich S. 11.50, nach Ungarn R.-M. 6.80, nach der Tschechoslovakei Kc. 52— nach der Schweiz Fr 8 50
nach solchen Ländern des Weltpostvereins, für die ermäßigte Zeitschriften-Portosätze gelten, R.-M. 6.40, nach allen übrigen Ländern des Weltpostvereins R.-M 7 05
Besonders in Scliutzpappe verpackte Ausgabe: Vlertel)ahrs-Abonnement innerhalb Deutschlands, Postbezug oder Postüberweisung vom Verlag aus R-M 6 60
_Einzelne Nummer: In Deutschland R.-M. —.45, ln Ländern mit hochwertiger Valuta Schweizer-Frs. —.55 oder deren Kurswert
58
Redaktionsschluß: 4. Januar 1930.
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„Nu, was soll denn fehlen?" ächzt Blechfink. „Aber der
Schrank ist doch hin, der teure Geldschrank!"
„Ach denke, deine Schwiegermutter wollte 6 Wochen
bleiben. Jetzt ist sie schon nach zehn Tagen wieder abgereist!"
„Ja, weißt du, ich habe mich an meinen Schwiegerpapa
gewendet. Der hat ihr dann jeden Tag einen Brief ge-
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Stievenfoot
Der alte Stievenfoot seufzt wegen gewisser neuer Steuer-
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Käfer (200 Abb.).2.30
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und Strandes (120 Abb.) . 1.80
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