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Die Unvereinbaren

Es ist Sonntag. Im Wartezimmer des Dentisten Alban
Siebensack erscheint ein dem Arbeiterstande angehöriger älterer
Mann mit einem Zahnbund und wartet, Aus dem Operations-
zimmer tritt nach einer Weile Lerr Siebensack.

Lerr Siebensack: „Leute bin ich nicht da."

Der Mann: „Aber i seh Ihnen doch."

Lerr Siebensack, die Land erhebend: „Ein Irrtum von
Ihnen."

Der Mann: „Sooo? Wo san S' denn nacher?"

Lerr Siebensack: „Ja, schon da."

Der Mann: „No also !"

Lerr Siebensack: „Aber — Sonntag ist heute."

Der Mann: „Selbstverständlich. Sonst wär i ja not da.
Indem daß i am Werktag not Zeit Hab zum Zahnreißen."

Lerr Siebensack: „And ich nicht am Sonntag; denn der
Sonntag gehört mir.

Ich brauche nämlich die
Sonntagsruhe, damit
ich in der kommenden
Woche wieder neue
Kraft für meine Ar-
beit habe."

Der Mann: „Für
mein Zahn langet aber
leicht no die alte von
der vergangenen Woch.

Indem daß er nämlich
schon wackelt."

Lerr Siebensack:

„Wackelzähne, lieber
Mann, sitzen oft am
allerfestesten."

Der Mann: „Deist
no amal! Wia kömmen
nacher mir zwoa zamm?"

Lerr Siebensack:

„Kommen Sie morgen
nach Feierabend her!"

Der Mann: „Bei
mir gibt's dö ganz Woch
koan Feierabend. Aber
in der Früh um siebene
könnt i kommen."

Lerr Siebensack:

„Da bin ich noch nicht
auf. Sie müssen eben
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doch abends kommen. And wenn es acht oder selbst halb
neun wird."

Der Mann: „Da leg i mi wieder nieder."

Lerr Siebensack: „Dann ist eben leider nichts zu machen,
wie unsere erschöpfende Aussprache ergibt."

Der Mann: „Leider. Ja. Aber —"

Lerr Siebensack: „Was aber?"

Der Mann: „Reißen hätten S' 'n mir derweil können.
Adje!" ®. ®.

Einer, der sie versteht

Neben die Baronesse L. hatte man bei einer Einladung
einen schüchternen jungen Mann plaziert, der keine Ahnung
davon hatte, daß die junge Baronesse eine stadtbekannte
Wohltäterin und Lelferin der Bedürftigen war. Sie sagte

eben zu ihrer Freundin:
„Wissen Sie, ich kann
mich stundenlang mit
meinen Armen beschäf-
tigen."

Der junge Mann
blickte auf die wohlge-
sormten Arme seiner
bildhübschen Nachbarin
im ärmellose» Kleid
und sagte ehrlicher Be-
wunderung voll: „Das
kann ich nur zu gut be-
greifen, Baronesse."

Daraus die Baro-
nesse, die ihn bisher
kaum beachtet hatte:
„Wirklich? Sie interes-
sieren sich dafür? Das
ist ja reizend von Ihnen.
Endlich einer, der mich
versteht."

Der Hauswirt

„Ich wollte Ihne»
nur melden, daß es in
meine Dachkammer
hineinschneit."

„Daß Sie mir da
oben nicht etwa Ski
lausen, verstanden?"

Kunstkenner „Werden den Dirigenten mal für unfern Tennisklub keilen.
Gibt sicher nen guten Spieler ab, schlägt ja schon mit Taktstock 'ne ganz
saubere Vorhand. Wenn der mal erst ein Rakett in den Pfoten hätt."
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Kunstkenner"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Blömer, Hermann
Entstehungsdatum
um 1930
Entstehungsdatum (normiert)
1920 - 1940

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 172.1930, Nr. 4414, S. 146
 
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